Mit diesem Lied stimmte der Chor „Cantemus“ unter Flöten- und Gitarrenbegleitung zu einem Gottesdienst ein, dessen meditativen Inhalten reiche leibliche Genüsse folgten. Inhaltlich vorbereitet worden war er von Gabi Scherl, mitgestaltet wurde er von Martina Diepold, Marianne Hübner und Martina Seitz.
Da sie in jedem Gottesdienst ein Fest sahen, brachten sie Licht, Kreuz, Bibel und Blumen zum Altar. Dabei versicherten sie, „dass wir Licht werden, unser Licht in die Welt hinaustragen und uns auf das Wort Christi ‚Ihr seid das Licht der Welt‘ besinnen können".
Scherl führte hin zum Sündenbekenntnis, bat Gott um sein Erbarmen und betete mit den Besuchern Tdes Abendlobes. Das Kyrie leitete über zu Aufrufen: „Öffne unsere Herzen", „Öffne unsere Augen“ und „Gib uns die Kraft, dass wir dein Licht an andere Menschen weitergeben“.
Mit dem Ablegen eines gebrochenen Tonstückes, das symbolisierte, was „in mir zerbrochen ist und was ich zerbrochen habe“, nahm sie die Gläubigen mit zu einer kleinen Meditation, der die Zuversicht folgte: „In deinem Licht können wir uns aufrichten, Abstand gewinnen zu dem, was uns gefangen hält, innehalten und uns aufrichten auf dich.“
Wie sehr man Licht verschenken kann, vermittelte Scherl mit einer Geschichte aus einem kleinen Dorf, in dem glückliche und fröhliche Menschen wohnen und sich täglich schön verzierte Kerzen schenken, um einander eine Freude zu machen. Als ein kleiner, alter Mann, der auf einem Berg wohnt, das Kerzengeschenk eines Mädchens mürrisch mit der Begründung ablehnt, „Wenn ihr immer Licht verschenkt, habt ihr irgendwann selbst keines mehr“, beginnen die Bewohner immer weniger Kerzen untereinander auszutauschen.
Es passiert, was passieren muss: Es wird immer dunkler, und plötzlich erlischt auch das letzte Licht im Dorf. Als der alte Mann das dunkle Dorf sieht, wird er traurig, kramt ein altes Buch heraus, in dem von Licht und Wärme erzählt wird, und entzündet auf der Spitze des Berges ein Feuer, zu dem sich Dorfbewohner auf den Weg machen. Sie feiern ein großes Fest und nehmen das Licht wieder mit ins Dorf.
Auf den Weg machten sich nun auch die Teilnehmer am Abendlob: Sie erhielten am Altar eine brennende Kerze und zogen einer Prozession gleich zurück in die Bänke. „Wie machen wir das, für andere zum Licht zu werden?“, fragte Scherl und wusste als Antwort: „Durch gute Werke leuchtet ein Licht, und durch ein gutes Wort und Zuwendung einem Menschen gegenüber kommt Licht, und die Welt wird heller.“
Sie stellte den Vergleich an mit dem traurigen Regentag vor der Kirche und resümierte: „Es ist so einfach und doch so schwer, die Welt hell zu machen.“ In Gott sah sie einen Gott der Gnade und der Menschenfreundlichkeit, der jeden Tag sein Licht scheinen lasse. „Gottes Güte und Barmherzigkeit sind wie Licht in der Nacht, das Hoffnung und Zukunft bringt. (…) Wer ihm folgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben“, versicherte sie.
Auch die Fürbitten - wie „Lass dein Licht leuchten in den Herzen aller Menschen“ - waren dem Festtag „Maria Lichtmess“ gewidmet. Das Vaterunser und der Segen beendeten die tief im kirchlichen Jahreslauf verankerte Feier, für die Elisabeth Nickl, die Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes, Sängerinnen, Musikern und Mitgestaltern ein herzliches „Vergelt’s Gott“ sagte.
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