Bei der Feier wurde klar: Es ist wohl genau dieses vertrauensvolle Verhältnis und dieser freundliche Umgang miteinander, der dafür sorgt, dass das Geschäft auch noch nach 25 Jahren besteht. Ein Kampf ums Überleben ist es dennoch. Viele Engagierte kämpfen für den Erhalt. Eine von ihnen ist Christa Forster. Sie ist von Anfang an als Vorsitzende und Verkäuferin dabei. Sie erinnert sich an die Anfänge und viele ehrenamtlich geleistete Stunden. "Das Engagement hat sich rentiert. Denn trotz aller Unkenrufe, hat sich der Dorfladen gehalten", freut sie sich. Laut Forster gaben manche dem Projekt höchstens fünf Jahre. Sie und ihre Mitarbeiter beweisen aber das Gegenteil.
1991 erste Machbarkeitsstudie
"Uns gibt's immer noch. Der Laden trägt sich", sagte Forster stolz. Sie steht an der Spitze der "Dorfladen Utzenhofen GbRmbH", jener Gesellschaft, die den Einkaufsmarkt seit 1994 trägt. Der damalige Zusammenschluss von rund 100 Dorfbewohnern markiert das Ende eines langen Diskussionsprozesses und den Beginn einer bayernweit einmaligen Erfolgsgeschichte bürgerschaftlichen Engagements. Mitte der 80er-Jahre schloss das einzige Lebensmittelgeschäft im Ort. 1987 lief unter der Regie der Direktion für Ländliche Entwicklung in Regensburg die Dorferneuerung an. Die Idee vom bürgerschaftlich betriebenen Dorfladen wurde geboren. 1991 gab es eine Marketing-Studie - eine Befragung der 154 Haushalte im Dorf. Mehr als drei Viertel der Familien gaben damals an, das Angebot an Lebensmitteln und Haushaltswaren nutzen zu wollen. "Ohne die Unterstützung durch die Gemeinde hätten wir das nicht durchziehen können", erklärt Forster. Die Marktgemeinde Kastl stellt die Immobilie mietfrei zur Verfügung - ja sie hat das ehemals leerstehende Bauernhaus mitten im Dorf überhaupt erst gekauft und herrichten lassen. Zu der Jubiläums-Feier war der Dorfladen am Samstag geöffnet. Es gab kostenlos Kaffee, Glühwein und andere Leckereien. Alle Besucher konnten sich am Glücksrad bedienen und bekamen danach tolle Preise.
So stärkt man Dorfkultur
Bürgermeister Stefan Braun zeigte sich zufrieden. "Die Frauen des Dorfladens haben in all den Jahren viel geleistet und ich freue mich, heute ihren Erfolg würdigen zu können", sagte er. Der Dorfladen habe sich zu einer Einrichtung entwickelt, die man sich aus Utzenhofen nicht mehr wegdenken kann. Landtagsabgeordneter Harald Schwarz nannte den Dorfladen ein Parade-Beispiel zur Stärkung der Dorfgemeinschaft und zur Belebung der Kultur im Ländlichen Raum.
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