Vohenstrauß
22.07.2018 - 10:49 Uhr

Anna Nahrhaft aus Hörlmühle schafft Traumergebnis

74 Realschüler treten zur Abschlussprüfung an und alle haben die Mittlere Reife in der Tasche. 26 Jugendliche fallen ganz besonders durch super Leistungen mit einer Eins vor dem Komma auf.

Hannah Reil und Alexandra Jaworski (von links) hinterlassen als Sängerinnen bleibende Eindrücke bei der Abschlussfeier. dob
Hannah Reil und Alexandra Jaworski (von links) hinterlassen als Sängerinnen bleibende Eindrücke bei der Abschlussfeier.

(dob) 74 Jugendliche standen bei der Abschlussfeier im Atrium der Realschule im Mittelpunkt und erhielten Riesenapplaus der Gäste. Immerhin haben alle die Mittlere Reife in der Tasche und nicht nur das: 26 Absolventen oder 35,1 Prozent lieferten grandiose Ergebnisse mit einer Eins vor dem Komma ab. Darüber war nicht nur Schulleiter Direktor Andreas Meier begeistert. „Das Gesamtergebnis ist besonders bemerkenswert.“ Der Notendurchschnitt aller Schulabgänger in allen Fächern beträgt den sagenhaften Durchschnitt von 2,17, verkündete Meier diese außerordentlichen Leistungen seiner Schüler. Nachdem der Landkreis für die Besten einen Geldpreis zur Verfügung stellt, meinte stellvertretender Landrat Albert Nickl: „Das Geld geben wir gerne aus.“ Den „Final Countdown“ leitete die Big Band der Bildungsstätte fulminant ein und hinterließ gleich zu Beginn eine phantastische Visitenkarte. Die Solistinnen Alexandra Jaworski und Hannah Reil rollten den gesanglichen Teppich für den Schulleiter mit den Bob Dylan-Song „The Times They Are A-Changin‘“ aus, auf dem er seine Abschiedsrede aufbaute. Der Titelsong des gleichnamigen Albums war im September 1963 entstanden und ist in seiner Wirkung bis heute ungebrochen. Dieses Lied reflektiert die sich ändernde Welt Jugendlicher, die weder Lehrer noch Eltern zu verstehen im Stande seien. Blicke man auf die Gegenwart sei die Titelzeile „Die Zeiten ändern sich“ heute aktueller denn je. „Die gesamte politische Welt sortiert sich neu, die globale Klimaveränderung ist nicht mehr zu übersehen und die Digitalisierung der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Politik und des Privatlebens geht in Riesenschritten voran – mit allen positiven und negativen Begleiterscheinungen“, so Meier. „Die Gestaltung dieser sich verändernden Welt wird zunehmend auch eure Aufgabe und liegt in eurer Verantwortung.“ Die Oberpfälzer Mentalität wird sie in vielfacher Weise unterstützen, war sich der Schulleiter gewiss. „Wenn es darauf ankommt, dann packen die Oberpfälzer an.“ Wenn es dafür noch eines Beweises bedurfte, dann zeigen dies die schulischen Leistungen der Absolventen in diesem Jahr. Eigentlich hatten alle schon ihre Ausbildungsverträge oder die Fachoberschulschnitte in der Tasche. „In einem furiosen und fulminanten Schluss-Spurt in der 10. Klasse habt ihr mit Nachdruck gezeigt und bewiesen, dass ihr zu Anstrengungen und Leistung bereit seid, wenn sie von euch gefordert wird. Das Ergebnis eures Einsatzes ist in jeder Hinsicht beeindruckend.“ Mittlerweile gibt es in der Region ein so breites Angebot für sehr gut qualifizierte junge Menschen, dass sie ihre Heimat nicht mehr verlassen müssen. Gut ausgebildete junge Leute brauchen qualifizierte Arbeitsplätze und Unternehmen mit Zukunftsperspektive finden ihre Zukunft nur dort, wo sie problemlos auf gut ausgebildete Kräfte zurückgreifen können. So wird es verständlich, dass sich aus der Wirtschafts- und Finanzkrise nach zehn Jahren eine Oberpfalz präsentiert, die mit einer durchschnittlichen Arbeitslosigkeit von 2,6 Prozent den Spitzenwert innerhalb Bayerns, Deutschlands und Europas erreicht, informierte Meier, der die jungen Leute aufforderte: „Bleibt in der Region, stellt eure Arbeitsleistung euer soziales Engagement in den Dienst unserer Oberpfälzer Heimat. Ihr werdet mehr denn je gebraucht.“ Alles was die Fußballweltmeisterschaft gezeigt hat: Wenn der Anstoß erfolgt ist, gilt alles was vorher war nichts mehr. Die Karten sind neu gemischt, Favoriten stürzen, vermeintlich Abgeschriebene marschieren von Erfolg zu Erfolg. Aus Misserfolgen wachsen – wenn sie richtig verarbeitet werden – neue Chancen. Wer in Selbstzweifeln verharrt, hat keine Chance. Enttäuschungen gehören zum Leben, sie zeigen unbarmherzig, dass man sich vielleicht nur etwas vorgemacht hat. Doch sie bieten auch die Gelegenheit, mit neuer Kraft und einem „Jetzt erst recht“-Gefühl sich in eine neue Richtung zu bewegen oder den als richtig erkannten Weg weiterzugehen. Es macht wohl Sinn seine Ziel hoch zu stecken, doch das Leben hält nicht nur erste Plätze bereit, gab der Direktor zu bedenken. Er kenne nicht wenige ehemalige Schüler, die sich eher mittelmäßig durch ihre schulische Laufbahn mogelten, die aber dann, als es darauf ankam, zuzupacken verstanden und ihre Chancen nutzten. Die schulische Grundlage bot ihnen dafür ein sicheres Fundament. Und dieses Fundament haben sich die diesjährigen Absolventen mit Fleiß und Ausdauer geschaffen. Deshalb legte er den Absolventen ans Herz: „Nehmt eure Talente und Begabungen in beide Hände, denn die Zeit ist reif, nichts zu vertagen. Lasst euch in die Pflicht nehmen, engagiert euch, um das was ihr schätzt zu erhalten. Nichts davon ist selbstverständlich sondern muss immer neu erarbeitet werden.“ Die Schülersprecher Anna Braun, Lea Jander und Rebecca Rupprecht verabschiedeten sich mit ganz persönlichen und launigen Worten im Namen aller Schulabgänger von den Lehrkräften und stellten vor allem den starken Zusammenhalt untereinander heraus. „Es war eine geile Zeit“, waren sie sich einig. „Ein wichtiger Meilenstein ist geschafft“, versicherte der Landkreisvertreter. Die Mittlere Reife biete den jungen Leuten viel Möglichkeiten und die „Wirtschaft wartet auf euch“. Man brauche Querdenker und auch Kreativität ist gefordert. „Legt Freude, Herz und Leidenschaft in euren Beruf“, forderte Nickl „Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen“, zitierte Bürgermeister Andreas Wutzlhofer Johann Wolfgang von Goethe. Die Schulampel sei nun auf Grün gestellt. „Jetzt liegt es in euren Händen, was ihr daraus macht. Es gilt auf den Fähigkeiten aufzubauen die ihr an der Realschule erlangt habt.“ Abschließend gab er jedoch zu bedenken: Was einen Menschen wirklich ausmacht, spiegelt sich nicht in Noten wider. Elternbeiratsvorsitzender Otto Janner ließ das Leben der Realschüler von der Geburt bis zum jetzigen Abschluss am geistigen Auge vorbeiziehen, denn „Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.“

Schulbeste mit dem sagenhaften Ergebnis von 1,0 wurde Anna Nahrhaft aus Hörlmühle bei Waidhaus; Danach folgten: Leonie Müller, Waldthurn und Marie Wittmann, Oberlind (1,17); Maximilian Schaller, Bibershof bei Pleystein (1,18); Matthias Stangl, Wittschau (1,27); Lisa Putzer, Moosbach und Lena Kleber, Eslarn (1,33); Raffael Friedl, Vohenstrauß (1,36); Anna Braun, Oberlind und Alena Lorenz, Pleystein (1,50). Zu Klassenbesten wurden folgende Schüler mit einem Preis bedacht: 10 a: Maximilian Schaller; 10 b: Lena Kleber; 10 c: Anna Nahrhaft. Schulbeste in weiteren Abschlussprüfungsfächern wurden in BwR: Marie Wittmann; Deutsch: Raffael Friedl; Englisch: Leonie Müller; Mathematik: Maximilian Schaller und Lisa Putzer; Physik: Maximilian Schaller; Tschechisch: Leonie Müller. Anna Nahrhaft erhielt außerdem den von der Deutsch-französischen Gesellschaft Regensburg e. V. ausgelobten Saint-Exupéry-Preis für außerordentliche Leistungen in der 10. Klasse der Realschule im Fach Französisch. In diesem Jahr gab es zusätzlich eine weitere Auszeichnung. Vom Bayerischen Stenografenverband e. V. wurde Matthias Wolfinger aus Vohenstrauß mit einer Urkunde ausgezeichnet. Im Bayerischen Schülerleistungsschreiben 2018 erreichte er im Bereich Realschulen in Bayern den hervorragenden zweiten Platz. Außerdem verlieh Direktor Andreas Meier mit der Tschechisch-Lehrkraft Renáta Burcsak feierlich die Tschechisch-Zertifikate an Anna Braun, Lorenz Alena, Leonie Müller, Julian Schwarz (Waidhaus), Sophia-Marie Simon (Grub bei Moosbach), Matthias Stangl (Wittschau), Adrian Walbrunn (Vohenstrauß), Lukas Weig (Pleystein), Marie Wittmann und Lorenz Zehent (Böhmischbruck).

Besonders engagierte Absolventen, die sich während ihrer gesamten Schulzeit in den verschiedensten Bereichen außerhalb des Unterrichts vorbildlich einbrachten wurden noch vom Förderverein der Realschule ausgezeichnet. Musik ist zentraler Bestandteil an der Realschule. Zuverlässig, begeistert und immer von hoher Qualität haben einige Schüler in unterschiedlichen musikalischen Bereich ihr Talent aufblitzen lassen: Bastian Fenzl, Lukas Weig, Marie Hummer, Alexandra Jaworski, Annika Pankotsch und Hannah Reil. Für den Einsatz bei der Veranstaltungstechnik wurde Paulus Kellner und für Theater Sophia Neuber ausgezeichnet. Einen phänomenalen Auftritt im Haus der bayerischen Wirtschaft in München brachten den Schülern Adrian Walbrunn und Lukas Weig den Titel des Robotik-Meisters ein. Der „Böhmische Traum“ beendete den Festabend.

Wenn es darauf ankommt, dann packen die Oberpfälzer an.

Realschuldirektor Andreas Meier

Mit Stolz präsentieren die Absolventen der Realschule ihre Tschechisch-Zertifikate, die sie als Teilnehmer in den Talentklassen mit einer zusätzlichen Abschlussprüfung belegten. "Im Freistaat ist das was wert", sagt Schulleiter Andreas Meier (rechts), der die Zertifikate mit Konrektor Kilian Graber und Tschechisch-Lehrerin Renáta Burcsak (von links) überreicht. dob
Mit Stolz präsentieren die Absolventen der Realschule ihre Tschechisch-Zertifikate, die sie als Teilnehmer in den Talentklassen mit einer zusätzlichen Abschlussprüfung belegten. "Im Freistaat ist das was wert", sagt Schulleiter Andreas Meier (rechts), der die Zertifikate mit Konrektor Kilian Graber und Tschechisch-Lehrerin Renáta Burcsak (von links) überreicht.
Vom Landkreis bekommen die Besten der Realschule Geldpreise, die stellvertretender Landrat Albert Nickl (Zweiter von links) übergibt. Das Traumergebnis von 1,0 schafft Anna Nahrhaft aus Hörlmühle, gefolgt von Marie Wittmann aus Oberlind und Leonie Müller aus Waldthurn (vorne, von links). dob
Vom Landkreis bekommen die Besten der Realschule Geldpreise, die stellvertretender Landrat Albert Nickl (Zweiter von links) übergibt. Das Traumergebnis von 1,0 schafft Anna Nahrhaft aus Hörlmühle, gefolgt von Marie Wittmann aus Oberlind und Leonie Müller aus Waldthurn (vorne, von links).
 
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