Vilseck
20.02.2019 - 11:13 Uhr

Ebersbacher Wehr löscht bald mit eigenem Fahrzeug

Die Feuerwehren aus Ebersbach und Schlicht sind stark vertreten bei der Sitzung des Vilsecker Stadtrats. Geht es doch um eigene Interessen: den Kauf eines Tragkraftspritzenfahrzeugs und die Kinderfeuerwehr.

In der Fahrzeughalle im Feuerwehrhaus Ebersbach wird ab Sommer 2020 anstelle eines Löschanhängers ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug stehen. Bild: e
In der Fahrzeughalle im Feuerwehrhaus Ebersbach wird ab Sommer 2020 anstelle eines Löschanhängers ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug stehen.

Die Feuerwehr Ebersbach hat bei der Stadt einen Antrag auf Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs als Ersatz für ihren Tragkraftspritzenanhänger eingereicht. Letzterer musste noch, absolut unzeitgemäß, mit dem Traktor eines örtlichen Landwirts gezogen werden. Obwohl sich die Ebersbacher Wehr in den vergangenen Jahren sehr verjüngt hat und äußerst aktiv ist, wird sie deshalb von der integrierten Leitstelle kaum mehr zu Einsätzen alarmiert. Dem Verein gehören derzeit immerhin 44 aktive Mitglieder an. Noch dazu feiert er im Juli 2020 sein 125-jähriges Bestehen, das wäre natürlich für die Einweihung des ersten Tragkraftspritzenfahrzeugs ein idealer Anlass.

Die Stadt Vilseck hat mittlerweile eine Stellungnahme des Kreisbrandrats eingeholt, der die Anschaffung für sinnvoll erachtet. Der Meinung war auch der Stadtrat, der sich einstimmig für die Anschaffung eines solchen TSF ausgesprochen hat. Die Kosten belaufen sich auf rund 100 000 Euro, als Zuschuss sind 24 200 Euro zu erwarten.

Ein anderes Thema bewegt derzeit die Feuerwehr Schlicht, die bei der Sitzung durch den Kommandanten Stefan Geier und seinem Stellvertreter Markus Heuberger vertreten war. Der Antrag an die Stadt fußt auf der Tatsache, dass die Feuerwehren, wie andere Vereine auch, Nachwuchsprobleme haben. Dem will die Schlichter Wehr entgegenwirken und eine Kindergruppe für Mädchen und Buben ab sechs Jahren ins Leben rufen. Diese Einrichtung soll eine Vorstufe zur Jugendfeuerwehr (ab zwölf Jahre) sein. Dabei wird natürlich kein Feuerwehrdienst geleistet. Den Kindern soll vielmehr spielerisch der Spaß an der Feuerwehr vermittelt und aktive Brandschutzerziehung geleistet werden. Grundsätzlich sah der Stadtrat die Gründung einer ganz jungen Nachwuchsgruppe als positiv im Hinblick auf die Nutzung der Feuerwehrfahrzeuge und die Ausweitung des Versicherungsschutzes an. Das Thema Kinderfeuerwehr wurde bereits hinsichtlich anfallender Kosten und einem Konzept vorbesprochen worden. Der Stadtrat fasste nun einen über den Antrag der Schlichter Wehr hinausgehenden Beschluss. Demnach können alle Wehren aus der Kommune eine Unterstützung der Stadt für die Gründung einer Kinderfeuerwehr erhalten.

Als erfreulich wertete Bürgermeister Hans-Martin Schertl die Schlüsselzuweisungen: Die Stadt bekommt für 2019 insgesamt 5 356 120 Euro. „Das ist der höchste Betrag an Schlüsselzuweisungen, den wir jemals erhalten haben“, stellte er fest. Gegenüber 2018 seien es um 302 000 Euro mehr.

Hans Ernst vom Planungsbüro stellte dem Stadtrat die Pläne für einen zweiten Fluchtweg in der Burg Dagestein vor. Das Gremium erteilte das gemeindliche Einvernehmen und hofft auf eine baldige Baugenehmigung durch das Landratsamt. Mit dem Beschluss können für die Baumaßnahme auch Mittel aus dem Städtebauförderprogramm beantragt werden. Die voraussichtlichen Kosten für den Fluchtweg und den zusätzlichen Einbau einer Behindertentoilette liegen laut Bürgermeister Schertl bei 130 000 Euro. Von der Regierung sei eine Förderung von 60 Prozent zu erwarten.

Der Stadtrat benannte einen Gemeindewahlleiter und einen Stellvertreter für die Europawahl im Mai. Das sind wie üblich Bürgermeister Hans-Martin Schertl und Christina Bauer. Am 15. März 2020 steht mit den Kommunalwahlen ein weiterer Urnengang an, Gemeindewahlleiterin sind hier Christina Bauer und als Vertreter Günther Löb, der Leiter des Einwohnermeldeamts. Schon vor geraumer Zeit hat der Stadtrat beschlossen, dass die Aufwandsentschädigung für alle Wahlhelfer, die nicht dem öffentlichen Dienst angehören, 40 Euro beträgt. Wahlhelfer aus dem öffentlichen Dienst erhalten 20 Euro sowie einen freien Tag des Arbeitgebers.

Zu Beginn der Sitzung standen Glückwünsche an. Bürgermeister Hans-Martin Schertl gratulierte Stadtrat Heinz Krob (CSU) zum 75. Geburtstag. Seit 35 Jahren Stadtratsmitglied, habe er rund 400 Sitzungen besucht und sei „Alterspräsident“ des Gremiums. Hanni Schertl aus Reisach hatte im Landtag die bayerische Verfassungsmedaille erhalten für die langjährige Pflege kranker Familienmitglieder und ihr Engagement in der Interessengruppe „Pflegende Angehörige“. Im Namen der Stadt gratulierte Schertl, der für die vielen Glückwünsche anlässlich seines 60. Geburtstags dankte. Die Spenden von Vereinen, Institutionen und Privatpersonen leite er zur Unterstützung bedürftiger Mitbürger weiter, ließ er wissen.

 
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