Wiesaus Bürgermeister Toni Dutz nutzte das Treffen, um mit einigen Politikern abzurechnen. Auch prangerte er "Fehlentscheidungen" an. Für die Unionsfamilie war der gelungene Abend im Triebendorfer "Dorfstüberl" ein willkommener Anlass, bei gemütlicher Atmosphäre Bürgernähe zu zeigen. Für viel Beifall sorgten zweifellos die Rundumschläge und Seitenhiebe, die Toni Dutz während der Veranstaltung aus- und verteilte.
"Wenn man die Nachrichten verfolgt, meint man, wir leben in einer unruhigen Zeit", klagte der leidenschaftliche Kommunalpolitiker in seiner Aschermittwochsrede. "Die Sicherheit unserer Bürger ist uns wichtig", bekannte er. "Die Leute fordern hier ein gewisses Grundbedürfnis, das auch erfüllt werden muss." Kein gutes Haar ließ Dutz an der Großen Koalition.
In den Fokus seiner spitzen Bemerkungen rückten natürlich die Oppositionsparteien, deren Politik er kritisch beleuchtete. "Das Volksbegehren war eine gezielte Aktion, um eine bestimmte Berufsgruppe zu schädigen", beklagte Toni Dutz. "Niemand las das Kleingedruckte, kaum einer erkannte dessen Inhalte." Er habe nicht unterschrieben. "Rettet die Bienen, aber rettet auch die Bauern wäre durchaus sinnvoller gewesen."
Dorferneuerung
Einen Blick warf der Aschermittwochs-Redner auch auf die Gemeindepolitik und die Maßnahmen, "die bereits griffbereit in den Schubladen liegen". Dutz bekannte: "In Wiesau gibt es viel zu tun." Er verwies auf die Sanierung des Bahnhofs. Die Ärmel werde man auch in Triebendorf hochkrempeln, kommentierte er die geplante Dorferneuerung. Das künftige interkommunale Gewerbegebiet sei im Wachsen. Mit etwas Sorge betrachtete er aber die Tatsache, dass dort weitere Grundstücke gebraucht, derzeit aber von den Eigentümern nicht zur Verfügung gestellt würden.
Kein "Wunschkonzert"
"Zweifellos wird Wiesau mit seiner guten Infrastruktur zu einem bedeutenden Logistikstandort mit einem attraktiven Grundstücksangebot werden." Man könne sich die Interessenten nicht aussuchen. "Wir sind hier nicht in einem Wunschkonzert." Mit Sorge verfolge er die aktuelle Diskussion um die Krankenhäuser in der Region. Toni Dutz: "Ob welche dem Rotstift geopfert werden, bleibt abzuwarten." Dutz versprach, auch künftig seine Standpunkte deutlich zu vertreten. "Die Leute verlangen von mir Ehrlichkeit. Die spannenden Themen, die aber auch Ideen fordern, werden so schnell nicht weniger", fasste Bürgermeister Dutz zusammen, um sich wenig später - hemdsärmelig - den Schafkopfkarten und seinen Freunden zu widmen.
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