Nur kurz stand der Auftritt der „Hammricher Kreiselpump´n" beim 28. Starkbierfests der Feuerwehr Unterlind wegen Zeitdruck auf wackeligen Beinen. Was dann aber die Gstanzl-Band mit Marco Fuchs, Julian und Valentin Pscherer (Akkordeon) im Gepäck hatte – scharfsinnige Beobachtungen, aufbereitet mit viel Humor und Musik weder bissig, noch gemein – war im vollbesetzten Feuerwehrhaus und bei einer Bombenstimmung mehr als bühnenreif. „Dr. Martin Schöffel ist da“, freuten sich die drei, „der ist aber doch kein Doktor“ sinnierten sie – niat – „na, dann braucht er wenigstens seinen Titel nicht zurückgeben“ waren sie zufrieden.
„Am Nockherberg ist's der Bayerische Ministerpräsident, der den ersten Krug bekommt“, sagte Feuerwehrvorsitzender und Ehrenkreisbrandinspektor Winfried Prokisch, „der würde so ein kleines Starkbierfest wohl nicht besuchen. Aber wir haben heute in Mehlmeisel auch eine große Persönlichkeit zu Gast, dem wir heute mit dem umgemünzten Trinkspruch ‚Salve Scriba Pecuniae! Bibas princeps optime‘ (Sei gegrüßt Staatssekretär der Finanzen! Trinke, bester Fürst!) den ersten Krug überreichen." Dem folgte ein Loblied auf das Bier – das Starkbier Huberator von der Hüttenbrauerei: „Das gehört zu mir – und wenn auch Jahre vergehen, Du weißt ich liebe nur Dich ...“ wurde ein alter Schlager bemüht.
Umgedichtetes Kirchenlied
Und nochmal zum „Pechwieserer“ – der Hausname des CSU-Landtagsabgeordneten Martin Schöffel: Der habe doch Wurzeln im Blut, "wovon er auch gerne erzählen tut". Seine Arbeit im Ministerium sei phänomenal, vor allem sein Einsatz für eine "neie Turnhall'" lobten die "Hammricher Kreiselpump´n" und bedankten sich mit einem musikalischen Treuebeweis mithilfe eines alten Kirchenlieds: „Fest soll'n die Fördermittel stehen, wir woll'n die CSU wählen. Sie soll mich allzeit gläubig sehen und folgsam ihren Lehren."
Ein kleiner Seitenhieb galt noch der Nachbarwehr in Fichtelberg mit der Anmerkung, dass man doch erst die Toreinfahrt messen sollte, bevor man ein neues Auto bestellt. Auch die „Bischofsgrüner Kabinenbahn“ war Thema: „Funktioniert hat´s am Anfang nicht recht gut, da etwas Strom am Ochsenkopf fehlen tut. Stromfresser findet man nicht mehr. Aber so a fetzige Bahn braucht halt trotzdem etwas mehr.“ Und für die neue Straße, die den Wirtschlagweg mit dem Burgweg verbindet, „is des niat schei“, hatten die Drei gleich einen Namen, den „Winfried-Prokisch-Highway".
Stoiber als "Gastredner"
Dann aber wurde gelästert, was das Zeug hält, über die geplante „Fuhr(z)bach-Brücke", die „soll das Tal überspannen, ein fetziges Bauwerk zwischen den Tannen" – dafür wurde kurzum der Schlager "Mendocino" umgedichtet: „Auf der Straße in die Oberpfalz, da stand ein Mädchen, wartend in der heißen Sonne. Ich hielt an, fragte: Wohin? Sie sagte: Bitte nimm mich mit über die Fuhr(z)bachbrücke.“ Für dieses „heiße“ Thema hatten die „Hammricher Kreiselpump´n“ sogar einen Gastredner bemüht: Dr. Edmund Stoiber, der „wissenswerte“ Infos dazu gab: "Man startet - äh – an der Kläranlage, also in Unterlind, ist in zehn Minuten da – auch ohne nach Brand zu wollen – äh – mit – also ohne Rapid."
Kein Gast musste hungrig bleiben, auch die Lose gingen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Die passende Musik zum Fest machte Bernd Kern.
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