Die Tremmersdorfer Wehr nannte ihr 125-jähriges Jubiläum, das sie wegen „Corona“ nachträglich feiern musste, „Creißn-Fire“. Ein treffendes Wort bei ungewöhnlichen Hitzegraden. Erträgliche Temperaturen herrschten nur im Schatten, im Festzelt und natürlich in die Abendstunden hinein. Die Dorffeuerwehr mit ihrer einfallsreichen Festleitung um Vorsitzenden Martin Rodler, die Vize-Chefs Andreas Diepold und Roland Hörl und Kommandant Markus Hefner organisierten ein fulminantes Jubiläumsfest.
Äußerst angenehm war deshalb die Aufgabe des Schirmherrn. Bürgermeister Albert Nickl brauchte nur noch ein Loblied auf die vielen helfenden Hände, die attraktiven Festdamen, die vielen hundert Feuerwehrkameraden, das gut gelaunte Publikum und Prior Pater Adrian anstimmen. Der Ortsgeistliche war es dann auch, der beim Jubiläumsgottesdienst am Sonntagvormittag auf dem Festgelände zwischen Feuerwehrgerätehaus und Creußen die zentrale Bedeutung der Wehr für das Dorf, die Gemeinde und alle Schutzbedürftigen hervorhob.
Hinschauen und helfen
Pater Adrian fand wie gewohnt die passenden Predigtworte, als er die Dorfbevölkerung und die Ortsfeuerwehr zu leuchtenden Beispielen des Gemeinsinns beförderte. „Christsein heißt auch hinschauen. Ihr schaut hin und leistet Hilfe in der Not“, formulierte der Ortspfarrer. Der Pater sprach von einem großen Schatz für die Gemeinde Speinshart und die Region und gratulierte obendrein für zur Gabe, große Feste zu organisieren, den Zusammenhalt zu pflegen, manchmal ungewohnte Wege zu gehen und mit gesundem Menschenverstand nach kreativen Lösungen zu suchen.
Erfolgsfaktoren, die sich der Prior auch für die Kirche und die Seelsorge wünschte. Auf Gott und die Feuerwehr ist Verlass! In diesem Sinne wünschte der Prior der Prämonstratenserabtei Speinshart ein gutes Festgelingen und weiterhin viel Gemeinschaftsgeist.
Spektakulärer Festzug
Mit dieser Sympathiebekundung im Rücken präsentierte die Wehr am Festsonntag mit Unterstützung der Klosterbläser ein Feuerwerk der guten Laune. Dem nicht mehr enden wollenden Kirchzug mit Vereinen und Fahnenabordnungen aus der gesamten Region und den Festdamen als bunte Farbtupfer, der Totenehrung am Soldatenehrenmal und dem Festgottesdienst folgte ein herzhafter Weißwurst-Frühschoppen.
Fröhlich heiter dann das Nachmittagsprogramm. Das Unterhaltungsangebot reichte von Rundfahrten mit dem roten Blitz und einer Kinderschminkecke bis zu Auftritten der Grünen Garde und der Jugendgarde des Eschenbacher Faschingsvereins mit Beteiligung auch einiger Tremmersdorfer Hoffnungen. Auch die kulinarische Meile ließ keine Wünsche offen.
Das dreitägige Event hatte bereits am Freitagabend mit einer Partynacht begonnen. Die Band „Frontal Party Pur“ sorgte für einen furiosen Festauftakt und „DJ James“ unterhielt anschließend auch noch die letzten „Hockerer“. Volkstümlich und mit viel bayerisch-böhmischer Blasmusik angereichert, verwöhnte die Pirker Blechmusi am Samstagabend das Publikum beim Weißbierfest im gut gefüllten Festzelt. Auch die Gemeinschaftshalle machte ihrem Namen alle Ehre. In der dort aufgebauten Großbar und einer extra Shotbar bestimmte der Jubiläumsslogan die Stimmungslage: „Creißn Fire“. "Endlich woars wieder a zünftigs Fest", so die Meinung aller Festbesucher.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.