Patrick Götz ist derzeit der erste und zweite Vorsitzende sowie der Kassier des Kleintierzuchtvereins B 807. Jedoch hat er vor seine Ämter niederzulegen. "Ich schaffe das beruflich und zeitlich einfach nicht mehr", betont er. Er will von den Mitgliedern nun wissen: "Wie machen wir weiter mit dem Verein? Legen wir ihn still." Neun Mitglieder sind zum Gasthof Kastner nach Trevesenhammer gekommen.
Unter den Anwesenden ist der ehemalige erste Vorsitzende Friedrich Kohr. Er hat das Amt im Sommer niedergelegt, als zur letzten Jahreshauptversammlung am 14. Juli niemand außer ihm erschienen war. "Ich hatte keinen Rückhalt", klagt er. "Wollen wir den Verein ruhig stellen?", fragt Kohr. Immer weniger Mitglieder seien aktiv im Verein. Es gebe kaum noch Züchter oder Nachwuchs. Sein Vorschlag: "Melden wir uns beim Verband ab. Dann kann das Geld in der Kasse bleiben, und sobald sich eine neue Führung findet, kann es wieder weitergehen." Bei einer Auflösung des Vereins würde das Geld an die Stadt Erbendorf fallen.
Wolfgang Brunhofer, Kreisvorsitzender der Kleintierzüchter, ist mit der außerordentlichen Mitgliederversammlung nicht einverstanden. "Normalerweise müssen mindestens vier Wochen zuvor alle Mitglieder schriftlich eingeladen werden." Zudem bringe es nichts, nur Geld zu sparen. Seiner Meinung nach müsse der Betrag in der Vereinskasse den Mitgliedern zu Gute kommen.
Die Stimmen sind unterschiedlich. Zuchtbuchführer und Bezirksvorsitzender Wolfgang Schreiber fordert auf, an die Mitglieder zu denken: "Es gibt viele, die lange dabei sind. Sie hoffen auf Ehrungen." "Sollte sich der Verein auflösen, müssten sie zu einem anderen Verein gehen. Dann wären die Jahre verloren", wusste Brunhofer.
Karl Kastner fragt Brunhofer, ob eine Zusammenlegung der Vereine Erbendorf und Krummennaab möglich sei. Eine Fusion schließt Brunhofer aus: "Da müsste sich in Krummennaab die Satzung ändern." Jedoch sei es möglich sowohl in Erbendorf als auch in Krummennaab Mitglied zu sein. "Dann könne auch jeder sein Vereinstattoo bekommen und ausstellen." Wolfgang Lidl ist der Ansicht, dass der Verein keinen Sinn mehr mache: "Es gibt keine Führung mehr", betont er. Siegbert Wiesent ist der Meinung, dass man nicht einfach das aufgeben dürfe, was andere aufgebaut haben. Er fordert, dass der Vorgang ordnungsgemäß nach der Satzung des Vereins abläuft.
Diese holt Karl Kastner, darin steht das Prozedere im Paragraf 13: "Die Auflösung des Vereins kann nur durch Beschluss der Jahreshauptversammlung durchgeführt werden." Dazu sei eine Mehrheit von Zweidrittel der abgegebenen Stimmen erforderlich.
Patrick Götz setzt schließlich mit den anderen Mitgliedern zusammen einen Termin zu einer Jahreshauptversammlung am Samstag, 23. Februar, an. Eine Einladung wird er im Januar schriftlich an alle Mitglieder verschicken.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.