Es war eine einzigartige Schau, auch ohne Chrom, aber mit vielen Lebensspuren, die am Wochenende auf dem Wiesengelände vor dem Kleintierzüchterheim in Tremmersdorf die Herzen der Oldtimerfreunde höher schlagen ließ. Ein Oldtimer-Stelldichein gaben sich Eingefleischte aus der gesamten Region bis hinein ins Fränkische. Fasziniert von den einzigartigen Untersätzen der fast 100 Traktoren-Freaks staunten die Besucher bei Dieseldampf und zwischen den Rauchwolken der qualmenden Schlepper über ein faszinierendes Szenario an Rostlauben und Raritäten. Eine bunte Schlepperschau. Die Fahrzeuge mussten mindestens 30 Jahre auf dem Buckel haben, um beim Oldtimer-Treffen zugelassen zu werden.
Federführend war es die Vorstandschaft des Kleintierzuchtvereins Speinshart und Umgebung, die eine glänzend besuchte Oldtimerschau organisierte. Kein Wunder, dass bei dem riesigen Interesse das Orga-Team um Christian, Lukas und Patrick Edl und Kevin Hammon mit der Sonne um die Wette strahlte. Eine imposante Parade von Schlüter und Fendt, einem 1936er Lanz, von MAN, Eicher, Deutz, Ford und Hanomag. Vom 12 PS-Winzling bis zum anno dazumal riesigen 100-PS-Schlepper wurde die bunte Schau zur Attraktion.
Am Nachmittag schwangen sich die Eigentümer auf die harten Sitze ihrer Schätze, um den Vorwärtsgang einzulegen und aufs Gas zu drücken. Die Oldtimer-Freunde gingen stolz auf eine Schlepper-Rundfahrt durch Teile der Gemeinde. Die Kolonne wollte kein Ende nehmen. In Tremmersdorf regelte die Freiwillige Feuerwehr den Verkehr. Die Traktoren „defilierten“ durch die Ortsteile Tremmersdorf und Haselbrunn, um dann anschließend wieder auf dem Ausstellungs- und Festgelände einzutreffen.
Kuriose Moped-Exemplare
Weil so kostbar, warteten in der schmucken Ausstellungshalle des Kleintierzuchtvereins seltene Moped-Exemplare auf das staunende Publikum. Simon Seitz aus Münchsreuth stellte eine kleine Auswahl seiner Oldtimer-Mopeds vor. Eine Sammlung mit kuriosen Exemplaren, die der 19-jährige talentierte Maschinenbau-Student sonst in Münchsreuth in einer Scheune mit drei Stockwerken wie einen Augapfel hütet. In der Halle waren Marken wie NSU Quickly, Hercules und Zündapp aus den 1950er und 60er Jahren zu bewundern.
„Es gehört viel Geduld und Leidenschaft zu diesem Hobby“, gab der eingefleischte Moped-Fan zu. Das meiste Wissen hat sich Simon Seitz selbst beigebracht. Inzwischen gehört er einem Netzwerk mit weiteren Oldtimer-Fans an. Auf diesem Weg findet er auch Ersatzteile, um die insgesamt 150 Exemplare wieder zum Laufen zu bringen. Am Wochenende freute sich jedenfalls der junge Moped-Enthusiast über das riesige Interesse.
Auch das Orga-Team zeigte sich mit der Gesamtschau hoch zufrieden, die bereits am Samstagabend mit einem Musikantentreffen in der Züchterheim-Gaststätte begonnen hatte. Bestens versorgt fühlten sich auch die vielen Besucher beim sonntäglichen Frühschoppen, bei Mittagsessen und Kaffee und Kuchen am Nachmittag.
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