Etwas verwundert reagierten einige Stadträte am Donnerstag in der Sitzung auf den Antrag der Schützengesellschaft 1565 Vohenstrauß. Mit einem Schreiben vom Dezember stellte der Verein einen Antrag auf Bezuschussung einer im Jahr 2020 erfolgten Dachsanierung des Großkaliberstandes im Schützenhaus. Darin heißt es, dass im Herbst 2019 Vorgespräche mit dem Bürgermeister bezüglich einer möglichen Förderung geführt worden seien. Die Arbeiten wurden im Oktober und November 2020 vorgenommen. An den Kosten in Höhe von insgesamt 19 160 Euro sollte sich nun laut Schützenmeister Rainer Hengstl die Stadt - wie von Bürgermeister Andreas Wutzlhofer mündlich zugesagt - beteiligen. Wutzlhofer meinte in der Sitzung, dass zwar ein Gespräch stattgefunden habe. Allerdings habe er hierbei keineswegs eine Zusage erteilt.
Kämmerer Rainer Dötsch erklärte: "Wenn man das Gespräch mit dem Ersten Bürgermeister im Herbst 2019 als mündlichen Antrag wertet, könnte man den Umstand, dass Maßnahmen nicht mehr gefördert werden, wenn sie finanziert sind, vernachlässigen." Josef Maier (CSU) schimpfte, man müsse schon vorher mal die Zuschüsse abklopfen, nicht erst, wenn die Maßnahme bereits fertig ist: "Ich habe kein Problem damit, Vereine zu fördern, aber diese Vorgehensweise ist nicht richtig." Mit vier Gegenstimmen unterstützte der Stadtrat den Förderantrag der Schützen über 3832 Euro.
In einem zweiten, einstimmig gefassten Beschluss heißt es: "Für künftige Sanierungsmaßnahmen von Vereinen oder anderen Organisationen in der Großgemeinde Vohenstrauß wird grundsätzlich beschlossen, dass eine Förderung durch die Stadt nur dann erfolgt, wenn die Antragsteller vor Beginn der Maßnahmen diese Förderung schriftlich beantragen, diesen Antrag mit aussagekräftigen Unterlagen begründen und belegt haben und von Seiten der Stadt eine Zustimmung zum Maßnahmenbeginn schriftlich ausgesprochen wurde."
Wasser und Photovoltaik laufen gut
Die Bilanz von Wasserwerk und Photovoltaikanlagen der Stadt stellte der designierte Bauamtsleiter Markus Wildenauer am Donnerstag im Stadtrat vor. Demnach erwirtschaftete man im Berichtsjahr 2019 einen Jahresgewinn von über 73 000 Euro. Bei der Wasserversorgung waren es 57 203 Euro und bei den PV-Anlagen fast 16 000 Euro. Wildenauer: "Die Ertragslage ist gegenüber dem Vorjahr als günstig zu bezeichnen". Er erklärte, dass beim Thema Wasser weitere Investitionen anstünden, außerdem sei mit Sanierungsmaßnahmen zu rechnen. Die positive Ertragslage beim Wasserwerk sei durch die 2018 vorgenommenen Erhöhungen der Wassergebühren zurückzuführen. Zum Gewinn aus den Photovoltaikanlagen meinte Wildenauer: "Im Jahre 2019 wurde im Durchschnitt aller PV-Anlagen der prognostizierte Ertrag wegen der vielen Sonnenstunden deutlich überschritten: "Es handelte sich um ein sehr gutes Ertragsjahr."
Zuschuss für Tierheimneubau
Bereits im vergangenen September hatte der Stadtrat beschlossen, dass sich die Kommune grundsätzlich an den Investitionskosten von vier Millionen Euro für den Neubau eines Tierheims in Weiden durch den Tierschutzverein Weiden sowie an den laufenden Betriebskosten beteiligt. Mittlerweile, so Wutzlhofer, sei bekannt, dass sich alle 38 Gemeinden des Landkreises an dem Neubau beteiligen werden. Der Kämmerer stellte drei Finanzierungsalternativen vor. Der Stadtrat beschloss gegen die Stimme von Volker Wappmann (FDP/UW), einen Baukostenzuschuss in Höhe von rund 76 000 Euro, der in drei Raten in den Jahren 2021, 2022 und 2023 ausgezahlt wird, zu leisten. Als Maßstab für den Baukostenzuschuss der Landkreisgemeinden und des Landkreises dient die Einwohnerzahl.
Künftig mehrere Jugendbeauftragte
Nach über 12 Jahren sind sowohl die Seniorenbeauftragte Lotte Hofmann als auch der Jugendbeauftragte Uli Münchmeier von ihren Ämtern zurückgetreten. Da nun im Zusammenhang mit der Nachfolgeregelung überlegt wird, künftig die Möglichkeit zu schaffen, diese Ämter auf mehrere Personen verteilen zu können, war eine Änderung der Satzung notwendig geworden. Der Beschluss dazu wurde vom Stadtrat einstimmig gefasst.
Gewerbegebiet sehr begehrt
Mit einer erfreulichen Mitteilung wartete Bürgermeister Wutzlhofer auf: Die Stadt verzeichne einen regen Zulauf an Anfragen von Betrieben, die sich im Gewerbegebiet "Vohenstrauß Ost" ansiedeln möchten. "Wir sind jetzt schon fast ausgebucht und müssen die nächste Erweiterung planen." Er habe bereits die ersten Gespräche mit Grundstücksbesitzern geführt. Auf Anfrage von Oberpfalz-Medien meinte der Bürgermeister, dass ein Großteil der Interessenten aus der näheren Umgebung komme. "Es gibt aber auch eine Anfrage eines Betriebs aus Baden-Württemberg", informierte Wutzlhofer. Er strebe an, dass die mittlerweile zweite Erweiterung des Gewerbegebiets noch in diesem Jahr über die Bühne gehe.
Anfragen der Stadträte
- Bei den Anfragen monierte Bernd Koller (SPD) die "überdimensionale Schrift" und die Namensgebung der sanierten Dreifachturnhalle. Er wollte wissen, wie der Name "Turnhalle Pfalzgraf-Friedrich Mittelschule" zustande gekommen sei. Wutzlhofer erklärte, dass dies alles bereits in der Ausschreibung so enthalten gewesen sei. Die Halle trage den Namen der Mittelschule, weil sie ein Gebäudeteil der Bildungseinrichtung sei.
- Koller kritisierte, dass beim Gehsteig in der Altenstadter Straße auf Höhe zwischen Norma und Edeka nur eine Seite barrierefrei abgesenkt worden sei. Wutzlhofer wollte dies vom Verkehrsausschuss prüfen lassen. Bei einer Anfrage von Oberpfalz-Medien stellte der Bürgermeister aber am Freitag klar, dass in dem Bereich sehr wohl beide Bordsteine abgesenkt worden seien. Die Anfrage Kollers sei demnach hinfällig.
- Volker Wappmann (FDP/UW) bat darum, die grammatikalisch falsche Begrüßung im Sportzentrum "Vohenstrauß grüßt Ihre Gäste" auszubessern. Zweiter Bürgermeister Uli Münchmeier hingegen würde diesen Spruch gerne "komplett wegmachen" und die betreffende Wand von Spielvereinigung und TV Vohenstrauß neu gestalten lassen. Von Seiten der Stadträte kamen keine Einwände gegen diesen Vorschlag.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.