Am Fuß des Kalvarienberges steht in Trausnitz ein modernes Gebäude, das sich durch seine Architektur von den umliegenden Gebäuden abhebt. Seit Oktober vergangenen Jahres beherbergt dieser Kubus eine Kinderkrippe, einen Kinderhort und als Ergänzung der Grundschule einen Werkraumbereich. Dies sind ideale Voraussetzungen, um zum einen die gesetzliche Vorgabe einer Ganztagsbetreuung der Kinder zu erfüllen und zum anderen den Ansprüchen der Eltern entgegen zu kommen.
Am vergangenen Sonntag erhielt das neue Gebäude durch Pfarrer Hans Spitzhirn den kirchlichen Segen. Verbunden mit diesem, für die Gemeinde bedeutenden Ereignis, war ein Tag der offenen Tür den viele Besucher zur Besichtigung der neuen Einrichtung nutzten. Zur Feier des Tages hatten die Grundschule und der Kindergarten ein tolles Begleitprogramm auf die Beine gestellt.
Kleinste Schule Bayerns
Einer der wichtigsten Protagonisten in diesem Spiel, in dem sich alles um die bewegte Geschichte um Trausnitz drehte, war Bürgermeister Martin Schwandner. Er fasste die schon abenteuerlich anmutende Entstehung des Landkinderhauses in ein Märchen, das mit „es war einmal“ begann. Vor zehn Jahren sollte die Grundschule in Trausnitz mangels entsprechender Schülerzahlen geschlossen werden. Für den Bürgermeister ein Unding, das es zu verhindern galt. Bei 24 Schülern, davon sechs in Pfreimd, waren die Voraussetzungen alles andere als rosig. Trausnitz war zu dieser Zeit die kleinste Schule in Bayern.
Im Gemeinderat reifte trotz allem die Idee, einen Kindergarten in Trausnitz einzurichten. 2016 wurde der Beschluss gefasst und bereits 2018 konnten die neuen Räume bezogen werden. In den letzten Jahren haben sich viele junge Familien in Trausnitz ein Eigenheim gebaut, was dazu führte, dass die Geburtenzahlen wieder steil nach oben wiesen. Schnell war der Kindergarten zu klein und es musste eine neue Lösung gefunden werden.
Wieder waren es Bürgermeister Schwandner und der Gemeinderat, welche eine Erweiterung des Kindergartens um eine Kinderkrippe und einen Hort ins Auge fassten. Anfang 2023 ging es an die Umsetzung dieses vorausschauenden Beschlusses. Nach den Plänen des Architekten Christian Schönberger entstand ein modernes Gebäude in Holzständerbauweise. Nach nur zwölf Monaten Bauzeit konnten die ersten Kinder in die neuen Räume einziehen.
Dank an Unterstützer
Doch bis es soweit war, mussten viele Unterstützer und Förderer an einem Strang ziehen. Ihnen allen dankte der Bürgermeister mit einem Blumenstrauß. An vorderster Stelle bei der Umsetzung war die Leiterin des Kindergartens Sabine Maderer gefordert. Ihrer Beharrlichkeit war die wunschgerechte Umsetzung des Konzeptes Landkindergarten geschuldet. Ihr dankte der Bürgermeister für ihr großes Engagement. Großen Anteil hatten auch die Lehrkräfte der Grundschule und das Kindergartenteam.
Nach dem offiziellen Teil waren die Kinder an der Reihe. Es begann mit einem eigens komponierten Lied „Als Oma und Opa...“. Die bedeutende Geschichte von Trausnitz stellten die Kindergartenkinder in dem Stück „Trausnitzer Persönlichkeiten von früher bis heute“ dar. Das Lied „Wir sind die Trausnitzer Dorfrocker“ gilt schon als Erkennungsmelodie der Schulkinder. Musikalisch begleitet wurden die Darbietungen von Florian Klein.
Eine Ausstellung zur Geschichte von Trausnitz rundete das Programm ab. Der größte Wunsch des Bürgermeisters ist jedoch, dass die Kinder an ihrem Heimatort zur Schule gehen können und so eine enge Bindung zur Heimat von klein auf gefestigt wird. Die Voraussetzungen dafür sind in Trausnitz gegeben.
Landkinderhaus Trausnitz
- Erweiterung um Kinderkrippe, Hort und Werkraum für die Grundschule
- Architekt ist Christian Schönberger
- Die Baukosten betragen 2,75 Millionen Euro
- 33 Schüler besuchen die Grundschule
- 25 sind im Kindergarten
- 12 sind in der Krippe gemeldet
- 14 werden im Hort betreut
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