Beim Kommersabend im festlich geschmückten Kirwastodl auf Burg Dagestein hieß Vorsitzender Markus Hiltel unter den zahlreichen Gästen besonders die Gründungs- und Ehrenmitglieder willkommen. „Ohne sie gäbe es in Unterweißenbach keinen Skilift und auch keinen Skiclub“, stellte er fest. Dies hob auch Zweiter Bürgermeister Thorsten Grädler hervor, der die Entstehungsgeschichte des Skilifts beleuchtete und dabei besonders die Initiative der Familie Gradl in den Mittelpunkt stellte. "Für Bartholomäus Gradl, der 2016 verstorben ist, war der Skilift sein Ein und Alles", stellte er fest. Mit Ehefrau Marianne habe er die Liftanlage und die Skihütte unermüdlich betrieben.
Dies unterstrich auch der Vorsitzende in seiner Festrede. Markus Hiltel nahm die Gäste mit auf eine Zeitreise durch fünf Jahrzehnte. Bei der ersten Versammlung am 28. Januar 1970 seien im Gasthaus Merkl in Schlicht 33 Wintersportbegeisterte zusammengekommen, darunter als „Motor“ Klaus Frank, und hätten unter Vorsitz von Rudolf Merkl den Skiclub aus der Taufe gehoben. Heute zähle der Verein 487 Mitglieder, freute sich Hiltel.
Bei der Einweihung des Skilifts am 17. Januar 1971 eröffnete nach Hiltels Angaben der damalige Landrat Hans Raß, ein großer Förderer des Sports, offiziell den Skibetrieb. Da das Brettlrutschen den meisten Besuchern noch schwer fiel, wurden Skilehrer und Übungsleiter ausgebildet, danach Skikurse für Kinder und Erwachsene angeboten, Vereins- und Landkreismeisterschaften durchgeführt. Die junge Rennmannschaft des Skiclubs errang viele Preise. In den vergangenen 50 Jahren wurden 20 Übungsleiter ausgebildet und etwa 1000 Kindern das Skifahren beigebracht. An den Ausflugsfahrten in die verschiedensten Skigebiete haben mehr als 2000 Personen teilgenommen.
International bekannte Skigrößen wie Christa Kinshofer, Marina Kiehl und Susanne Riesch waren bei Vereinsfesten zu Gast. Bei den Skihaserl-Bällen ging in der Mehrzweckhalle immer die Post ab, und die zweitägigen Hüttenfeste in Unterweißenbach waren feste Bestandteile im Terminkalender des Skiclubs. Seit 1997 gibt es in Unterweißenbach auch eine Mountainbike-Gruppe, die mit Bernd Hiltel den deutschen Vizemeister im Hobby-Mountain-Biken in ihren Reihen hat. Die neu formierte Rennradgruppe unternimmt alljährlich Radtouren im In- und Ausland.
Das traurigste Kapitel der Vereinsgeschichte war das Seilbahnunglück am Kitzsteinhorn im Jahr 2000, bei dem 20 Teilnehmer des Skiausflugs in der brennenden Gletscherbahn ihr Leben verloren. Ihrer gedachte man in einer Schweigeminute. Dank galt in diesem Zusammenhang dem ehemaligen Landrat Hans Wagner, der sich für den Kommers-Abend entschuldigt hatte, für die Unterstützung der Hinterbliebenen. Er hat auch die Kaprun-Stiftung ins Leben gerufen. Silvia Kramme, die in dieser schwierigen Zeit Vorsitzende war, wurde mit großem Applaus bedacht.
Bürgermeister Hans-Martin Schertl lobte die hervorragende Jugendarbeit und dankte für die Bereicherung des Gemeindelebens und für die Mitwirkung am Ferienprogramm. Das Planenrutschen am Skihang habe sich zu einem wahren Besuchermagnet entwickelt. Er übergab das Stadtwappen in Glas und einen finanziellen Zuschuss. Angelika Hiltner überbrachte die Grüße des Bayerischen Landessportverbands und übergab dem Skiclub eine Ehrenurkunde. Der Präsident des Oberpfälzer Skiverbandes (OSV), Michael Urz aus Regensburg, bezeichnete den Jubelverein als "äußerst lebendig und erfolgreich". Mit weiteren Grußworten brachten Stefan Weiß vom 1. FC Schlicht, Stefan Schertl von der Feuerwehr Sigl, Martin Sachsenhauser von der Raiffeisenbank und Robert Liermann vom FV Vilseck ihre Verbundenheit zum Ausdruck.
Bei den Gründungs- und Ehrenmitgliedern, der Familie Gradl und den ehemaligen Vorsitzenden bedankte sich Markus Hiltel mit Weinpräsenten. Er betonte, dass er sehr stolz sei, als „Herdenführer“ diesem fantastischen Club vorzustehen. Für sein Engagement dankten ihm die Anwesenden mit stehenden Ovationen.
Bei der sich anschließenden Aprés-Ski-Party ging bis in die Morgenstunden der Punk ab. DJ LuGe (Luca Geier) traf mit seiner Musikauswahl den Geschmack der Gäste. Und das war nur der Einstieg in die Feierlichkeiten, denn im Sommer wird beim Hüttenfest in Unterweißenbach das Gründungsjubiläum mit der gesamten Bevölkerung nochmals ausgiebig gefeiert.
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