Vilseck
02.07.2019 - 16:30 Uhr

Vier neue Werke für den Kunstpfad in der Vilsecker Vilsaue

Erst Festakt auf Burg Dagestein mit den beteiligten Künstlern, dann Eröffnung des zweiten Teils des Kunstpfades in der Vilsaue und ein Barockkonzert: Mit diesen drei Punkten endete das internationale Künstlersymposium in Vilseck.

Bürgermeister Hans-Martin Schertl (Fünfter von rechts) mit den Teilnehmern des Künstlersymposiums. Bild: rbr
Bürgermeister Hans-Martin Schertl (Fünfter von rechts) mit den Teilnehmern des Künstlersymposiums.

Bürgermeister Hans-Martin Schertl stellte neben den Ehrengästen vor allem das „deutsch-tschechische Kleeblatt“ der Künstlerinnen – Hanna Regina Uber, Herta Wimmer-Knorr, Tereza Fišerova und Katerina Kubalová – vor. Schertl definierte Kunst nach dem russischen Künstler Wassily Kandinsky: Sie bringe die Welt selbst zum Reden. Diese Erkenntnis sei den Kunstwerken in der Vilsaue in vollem Umfang zu attestieren. Das völkerverbindende Kulturprojekt sei mit einem Kostenaufwand von 36 000 Euro erfolgreich umgesetzt worden. Die hohe Förderung, insbesondere aus Töpfen der EU, habe 85 Prozent betragen. Der künstlerische Leiter des Kunstvereins Weiden, Wolfgang Herzer, sprach über die Verwirklichung des zweiten Teilstücks des internationalen Kunstprojekts „Verbinden und Zusammenwachsen – von Land zu Land“. Die bildende Kunst und die Musik seien das „Bindemittel“ im oberpfälzisch-tschechischen Grenzraum. Mit dem Lauf der Vils reihten sich Kunstwerke aus deutschen und tschechischen Händen wie „Perlen an einem Faden aneinander, schaffen Schauplätze künstlerische Freiheit und geben dem Betrachter Rätsel auf“.

Das erste grenzüberschreitende Projekt intensiver bayerisch-böhmischer Kooperation sei 2015 gestartet worden. Damals war Pilsen europäische Kulturhauptstadt. Studenten aus Prag und Nürnberg wollten in der Mitte Europas „Standpunkt-Landeplätze“ als Friedensraum schaffen. Das seien „Landeplätze des Geistes“ geworden, wie auch der Skulpturenpfad in der Vilsaue. Herzer informierte auch über die neuen Produktionen der beteiligten Künstlerinnen. Die Kallmünzerin Herta Wimmer-Knorr, die skulptural und installatorisch umweltpolitische Symbolik anhand der PET-Flasche in „blendende Ästhetik“ umsetzt, stellte die überlebensgroße „Flaschen-Flasche“ auf. Der tonnenschwere „Taucher“ der gelernten Holzbildhauerin Hanna Regina Uber aus Aschach ist ein mit der Motorsäge bearbeiteter und bemalter Eichenstamm. „Der Mensch in seiner Evolution ist schon immer ein Taucher gewesen“, der sich den „lebensräumlichen Extremen“ anzupassen vermag.

Die dritte, von Katerina Kubalová aus Prag gestaltete Station zeigt „zwei einander gegenüberliegende bauchige Wandungen“ aus tschechischem Lindenholz und bayerischer Eiche. Der Betrachter könne hindurchgehen und die Stifte der zwei Nationen vertauschen oder neu verbinden. Tereza Fišerova aus Pilsen installierte zwei Metallmasten, wie sie für Straßenlaternen verwendet werden. Sie bilden eine Schnittstelle zwischen Wald und Verkehrsraum. Und die festen Körper setzen einen Gegensatz zur Weichheit des Wassers, das in der Vils durch die Aue fließt.

 
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