Den Gottesdienst im Freien umrahmten die Sänger des Schützenchors Seugast mit der Waldlermesse, begleitet von der Seugaster Stubenmusik. Dekan Hans Amann aus Schwandorf stand mit Pater Robin Xavier und Diakon Dieter Gerstacker am Altar. Er stellte den seligen Franz Jägerstätter in den Mittelpunkt seiner Predigt.
Das Lebenszeugnis des 1907 in Oberösterreich geborenen Glaubenszeugen leuchte hell in den sonntäglichen Bergfestgottesdienst hinein, stellte Amann fest. Jägerstätter, der jegliche Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten verweigert und die ernste Gefahr für Freiheit, Menschlichkeit und Christentum erkannt habe, sei aufgrund seines Widerstandes 1943 in Brandenburg enthauptet worden. Mit gefesselten Händen habe er noch den Satz aus dem Paulusbrief geschrieben: „Nicht Kerker, nicht Fesseln, auch nicht der Tod sind imstande, mich von der Liebe Gottes zu trennen.“ Jägerstätter sei stets seinem Gewissen gefolgt und konsequent auf der Spur Jesu geblieben, sagte der Geistliche.
Seinem Beispiel folgend und die ernste Bedrohung von Glaube und Kirche erkennend, seien auch die Christen heute aufgefordert, sich für eine gerechtere und menschenfreundlichere Welt einzusetzen. „Nationalistisches Denken und Handeln, Ausgrenzung und Abschottung von Flüchtlingen sowie umweltausbeutendes Verhalten – das geht einfach nicht“, meinte Amann. Auch die Biker sowie alle Fahrzeughalter forderte er zu gewissenhaftem Verhalten im Verkehr auf, um Kindern und Jugendlichen als Vorbild zu dienen.
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