Das Sportgelände in der Gemeinde Trausnitz war am Donnerstag Schauplatz eines militärischen Zeremoniells, das am Tag des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus eine besondere Bedeutung hatte. "Ein Tag des Neuanfangs, der den Grundstein für unser heutiges demokratisches und freiheitliches Deutschland legte", unterstrich der Kommandeur des Panzerbataillons 104. Oberstleutnant Sascha Uyanik, den historischen Hintergrund dieses außergewöhnlichen Tages vor 80 Jahren. „Das feierliche Gelöbnis junger Soldatinnen und Soldaten ist ein Zeichen dafür, dass die Bundeswehr auf dem festen Fundament unserer Verfassung steht“, lautete daher unmissverständlich das Bekenntnis des Kommandeurs.
Unter den Klängen des Musikkorps der Bundeswehr aus Veitshöchheim erfolgte der Einmarsch der Ehrenformation und der Truppenfahnen. In diesem Fall waren es zwei Truppenfahnen: Die Fahne des Panzerbataillons 104 und die Fahne des Versorgungsbataillons 4. Auch rein äußerlich waren die Soldaten der beiden Einheiten leicht zu unterscheiden: Das Barett der Panzerleute ist schwarz und das der Versorger und Artilleristen rot. Bürgermeister Reinhard Schwarz blieb es vorbehalten, die Soldaten und ihre Angehörigen sowie eine lange Reihe von Ehrengästen, angeführt vom stellvertretenden Kommandeur der Panzerbrigade 12, Oberst Klaus-Peter Berger, in der Gemeinde Trausnitz zu begrüßen.
Enge Partnerschaft
Der Bürgermeister unterstrich die enge Beziehung der Gemeinde Trausnitz mit dem Panzerbataillon 104, die seit der Übernahme der Patenschaft mit der 4. Kompanie im Jahr 1986 besteht. „Die enge Patenschaft ist Ausdruck unserer Wertschätzung und unseres Verständnisses für die wichtige Aufgabe, die sie übernehmen“, dankte der Bürgermeister den Rekruten für ihre Bereitschaft, Verantwortung für Deutschland und seine Bürgerinnen und Bürger zu übernehmen. „Wir brauchen ein starkes Deutschland in einer unsicheren Welt“, verwies der Bürgermeister auf die Kriegsherde und ihre Bedrohung für unsere Sicherheit.
Zu den Grußrednern zählte auch die Regierungsvizepräsidentin der Oberpfalz, Christiane Zürn. Sie dankte den Rekruten für die Übernahme einer Aufgabe, die über den militärischen Auftrag hinausgehe. „Sie stehen für den Schutz unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, für Frieden, Stabilität und die Verteidigung unseres Vaterlandes“, so Zürn. Oberstleutnant Sascha Uyanik ging auf die große Bedeutung des Fahneneides im täglichen Leben ein: „Die Bundeswehr ist keine gewöhnliche Organisation – sie lebt von Menschen , die mit Haltung, Charakter und Verantwortungsbewusstsein handeln und dienen.“ Der Kommandeur wandte sich an die vielen Angehörigen, die dem Gelöbnis beiwohnten: „Sie tragen mit, was diese Rekrutinnen und Rekruten künftig schultern müssen: Verantwortung, Einsatz und auch Entbehrungen.“ Bis aus Amerika oder Sylt waren Eltern angereist.
"Kameraden und Freunde"
Auf die zurückliegenden sechs Monate Basisausbildung ging der Sprecher der Rekruten ein. Der erste Kontakt mit Uniform und Waffen sei für viele ein einschneidendes Erlebnis gewesen. „Aus Fremden und Unbekannten wurden Kameraden und Freunde“, fasste der Rekrutensprecher zusammen.
Unter dem Musikstück „Bayerisches Militärgebet“ traten jeweils sechs Soldaten jeder Einheit vor, um stellvertretend für ihre Kameraden die Eidesformel zu sprechen. Mit der Hand auf der Truppenfahne gelobten die Rekruten „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Die Bayern- und die Nationalhymne besiegelten den feierlichen Akt. Per Handschlag gratulierten Oberst Berger, Oberstleutnant Uyanik und die Ehrengäste den Rekruten.
Feierliches Gelöbnis in Trausnitz
- Die 5. Kompanie ist Ausbildungskompanie des Panzerbataillons 104 Pfreimd und hat den Sitz am Standort Weiden.
- Die 7./ Versorgungsbataillon 4 ist am Standort Roding stationiert.
- Die 200 Rekrutinnen und Rekruten sind je zur Hälfte Soldaten auf Zeit oder freiwillig Wehrdienstleistende.
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