Vohenstrauß
26.08.2020 - 11:49 Uhr

Barbara Dineiger rettet Obst- und Gartenbauverein

Fast hätte das Totenglöcklein für den Vohenstraußer Obst- und Gartenbauverein geläutet. Das Aus für den traditionsreichen Verein, der einmal sehr lebendig geführt wurde, schien schon besiegelt.

Die neue Vorsitzende Barbara Dineiger (vorne, Fünfte von links) ist der rettende Anker für den Obst- und Gartenbauverein Vohenstrauß. Ulrich Heine (rechts) steht ihr als zweiter Vorsitzender zur Seite. Darüber ist Bürgermeister Andreas Wutzlhofer (links) heilfroh. Bild: dob
Die neue Vorsitzende Barbara Dineiger (vorne, Fünfte von links) ist der rettende Anker für den Obst- und Gartenbauverein Vohenstrauß. Ulrich Heine (rechts) steht ihr als zweiter Vorsitzender zur Seite. Darüber ist Bürgermeister Andreas Wutzlhofer (links) heilfroh.

Noch vor einem Jahr stand letztlich die Fusion des Obst- und Gartenbauverein Vohenstrauß mit dem Böhmischbrucker Obst- und Gartenbauverein „Pfreimdtal“ im Raum. Die Situation war verworren und es schien, als gäbe es sonst keine Abhilfe. Doch aus der glorreichen Idee von Horst Peugler ist jetzt neuer Schwung erwachsen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Gasthof „Zur Post“ wurde eine neue, agile Mannschaft ins Boot geholt. Darüber freute sich am meisten Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, der ungern einen seiner Vereine hergeben würde.

Mit Barbara Dineiger ist nun eine bekannte Persönlichkeit als Rettungsanker in das sinkende Schiff eingestiegen und wird in nächster Zeit eine Kursänderung vornehmen. Als ihren Stellvertreter gewann sie Ulrich Heine. Die Kassengeschäfte führt Anna Wutzlhofer und als Schriftführerin ließ sich Hildegard Busch in die Pflicht nehmen. In den Ausschuss wurden Richard Scherer, Volker Wappmann und Christine Hüttl gewählt. Andrea Diermeier wird die Kasse prüfen. Unter den 21 anwesenden Mitgliedern befanden sich 18 Wahlberechtigte, die sämtliche Kandidaten ohne Gegenstimme wählten. Der Verein zählt insgesamt 55 Mitglieder.

Rückblick: Nachdem der vorherige Erste Vorsitzende Alfons Sier, Schriftführerin Hildegard Üblacker und Kassier Max Stubenrauch überraschend von ihren Ämtern zurücktraten und keiner der übrigen Vereinsmitglieder bereit war, einen dieser Posten zu übernehmen, schien das Aus gekommen. Die damalige stellvertretende Vorsitzende Anneliese Eger sah sich schon aus Altersgründen nicht in der Lage, den Verein erfolgreich in die Zukunft zu führen. Eigentlich stand die Gemeinschaft vor der Liquidation. Doch das ging aus satzungsrechtlichen Gründen nicht und "genau da hat der Vohenstraußer Verein ein Riesenproblem", erinnerte Andreas Wutzlhofer noch einmal.

Laut Satzung müssten für eine Auflösung des Vereins 75 Prozent aller Mitglieder bei einer Versammlung anwesend sein. „Das ist nicht zu schaffen“, ist sich der Bürgermeister nach wie vor sicher. Bei derzeit 55 Mitgliedern wären 41 Anwesende erforderlich gewesen. „Der Verein befand sich in einer ganz prekären Situation.“ Ein Grund, warum sich auch der Bürgermeister in die Pflicht nehmen ließ. Nachdem sich der Bürgermeister und der Vorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Neustadt/WN, Albert Nickl, unter dessem Dach sich die Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis zusammenfinden einschalteten, um eventuell doch den Fortbestand zu sichern, wurde auch bereits eine Fusion mit dem Verein „Pfreimdtal“ in Böhmischbruck angedacht. Eine Amtsübernahme durch eigene Vereinsmitglieder schien nicht möglich zu sein. Zwar plädierten Mitglieder für einen Fortbestand, wollten aber selbst nicht aktiv werden.

Wutzlhofer schilderte die Situation auch schon einen Rechtspfleger beim Amtsgericht Weiden und auch der zeigte sich über die Festlegung in der Satzung zu einer Auflösung überrascht. Um aus der verfahrenen Situation herauszukommen, helfe es demnach nur, dass sich die neugewählte Vorstandschaft baldmöglichst zusammensetzt und den Passus ändert. Eine Fusion wäre auch nur dann möglich gewesen, wenn der aufnehmende Verein, also „Pfreimdtal“ ein eingetragener Vereins gewesen wäre, informierte Wutzlhofer. Der Rathauschef zeigte sich jedenfalls heilfroh, dass nun die Auflösung vom Tisch ist und Dineiger mit frischem Tatendrang an vorderster Stelle mit einer aktiven Gruppe anpackt. Dineiger bot allen Anwesenden an, jederzeit Ideen vorbringen zu können. Volker Wappmann regte an, die gültige Vereinssatzung an die Mitglieder zu verteilen, damit sich jeder einzelne ein Bild davon machen könne. In nächster Zeit soll dann in einer Ausschussversammlung über eine Satzungsänderung beraten werden, hieß es.

 
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