Vohenstrauß
03.01.2020 - 10:05 Uhr

"404 Whizzkids" suchen mit neuem Album den Takt für die 2020er

Kaum hat sich die letzte Silvesterrakete im Sternen-Feinstaub verabschiedet, melden sich alte Bekannte mit einem neuen Kracher zurück. Die "404 Whizzkids" werden für ihr zweites Album "Another Me", das im März erscheint, laut.

„Another Me“, das andere Ich. Neue Ideen der Selbstbespiegelung präsentieren die „404 Whizzkids“ ab März mit ihrem neuen Album. Bild: exb/Dominik Schelter
„Another Me“, das andere Ich. Neue Ideen der Selbstbespiegelung präsentieren die „404 Whizzkids“ ab März mit ihrem neuen Album.

"Smile and Wave" heißt der Song, der via Youtube und Facebook auf das Release-Konzert und weitere sechs Titel neugierig machen soll. "Es geht etwas stärker in Richtung Independent Rock", skizziert Schlagzeuger Hannes Gilch den zweiten Wurf der fünfköpfigen Band aus dem Raum Vohenstrauß.

Maßgeblich dafür verantwortlich ist auch ein neues Mitglied, Bassist Elias Schmauß aus Theisseil. "Wir sind alle Mitte/Ende 20, Elias ist 19 und bringt ein bisschen mehr jugendlichen Schwung rein", sagt Gilch, der den Neuen auch für sein Klavier- und Gitarrenspiel schätzt.

Das Video zur neuen Single

Immer mehr Einflüsse

An den Liedern haben alle fünf "Whizzkids" mitgeschrieben. Das macht es nicht einfacher. "Es sind noch mehr Einflüsse drin, das ist schwierig unter einen Hut zu bringen. Zum Beispiel sind jetzt manchmal Jazz-Elemente zu hören", beschreibt Gilch das neue Baby.

Das Kind schreit keinen Teenie-Punk mehr unters Volk, sondern testet mal Grenzen aus. "Wir sind ja auch nicht mehr so jung und haben gelernt, dass es die Leute auf unseren Konzerten akzeptieren, wenn wir etwas ausprobieren."

Von der neuen Single sollten sich Fans und Neugierige also nicht täuschen lassen. In "Smile and Wave" klingt lässiger Garagensound durch, der in Text und Video dafür wirbt, nerviges Verhalten seiner Mitmenschen souverän wegzutanzen und die Welt dabei farbiger statt grau zu sehen.

Laut Gilch ist ausgerechnet dieses Stück das untypischste für das Album. "Another Me" ist schwermütiger, grüblerischer. "Deep'", nennt es die Band. "Die Partyzeit ist vorbei. Wie nimmt man sich selbst und seine Umwelt wahr?", beschreibt Gilch das 404-Lebensgefühl.

Da ist vom Teufel im Kopf die Rede, der einen unzufrieden sein lässt, obwohl alles stimmt: Beziehung, Geld, Job. Da ist die Rede, vom Versuch, perfekt zu sein, aber das scheitert schon an Kleinigkeiten. Und es geht um unzertrennliche Freundschaft, die nach der Schulbank in einem schleichenden Entfremdungsprozess ausfranst.

Stegreif-Video

Die Texte sind Englisch. In der Musik glimmt manchmal ein Funke The Jam oder The Clash durch, musikalisch sind die fünf Oberpfälzer aber eher vom Deutschpunk der Achtziger wie den Ärzten, den Toten Hosen oder Trio beeinflusst.

Am neuen Album hat die Band über ein Jahr gearbeitet. Aufgenommen wurde es mit Produzent Hermann Utz aus Schönsee im Sommer 2019. Das Video dazu entstand dagegen im Raketentempo. Ein Vormittag in der Stadthalle Vohenstrauß, ein paar hopsende Freunde, eine Spiegelreflexkamera und ein bisschen Spaß am Schneiden - das ist "Smile and Wave".

Offiziell vorgestellt wird alles beim Konzert am 28. März in der Mensa des Augustinus-Gymnasiums Weiden, wo drei der fünf Abitur gemacht haben. Um die Sache abzurunden, treten zudem "Loud'n' Proud" und Christian Seer auf. Tickets sind ab sofort erhältlich.Das Video zur Single: www.onetz.de/

404 mal 10:

Fast unbemerkt feierten die „404 Whizzkids“ im November zehnjähriges Bühnenjubiläum. Dass eine Band mit dem Gerüst aus Schulfreunden so lange durchhält, ist heute ziemlich ungewöhnlich. „Wir machen uns nicht so viel Druck und lehnen auch mal Anfragen ab, wenn es zu viel wird“, sagt Hannes Gilch dazu. Geprobt wird viel via Internet. Dann ist oft Andreas Scheck dabei. Der Gitarrist schaltet sich aus Lausanne zu, wo er im Fach Bioinformatik promoviert. „Er fährt für einen Gig schon mal sieben Stunden auf eigene Kosten aus der Schweiz her“, schwärmt Gilch. Die Band ist allen ziemlich heilig. Wie kommt das? „Einfach weil wir Bock haben.“ (phs)

 
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