Trausnitz
24.07.2022 - 12:04 Uhr

Skapulierfest in Trausnitz ein Zeichen der Marienverehrung

An zwei Tagen feiert die Pfarrei Trausnitz das Hauptfest der Bruderschaft „Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel“ und der Marianischen Männerkongregation. Es ist ein Zeugnis aufrichtiger Marienverehrung.

Die Mitglieder der Marianischen Männerkongregation trugen trugen die Statue der Gottesmutter durch den geschmückten Ort. Bild: bnr
Die Mitglieder der Marianischen Männerkongregation trugen trugen die Statue der Gottesmutter durch den geschmückten Ort.

Seit über dreihundert Jahren ist das Skapulierfest der Höhepunkt im Leben der Pfarrei Trausnitz. Schon seit Generationen wird in der Gemeinde das Jahr in die Zeit vor oder nach dem Skapulierfest eingeteilt. Nicht liebgewonnenes Brauchtum oder Volkstümelei sind es, welche die Ausstrahlung des Skapulierfestes bis in unsere Tage erhalten haben, sondern eine tiefe Marienverehrung.

Nur so ist es zu verstehen, dass alle Jahre wieder viele Gläubige den Weg zur Gottesmutter suchen. Allerdings war es in den vergangenen zwei Jahren wegen der Pandemie nicht möglich, das Fest in gewohnter Weise zu feiern. In diesem Jahr sollte wieder an den Glanz vergangener Tage angeknüpft werden, doch ist dies nicht in allen Punkten gelungen. Mit einer Andacht mit Marienpredigt begannen am Samstag die Feierlichkeiten. Leider konnte in diesem Jahr kein auswärtiger Festprediger gewonnen werden. So blieb es Pfarrer Hans Spitzhirn vorbehalten, das Wort Gottes zu verkünden. In seiner Predigt rief Pfarrer Spitzhirn die geschichtlichen Zusammenhänge in Erinnerung, die zur Gründung der Bruderschaft „Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel“ führten. Nach der Überlieferung erschien am 16. Juli 1251 die heilige Jungfrau, lichtumflossen, von Engeln umgeben Simon Stock, dem Generaloberen der Karmeliten, und überreichte ihm das Skapulier mit den Worten: „Wer in diesem Gnadenkleide sterben wird, wird vor dem ewigen Feuer bewahrt bleiben. Es ist ein Zeichen des Heiles, ein Schutzkleid in Gefahren, das Unterpfand eines besonderen Friedens und besonderen Schutzes“. Sichtbares Zeichen der Bruderschaft ist ein Schultertuch, das an den Festtagen von den Mitgliedern getragen wird.

Nach den Wirren der Reformation, mit ihren oftmaligen Glaubenswechseln, stand es mit der Frömmigkeit in der Pfarrei Trausnitz nicht zum Besten. Um die Volksfrömmigkeit wieder neu zu beleben, gründete der damalige Pfarrer Johann Paul Gruber im Jahre 1717 die Skapulierbruderschaft in Trausnitz. Seither stellten sich unzählige Gläubige aus Nah und Fern unter den besonderen Schutz der Gottesmutter. „Jeder Weg führt auch heute noch durch Maria zu Jesus Christus dem Herrn“, unterstrich Pfarrer Spitzhirn die Bedeutung der Bruderschaft auch in unseren Tagen. Die anschließende Lichterprozession durch den festlich geschmückten Ort setzte einen Glanzpunkt in der Liturgie.

Den Höhepunkt des Skapulierfestes bildete der Gottesdienst am Sonntag morgen. Pfarrer Hans Spitzhirn widmete das besondere Gebetsgedenken den im vergangenen Jahr verstorbenen Mitgliedern der Bruderschaft. Die anschließende eucharistische Prozession war Ausdruck tiefer Religiosität. Am Kirchenvorplatz fanden die Feierlichkeiten ihren Abschluss. Die musikalische Gestaltung der Feier lag in den bewährten Händen der Musikkapelle „Bayrisch Blech“. Was in diesem Jahr von den Gläubigen besonders schmerzlich vermisst worden ist, waren die Marienlieder des Kirchenchors, der sich im vergangenen Jahr aufgelöst hat. Sie waren immer die Krönung der Festtage.

 
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