Vilseck
08.09.2019 - 16:33 Uhr

CSU zu blühenden Flächen

Erst zu den Kleingärtnern, dann auf die Blühwiese für Bienen: Der CSU-Ortsverband hat sich bei seinem Umwelttag über Projekte für die Natur informiert.

Beim Umwelttag der CSU erklärte Landwirt Thomas Weiß (Vordergrund) auf der zweiten Station die von ihm angelegte Blühfläche. Zuvor bekamen die zahlreichen Anwesenden einen Einblick in die Situation der Kleingärtner von Tobias Meidinger (Sechster von rechts). Bild: exb
Beim Umwelttag der CSU erklärte Landwirt Thomas Weiß (Vordergrund) auf der zweiten Station die von ihm angelegte Blühfläche. Zuvor bekamen die zahlreichen Anwesenden einen Einblick in die Situation der Kleingärtner von Tobias Meidinger (Sechster von rechts).

"Der Umweltschutz eignet sich nicht dazu, parteipolitisches Kleingeld zu wechseln", betonte CSU-Ortsvorsitzender Jonas Dittrich. Aufgabe der Politik sei vielmehr, "zwischen den einzelnen Akteuren einer überhitzen Debatte zu vermitteln und einen möglichen Konsens zu finden." Zunächst zeigte Tobias Meidinger, Vorsitzender des Kleingärtnervereins, den Teilnehmern am Umwelttag die Fläche, die für die Bienen zur Verfügung gestellt wurde. Der Vertreter der Kleingärtner schilderte aber auch Ärgernisse. So sei es unverständlich, dass man aus allen Gärten die Fichten habe entfernen müssen. Auch das Abmähen laufe den angekündigten Insektenschutz zuwider: "Teilweise kommt es vor, dass sich Personen beschweren, wie schlimm es in den Gartenanlagen aussähe und gleichzeitig will man Insekten schützen. Das passt nicht zusammen", so Meidinger.

Landwirt Thomas Weiß hatte 2017 eine Blühwiese angelegt. "Hätte ich diese Ackerfläche mit Mais bepflanzt, wäre sicher mehr Geld für mich herausgesprungen. Aber ich habe mich bewusst dafür entschieden für Insekten und Wildtiere einen Rückzugsort zu schaffen." Herrsche Ruhe, höre man auf dieser kleinen Fläche das Summen von Insekten. Allerdings sei wegen der Dürre im vergangenen Jahr und wegen der diesjährigen längeren Trockenheit die Fläche eher ein Rückzugsort als eine Blühfläche. Nach den fünf Jahren, in denen das Areal unverändert sein müsse, plane er, an einer anderen Stelle eine solche Fläche einzurichten. Josef Dotzler, Vorsitzender des Bauernverbands in Vilseck, verwies auf Lasten, die Landwirten aufgebürdet würden. Stadtrat Karl Trummer ergänzte die Perspektive eines Bio-Landwirts.

Jakob List, bei der AOVE für die Kulturhöfe zuständig, gab den Kleingärtnern Tipps für eine neue Baumbepflanzung und meinte: "Wir alle müssen zusammen etwas für den Umweltschutz machen, so dass unsere Enkel auch etwas von unserer schönen Natur haben." Imker Hermann Schertl und Stadtgärtner Armin Heuberger mahnten, kommunale Flächen nicht sofort abzumähen: "Man muss standhaft bleiben, nicht bei jeder Beschwerde umfallen."

 
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