Das Gremium hatte diese wichtigen Vorhaben in einer dreitägigen Klausurtagung Anfang Februar intensiv diskutiert und dafür völlige Übereinstimmung bei den Fraktionen gefunden. Bei der Gemeinderatssitzung war der Rathaussaal überfüllt mit Zuhörern, die am Ende die Entscheidungen spontan mit Applaus bedachten.
Den Bau eines Seniorenzentrums in der Ortsmitte Ursensollens stellten Markus Maier vom gleichnamigen Architekturbüro in Amberg und Dieter Gerl, geschäftsführender Vorstand des genossenschaftlichen Wohnungsunternehmens in Amberg, ihre baulichen und wirtschaftlichen Konzepte vor und standen dem Gemeinderat für Fragen zur Verfügung. Die Anlage soll angrenzend an den Dorfplatz südlich der Mittelschule entstehen und älteren Menschen die Möglichkeit geben, selbstbestimmt, aber, falls benötigt, mit pflegerischer Unterstützung bis ins hohe Alter dort zu leben.
Das Seniorenzentrum beinhaltet neben 22 alters- und behindertengerechten Wohneinheiten auch eine Tagespflege, in die kranke oder behinderte Menschen tagsüber gebracht werden können, sowie eine ambulante Wohngemeinschaft, in der eine Pflege durch Fachpersonal rund um die Uhr gewährleistet ist. Als Partner für die Pflege und den Betrieb der Einrichtung konnte die Schwesternschaft des Wallmenichhauses Amberg gewonnen werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die notwendige Änderung des Bebauungsplans am geplanten Standort.
Bestmöglicher Standort für den Neubau eines dreizügigen Kindergartens und einer dreizügigen Krippe ist laut übereinstimmender Meinung im Gemeinderat der jetzige Fußballplatz bei der Grundschule. Hier kann auf der Hälfte des Grundstücks ein Gebäude mit großzügigem Außenbereich geschaffen werden. So entsteht nach allgemeinem Dafürhalten eine sehr gute Kombination aus Grundschule, Kindergarten und Krippe, die für Kinder und Eltern Synergien bietet und erweiterungsfähig ist. Die Regelförderung für Kindergärten und -krippen beträgt 50 Prozent. Das Gremium winkte einstimmig den Neubau durch und ermächtigte den Bürgermeister, das notwendige Verfahren zur Vorbereitung der EU-weiten Ausschreibung für die Architektenleistungen zu vergeben.
Um dem Projekt Biodiversität und hier der Rolle als Modellgemeinde gerecht zu werden, beschloss der Gemeinderat, entlang des Schweppermann-Radwegs eine „Allee der grünen Stars“ anzulegen. Diese Idee entstand in einer Sitzung der Dorfwerkstatt im Herbst 2018 und fußt darauf, dass seit 1989 alljährlich ein „Baum des Jahres“ gekürt wird. Diese bisher 30 Bäume sollen nun den Radweg entlang der Ortschaften Oberleinsiedl, Hohenkemnath und Oberhof zieren. Startpunkt des Rundwegs ist Oberleinsiedl. Eine Ruhebank beim Artenschutzturm sowie Hinweis- und Informationstafeln sollen den Besuchern Informationen zu den Bäumen geben, aber auch die vielfältigen ökologischen Maßnahmen der Gemeinde aufzeigen. Den Abschluss bildet die Ortschaft Oberhof mit dem neu gestalteten Dorfplatz. Die Ausarbeitung des Konzepts übernimmt Johann Schmaußer in Zusammenarbeit mit den Projektträgern des Wettbewerbs „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ sowie der Gemeindeverwaltung. Der Auftrag ging an die Firma Lobinger als wirtschaftlichsten Bieter, die Gesamtkosten sind rund 4500 Euro veranschlagt. Die Fielmann-Stiftung stellte 1100 Euro Fördermittel in Aussicht. Die Realisierung des Projekts könnte bereits in diesem Frühjahr beginnen.
Wichtiges Thema war auch die Aufstellung eines Bebauungsplans für den großen Solarpark bei Eigentshofen. Hier soll ein Photovoltaikfeld mit rund neun Megawatt entstehen. Um sich an der bayernweiten Ausschreibung beteiligen zu können, ist ein genehmigter Bebauungsplan nötig. Dazu stellte die Planungsgruppe Strunz Ingenieurgesellschaft aus Bamberg ihre Entwürfe vor, die im Gemeinderat auf Zustimmung stießen. Bürgermeister Franz Mädler wies das Ingenieurbüro darauf hin, auf der etwa zehn Hektar großen Fläche für die Biodiversität deutlich mehr als den Standard einzuplanen, um sich hier von anderen PV-Parks zu unterscheiden und möglichst ein Vorzeigeobjekt entstehen zu lassen.
Mädler gab bekannt, dass der erste Teil des Breitbandausbaus in der Gemeinde abgeschlossen sei. Lediglich ein Verteiler werde voraussichtlich erst kommende Woche geschaltet. Somit sind laut Auskunft der Telekom die Orte Hausen, Heimhof, Zant, Stockau, Haag, Ober- und Unterleinsiedl, Thonhausen, Rückertshof und das Gewerbegebiet Ursensollen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Gigabyte versorgt, und die Anträge können gestellt werden.
Einige Bauanträge oder Anträge auf Vorbescheide, darunter der für den Reiterhof Thonhausen (Baumgartner) werden ohne Einwand dem Landratsamt zur Genehmigung zugeleitet.
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