(ubb) Für Bürgermeister Roland Grillmeier gehört die Fachschule für Produktdesign zu einer der wichtigsten Einrichtungen der Region. Auch wenn diese besondere Ausbildungsstätte nicht wirklich im Stiftland liegt und auch nicht mehr in der Oberpfalz. Dass Selb zu Oberfranken gehört und dem Landkreis Wunsiedel zugeordnet ist, spielt auch wirklich keine große Rolle.
Zahlreiche junge Leute aus dem weitläufigen Umkreis und darüber hinaus durchliefen in dieser Bildungseinrichtung bereits eine fundierte Ausbildung zum Designer. Nicht alle wurden hinterher Designer in der Wirtschaft, was das Ziel dieses vierjährigen Studiums ist. Aber alle wurden Künstler. Allein schon dadurch, dass sie in Selb einen fundierten Grundstein für ihre künstlerische Ader gelegt haben.
Sehenswerte Arbeiten
Da wunderte es nicht, dass zur Vernissage auch viele renommierte Künstler aus nah und fern anreisten. Künstler wie Gäste sind im Porzellanmuseum neugierig, was die jungen Leute zu bieten haben. Noch bis 2. September können die ausgesprochen sehenswerten Arbeiten der Fachschüler in Mitterteich bewundert werden. Dabei handelt es sich nicht um die erste Präsentation in der ehemaligen Porzellanstadt. Die Selber sind bereits zum vierten Mal im Ausstellungsraum des Museums zu Gast. "Und wir freuen uns auf mehr", sagt Roland Grillmeier. Tatsächlich kann man nicht genug davon bekommen. Die jungen Designer zeigen Arbeiten, die es selten in dieser Qualität zu sehen gibt.
Philosophie ergänzt
In der aktuellen Ausstellung nehmen die Objekte aus Kunststoff einen breiten Raum ein. Futuristisches ist ebenso dabei wie Fantasiefiguren, was die ursprüngliche Philosophie des Porzellanmuseums bestens ergänzt. Während dieses Haus die einstige Blütezeit der Porzellanindustrie demonstriert, gewähren die Selber Schüler einen Blick in eine visionäre Zukunft des Kunststoffs. Der Weg des interessierten Gastes zur Ausstellung führt durch eine vergangene Industriebranche. Die Symbiose zur Selber Ausstellung: Edles Porzellan wurde einst ebenfalls von Künstlerhand geschaffen. Und so manches historische Design auf Tassen und Tellern stammt von Porzellanmalern, der ebenfalls in Selb zur Schule gingen. Zurück zur Ausstellung, wo der Werkstoff Plastilin tonangebend ist und wo die Schüler-Zeichnungen die menschliche Ausdrucksstärke in den Focus rücken. Die Selber Jugend zeigt frech und unabänderlich mit Raumschiffen, futuristischen Fahrzeugen, witzigen Plastilin-Monstern und anderem den Wandel des Industriezeitalters. Und jedes Einzelstück lässt durchklingen, dass dahinter eine enorme kreative Kraft steckt, die bereits im Reifeprozess der Jugend dem Betrachter ausgereift erscheinen mag. Die Sonderausstellung mit den Abschlussarbeiten der Absolventen der Staatlichen Fachschule für Produktdesign kann bis 2. September dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, samstags von 9 bis 12 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. Gezeigt werden 30 Gemälde und 15 Modellarbeiten.
Natürlich ist das Porzellanmuseum selbst ebenfalls einen Ausflug wert. Interessierte sollten etwas mehr Zeit mitbringen, zumal ein angegliederter Porzellanladen Schönes zu bieten hat.
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