Jeder kann Zeuge eines Unfalls werden, bei dem sich der Verursacher einfach entfernt. Was dann aber tun? Wie man sich im Idealfall verhält, bewiesen Sandra Bayer aus Pleystein und Johannes Wittmann aus Faislbach im April dieses Jahres. Dafür gab es nun Lob von der Polizei.
Ein Autobesitzer hat den beidenzu verdanken, dass er nicht auf einem fünfstelligen Schadensbetrag an seinem Fahrzeug sitzen blieb, das er in der Nacht auf den 24. April dieses Jahres in Moosbach parkte.
Unfallverursacher haut ab
In vielen Fällen ist die Polizei bei der Aufklärung von Straftaten auf gute Beobachtungen und Hinweise der Bevölkerung angewiesen. Die Beamten der Polizeiinspektion Vohenstrauß hatten an diesem Wochenende im April Glück, dass Bayer und Wittmann am frühen Morgen von einem Fest auf dem Weg zu ihrem Wagen waren und eine Unfallflucht beobachteten.
Was war passiert? Ein unbekannter und vermutlich alkoholisierter Fahrer fuhr auf ein geparktes Auto auf. Trotz des gehörigen Schadens machte sich der Verursacher einfach aus dem Staub. „Für die beiden jungen Leute kam wegsehen nicht infrage und sie merkten sich neben dem Teilkennzeichen, Fahrzeugtyp und Farbe“, freute sich Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent bei einer Würdigung durch den Polizeipräsidenten Norbert Zink aus Regensburg.
Belohnung als Anerkennung
Er ließ den Beobachtern nun eine Belohnung als Anerkennung zukommen. Mit ihrer Mitteilung hätten beide maßgeblich dazu beigetragen, dass das am Unfall beteiligte Fahrzeug und der Unfallverursacher ermittelt werden konnten. Der Fahrzeugführer kann nun sowohl straf- als auch zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. „Das was ihr gemacht habt, ist keineswegs selbstverständlich“, lobte Zehent. Die Polizei wolle keine Wegschau-Gesellschaft. Sehr wohl gab es damals am Unfallort Stimmen, die unkten: „Was kümmert ihr euch darum?“
Beide Zeugen machten trotzdem ihre Aussagen. „Auch wenn wir dann erst um 5.30 Uhr nach Hause kamen. Es wurde eine sehr lange Nacht“, sagte Wittmann mit einem Lachen. Polizeipräsident Norbert Zink schickte neben der Geldprämie auch ein persönliches Anschreiben an die tapferen Zeugen.
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