Daneben gab es Ehrungen und Neuwahlen, einen Ausblick auf kommende Projekte und die Präsentation des neuen Kreisbrandmeisters, der wieder einmal ein Aktiver der Feuerwehr Unterlind sein wird. Vorsitzender Winfried Prokisch drückte deshalb merklich aufs Tempo, um das umfangreiche Programm der Tagesordnung abzuarbeiten, das die anwesenden Mitglieder sichtlich aufmerksam verfolgten.
Mit einer Gedenkminute für den verstorbenen Kameraden Josef Jungnickl unter Würdigung seiner besonderen Verdienste wurde die Versammlung eröffnet. In das Gedenken einbezogen wurde auch der überraschend verstorbene Ehren-Kreisbrandrat Ludwig Lauterbach.
In seinem Bericht blickte Vorsitzender Prokisch auch auf das traditionelle Starkbierfest. Durch die bühnenreifen Einlagen der „Hammricher Kreiselpumpen“, wie sich das musikalisch-bissige Trio inzwischen nennt, ist die Veranstaltung zu einem Besuchermagnet geworden und auch der kommende Festabend am 6. April ist durch Reservierungen bereits fast ausgebucht.
Bei einem Seniorennachmittag wurden als kleine Sensation 40 Jahre alte Privatfilme von Feuerwehrfesten gezeigtvorgeführt werden, die Alfons Sandner aus Kirchenthumbach professionell digitalisieren ließ und für diesen Zweck zur Verfügung stellte. Ausgebucht war ein Vereinsausflug zum Passauer Christkindlmarkt mit anschließendem Besuch der Granitweihnacht im Steinbruch Hautzenberg im Bayerischen Wald.
870 Euro Verlust
Mit breitem Grinsen erinnerten sich Teilnehmer an die sogenannte Coldwater-Grill-Challenge im eisigen Wasser der Fichtelnaab, die neben dem Spaßfaktor auch eine 200 Euro Spende für die Stiftung „Hilfe für Helfer“ erbracht hat.
Zum Ankauf eines neuen Mehrzweckfahrzeuges ist eine Spendenaktion unter den Mitgliedern angelaufen, so dass sich der Verein wie gewohnt mit einem namhaften Betrag an den Anschaffungskosten beteiligen wird. Die offizielle Übergabe mit Segnung des Fahrzeugs ist für den Samstag nach dem „Hammricher Frauentag“ geplant. Den traditionellen Frauentag am 15. August wird in diesem Jahr turnusgemäß die Feuerwehr ausrichten, wobei für den Festtag selbst die „OFM“ und für den Tag darauf „Sašo Avsenik & seine Oberkrainer“ gewonnen werden konnten.
Kassier Pamela Korn berichtete in ihrem detaillierten Bericht von einem Verlust von 870 Euro, verursacht durch vielfältige Anschaffungen im Umfeld des Feuerwehrdienstes. Zweiter Vorsitzender Raphael Pscherer informierte über die Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr, der zehn Jugendliche angehören. Übungen und Ausbildung standen im zweiwöchigen Takt ankonsequent abgehalten. Beim Jugendfeuerwehrtag in Bad Berneck trat die Feuerwehr Unterlind mit zwei Staffeln an und errang im Wettkampf den fünften und achten Platz. Ein besonderes Highlight war die 24-Stunden-Übung von 19. bis 20. August, an der alle zehn Jugendlichen teilnahmen.
Korn sprach über die vielseitigen Tätigkeiten der Kinderfeuerwehr, der inzwischen 17 begeisterte Kinder angehören, unterstützt von vier Betreuern. Obligatorisch war die Teilnahme am Kinderfeuerwehrtag in Bischofsgrün. Inzwischen wurden neue T-Shirts entworfen und angeschafft.
Kommandant Johannes Geisler blickte in seinem Bericht auf 16 Einsätze, darunter 5 Brandeinsätze. Neben einem Waldbrand in Richardsfeld und einem Kaminbrand in Mehlmeisel ging er besonders auf den Scheunenbrand in Ebnath ein, der sich zu einem sehr schwierigen Einsatz entwickelte, verursacht durch Blockheizkraftwerke und eine Photovoltaikanlage. Außerdem mussten die Einsatzkräfte auf die dortige Fischzucht achten.
Der neue Rettungssatz wurde schon kurz nach der Anschaffung eingesetzt: „Eine Woche nach Indienst-Stellung erhielten wir Alarm wegen eines schweren Verkehrsunfalls auf der Staatsstraße 2181 mit eingeklemmter Person. Mit der Feuerwehr Ebnath konnten wir die Person schnell und patientengerecht befreien. Man hat bei der Rettung eines Menschenlebens miterlebt, dass die Anschaffung eine richtige Entscheidung war.“
Ein besonderes Dankeswort ging an Kreisbrandmeister Uwe Meier, der der Feuerwehr Unterlind über 30 Jahre lang mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat und demnächst in den Ruhestand gehen wird. „Du bist immer ein gerngesehener Gast bei uns!“
Geisler folgt auf Meier
Der scheidende Kreisbrandmeister wiederum gab offiziell bekannt, dass Johannes Geisler sein Nachfolger sein wird, und wünschte ihm viel Glück. „Lieber Johannes, dir wurde unter zwei Bewerbern der Vorzug gegeben und ich glaube, mit dir hat der Landkreis eine gute Wahl getroffen.“ Geisler wird ab 1. Mai 2019 sein Amt als neuer Kreisbrandmeister antreten, und damit der dritte KBM aus den Reihen der Feuerwehr Unterlind sein, nach Johann Lehnert 1957 bis 76 und Winfried Prokisch 1983 bis 89.
Bürgermeister Franz Tauber betonte in seinem Grußwort, dass er den Besuch der Jahreshauptversammlung einer Feuerwehr als Pflichttermin sehe. Neben verschiedenen Dankesworten ging er auch auf das angedachte HLF 20 ein: „Erste Diskussionen müssen ausgeweitet werden, da dies für unsere Gemeinde schon ein schwerer Brocken sein wird“, gab er zu bedenken.
Bei den Neuwahlen kandidierten erfreulich viele junge Mitglieder, so dass die Wahlergebnisse eine deutliche Verjüngung der Vereinsführung mit sich brachte.
40 Jahre Mitgliedschaft: Renate Prokisch (gründete einst die erste Damengruppe mit), Claudia Lehnert (entschuldigt), Norbert Jungnickl; 60 Jahre Mitgliedschaft: Günther Fröhlich. Ehrung 20 Jahre aktiver Dienst: Regina Wolf und Katja Kopp. Beförderungen in der aktiven Mannschaft: Max Kuhbandner (Feuerwehrmann), Nico Daubner (Oberfeuerwehrmann), Susanne Bayer (Hauptfeuerwehrmann).
1. Kommandant: Johannes Geisler, 2. Kommandant: Georg Lehnert, 1. Schriftführer: Christopher Prechtl, 2. Schriftführer: Simon Glaser, 2. Kassier: Susanne Bayer, Kassenprüfer: Heiko Dumler und Sebastian Wiche; Vertrauensleute: Nico Daubner, Lukas Ehlich, Daniel Köstler, Max Kuhbandner.
Mit sichtlicher Vorfreude gab der Kommandant einen Ausblick auf das künftige Mehrzweckfahrzeug, dessen Lieferung für Ende Juli angedacht ist. Es handle sich um ein VW T6 Allrad. Das neue Fahrzeug dient im Landkreis Bayreuth zugleich als Einsatzabschnittsleiter-Fahrzeug (EALF) und wird daher bestückt mit moderner Technik, die heute zur Abwicklung eines Einsatzes notwendig ist, wie Internetanschluss, Telefon, Laptop, externer Bildschirm, Stromerzeuger, Beleuchtungssatz und vieles mehr. „13 Personen sind geschult und ausgebildet, falls unser neues Mehrzweckfahrzeug als EALF alarmiert wird.
Am 27. April wird der verantwortliche KBM Sven Kaniewski für diese 13 Personen eine praktische Übung organisieren, als letzten Schliff.“ Mit Blick in die Zukunft erinnerte Kommandant Geisler auch daran, dass das 27 Jahre alte Löschfahrzeug 8/6 nach dem Bericht der Inspektion 2018 und nach dem bestehenden Fahrzeugkonzept durch ein HLF 20 (Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug) ersetzt werden muss.
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