Vorsitzender Josef Hummel eröffnete die Haushaltssitzung des Zweckverbands zur Wasserversorgung Hohenkemnather Gruppe, die Corona-bedingt im Kubus in Ursensollen stattfand. Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden Josef Mörtl.
Mörtl war seit 1990 Verbandsrat im Zweckverband, ab April 1998, nach dem Tod des damaligen Vorsitzenden Scheuerer, übernahm er bis 2008 das Amt des Zweiten Vorsitzenden. Außerdem war er von 1996 bis 2008 Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses. 2008 wählte ihn die Verbandsversammlung zum Vorsitzenden. Dieses Amt hatte er bis Juni 2020 inne. Bei den Vorstandswahlen war er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetreten, wurde Josef Hummel zu seinem Nachfolger gewählt.
Hummel blickte bei der Versammlung auf Mörtls Amtszeit zurück. Dank dessen Initiative wurden demnach die Wasserschutzgebiete nach über 25 Jahren 2009 endlich rechtskräftig. Die größte Herausforderung seiner Amtszeit war ebenfalls 2009 der Neubau des Hochbehälters in Hohenkemnath, das Investitionsvolumen lag bei über 750 000 Euro. Viele weitere Maßnahmen im Bereich der Anlagen des Zweckverbands folgten, etwa die Sanierung des Hochbehälters in Zant oder der Stromanschluss des Hochbehälters in Drahberg. Alle vier Brunnen des Zweckverbands wurden regeneriert und saniert. Die Druckerhöhungsanlage im Wasserwerk im Ursensollen wurde 2013 erneuert, viele Leitungsbaumaßnahmen realisiert.
In der Amtszeit von Josef Mörtl schaffte der Verband ein Notstromaggregat an, um damit die Versorgungssicherheit der Abnehmer auch bei Stromausfall zu gewährleisten. Das Prozessleitsystem ließ er weiter ausbauen und führte 2018 eine neue Generation von Wasserzählern ein. Diese Umstellung wird die nächsten Jahre weitergeführt, sie erleichtert die Arbeit bei der Abrechnung enorm. Für all diese Maßnahmen der vergangenen zwölf Jahre waren Investitionen von fast vier Millionen Euro nötig. Trotzdem stiegen weder die Schulden noch der Wasserpreis des Zweckverbands, der derzeit bei 1,43 Euro pro Kubikmeter liegt, übermäßig an. Unter dem Applaus der Verbandsräte überreichte Vorsitzender Josef Hummel seinem Vorgänger eine Urkunde und ein Präsent als Anerkennung für seine Arbeit zum Wohl des Zweckverbands. Der scheidende Vorsitzende Josef Mörtl bedankte sich bei allen für die gute Zusammenarbeit.
Ein weiteres wichtiges Thema bei der Sitzung war der Haushalt 2020 des Zweckverbands, den das Gremium einstimmig verabschiedete. Der Verwaltungsetat schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit jeweils 1 002 727 Euro, der Vermögensetat mit jeweils 355 000 Euro. Das Gesamtvolumen beträgt somit 1 357 727 Euro. Enthalten ist eine Schuldentilgung in Höhe von 87 000 Euro, eine Neuverschuldung ist für 2020 nicht geplant. Vorgesehen sind Leitungsbaumaßnahmen in Zant und am Lindenweg in Hohenkemnath. Ein nichtöffentlicher Teil schloss sich an.
Ganzes Jahr fünf Prozent
Bei der Verbrauchsabrechnung Wasser ist aufgrund der Mehrwertsteuersenkung keine Zwischenabrechnung zum 30. Juni 2020 notwendig. Da der Abrechnungszeitraum bein Zweckverband zur Wasserversorgung Hohenkemnather Gruppe immer vom 1. Januar bis zum 31. Dezember läuft, wird für 2020 die Wasserlieferung des gesamten Jahres mit dem gesenkten Umsatzsteuersatz von fünf Prozent besteuert. Bei Leistungen wie Hausanschlüssen und Herstellungsbeiträgen ist das Leistungsdatum für die Besteuerung ausschlaggebend.















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