Vilseck
13.09.2019 - 10:24 Uhr

Vilsecker Bergfest hat eine fast 200-jährige Tradition

Die Vilsecker Bergkirche ist seit vielen Generationen ein beliebtes Ziel für Wallfahrer. Täglich gehen oder fahren während der Bergfestwoche viele Gläubige hinauf nach Axtheid-Berg, um dort zu beten.

Auf einer hölzernen Kanzel an der Außenfassade der Bergkirche predigten die Priester noch bis in die 1960er-Jahre sonntags und am Fest Kreuzerhöhung vor unzähligen Gottesdienstbesuchern. Bild: rha
Auf einer hölzernen Kanzel an der Außenfassade der Bergkirche predigten die Priester noch bis in die 1960er-Jahre sonntags und am Fest Kreuzerhöhung vor unzähligen Gottesdienstbesuchern.
Wie die Orgelpfeifen standen die Ministranten 1936 vor der Bergkirche und warteten auf ihren Einsatz. Bild: rha
Wie die Orgelpfeifen standen die Ministranten 1936 vor der Bergkirche und warteten auf ihren Einsatz.
Für die damals überaus zahlreichen Bergfestbesucher ließ die Kirchenverwaltung Vilseck im Jahr 1935 ein eigenes Bergfestbüchlein drucken. Bild: rha
Für die damals überaus zahlreichen Bergfestbesucher ließ die Kirchenverwaltung Vilseck im Jahr 1935 ein eigenes Bergfestbüchlein drucken.

Die Bergfestwoche schließt immer den 14. September ein, das Fest Kreuzerhöhung. In diesem Jahr wird das Patrozinium der Bergkirche am heutigen zweiten Bergfest-Samstag mit Gottesdiensten um 8.30 und 18.30 Uhr begangen.

In der Überlieferung heißt es, dass seit 1730 ein hölzernes Kreuz an der Triebwegbrücke stand. Das morsche Kruzifix wurde nach Jahren ausgebessert und mit einer schützenden Holzverkleidung am Weg nach Neuhammer wieder aufgestellt.

Schließlich ließ Stadtpfarrer Georg Michael Gärtner das Christusbild erneuern und in eine kleine Kapelle auf dem Triebwegberg, dem heutigen Axtheid-Berg, bringen. Als die Kapelle baufällig wurde und abgerissen werden musste, fand das seit 70 Jahren vom Volk verehrte Kreuz zunächst in der Pfarrkirche Vilseck eine Bleibe, bis es 1820 am Fest Kreuzerhöhung in feierlicher Weise zu seinem alten Platz auf dem Berg gebracht wurde. 1823 wurde der Grundstein zum Bau eines neuen Bergkirchleins gelegt, das 1827 eingeweiht wurde. Das Gotteshaus erwies sich bald als zu klein, weil eine rege Wallfahrt einsetzte. 1849 begann man mit einem Erweiterungsbau, der erst 1862 fertiggestellt wurde. Das erneuerte Christusbild mit Kreuz ist seitdem auf dem neu geschaffenen Hochaltar aufgestellt und Mittelpunkt der Kreuzverehrung.

Die Bedeutung des Kreuzbergfests war einst für die Pfarrei so groß, dass sie 1935 ein eigenes Bergfestbüchlein drucken ließ. Papst Leo XIII. entbot darin allen Christgläubigen einen Gruß und den apostolischen Segen, verbunden mit einem vollkommenen Bergfestablass. Das Heft beinhaltete neben der Bergfestordnung auch Messen, Buß-, Sühne- und Kreuzwegandachten sowie die beliebten Vilsecker Lieder. Das religiöse Angebot reichte außerdem von Beichtgelegenheiten für Männer, Jungmänner, Kinder, Frauen und Jungfrauen über gesungene Litaneien und Vorträge bis zu Waldandachten.

 
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