Rund 200 Besucher genossen am Samstagabend in der Stadthalle das Bertomijo-Benefizkonzert für das Philipp-Neri-Werk. Die Gruppe kredenzte ein Gesangs-Menü mit 24 Gängen aus bekannten Oldies und Hits und sogenannten Ohrwurm-Melodien, die zum Mitschnippen und Mitklatschen animierten. Nicht ohne Grund wählte das Quintett als Titel für das Konzert „Ohrwurm 2 go“.
Joachim Scheibl, Michael Haider, Andreas Haider, Thomas Haider und Johannes Haider zogen eine ausdrucksstarke und geistreiche, mehr als zweistündige Bühnenshow ab. Ulrike Kießling als Vorsitzende des Philipp-Neri-Werks begrüßte die Besucher, unter ihnen besonders den geschäftsführenden Vorstand des St. Michaels-Werk aus Grafenwöhr, Tassilo Heimberg und Vorsitzende Sigrid Groß, die seit der Gründung am 16. April 1997 Träger der Schulvorbereiten den Einrichtung (SVE) sind.
Den Konzerterlös will die SVE für die Reittherapie der Kinder verwenden, informierte Kießling. Mit Rauch und Qualm aus der Nebelmaschine legte Bertomijo mal froh, mal heiter, mal leis‘ und mal laut los und auch ein bisschen Blödsinn war mit in das Programm eingebaut. „Servus Vohenstrauß, a cappella gesungen oder instrumental, dieser Abend wird phänomenal“, versprachen die Interpreten, bevor sie mit "Barbar Ann" in das „Ohrwurm 2 go“-Programm einstiegen. Die Eurovisionsmelodie wurde zum „Fest der Freude“. Bei „Griechischer Wein“ war die Lebensfreude und die Sehnsucht nach Sommer zu spüren. Vor der Bertomijo-Hymne erfuhren die Zuhörer, wie die Künstler bei einer Italienreise zu diesem Namen kamen. Das Publikum folgte schließlich auch der Einladung, sich während der Hymne von den Plätzen zu erheben, pathetisch die Hand aufs Herz zu legen und würdig zu lauschen: „Oh sole mio“. Natürlich wurden auch statistische Zahlen vom Ensemble erhoben und machte deutlich, dass Bertomijo viele Fans aus ihrer Heimatortgemeinde Georgenberg in die Stadthalle gelockt hatten. Bunten Lichteffekte und Spots untermalten die Show. Beim Mittelalterlied tauchten Joachim Scheibl und Thomas Haider als Trommler und Pfeifer mittelalterlich gewandet als Gaukler auf der Bühne auf und auch eine Cister war im Spiel. Der "Kriminaltango" endete theatralisch, denn der Instrumentalist wurde kurzerhand erschossen, weil er nicht mehr aus der Endlosschleife herausfand. Zwischendurch immer wieder humoristische Einlagen: „Auf jeden Topf passt ein Deckel oder wie der Chinese zu sagen pflegt: In jeden Topf passt ein Dackel.“
Wie man mit Würde und Respekt eine Frau anschmachtet, zeigte der Besucher mit der Flagge „Stars and Stripes“ aus Amerika Donald Trump bei „Sex Bomb“. Die Besucher erfuhren an diesem Abend auch von „der längsten Schlange der Welt“, die auch in Vohenstrauß immer wieder vor der Damentoilette anzutreffen sei. Dafür schlüpfte Thomas Haider sogar in Putzfrauenkleidung und kassierte die Kollegen kräftig ab. Für eine halbe Stunde wurde das Publikum im Anschluss bestens gelaunt in die Pause geschickt.
Im zweiten Teil des Abends standen Abba-Hits, der „Münchner im Himmel“ oder „Fein sein, beieinander bleiben“ sowie „Hallo ich bin dein Ohrwurm“ an. „Ohrwurm 2 go“ ist mittlerweile das vierte Konzertprogramm des Ensembles, das seit 18 Jahren besteht und für einen improvisierten Kurzauftritt bei einer Geburtstagsfeier gegründet worden ist. „Mein kleiner grüner Kaktus“ durfte bei den gewährten Zugaben natürlich nicht fehlen, bevor „Hello Mary Lou“ das lebendige Finale kennzeichnete. Der Schlussapplaus war krönender Abschluss für diese gelungene Vorstellung zugunsten der SVE-Kinder.
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