Bei der Krebsselbsthilfegruppe von Lotte Hofmann zog am vierten Adventssonntag eine besinnliche Ruhe ein. „Advent is a Leuchtn, a Liacht in da Nacht, der Schein ist Jahrtausende alt“, sang die Gruppe „Spekugössilus“ mit Lena Rötzer, Stephanie Mittelmeier, Eva-Maria Schmid und Katharina Portner. Dekan Alexander Hösl nahm sich den Schriftsteller Helmut Zöpfl zu Hilfe, der einmal feststellte: „Wennst siegst wos draus gmacht ham und wennst siegst weis as ausglacht hom die Heilige Nacht, dann konnst oft den Verdacht hom, dass as heilige Paar in unsere Joahr, heint von Weihnachten goar, auf der Flucht vielleicht war.“ Wer die Advents- und Weihnachtszeit anschaue, der gewinne den Eindruck, alles ist nur im Rennen und Hetzen. Dabei sei jeder nur auf der Suche nach der stillen Zeit. „Ein Widerspruch der sich für uns nur sehr schwer lösen lässt.“
Deswegen sei es gut in so einer Stunde zusammenzukommen und die Adventszeit besinnlich zu gestalten und nicht einen vorgezogenen Fasching abzuhalten. „A Liacht im Dunkeln anzünden und as erste guade Wort wieder finden“, las der Geistliche in den scharfsinnigen Texten des Buchautors weiter, der den Fokus auf den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes lenkt. „Wieder mehr glauben und a bisserl mehr hoffen und an Weihnachten auch an Weihnachten denken.“ Der Stadtpfarrer wünschte den Anwesenden, dass sie in ihrem Auf und Ab ihrer Krankheit auch immer wieder die Zusage Gottes Spüren dürfen, dass er da ist in ihrem Leben und mit seiner Botschaft Trost und Perspektive für sie sein möge. Die Weihnachtswünsche der evangelischen Pfarrgemeinde überbrachte heuer zum ersten Mal der evangelische Stadtpfarrer Dieter Schinke an die Krebskranken, mit Gedanken von Dietrich Bonhoeffer, der in schwerer und trauriger Zeit mutige Gedanken niederschrieb. „Man darf den Blick auch in schweren Zeiten nie auf die Hoffnung verlieren. Es scheint ein Licht in unserem Leben“, gab er zu bedenken. „Es kommt immer nur auf unseren Blick an.“ Er sei sich sicher, dass Christus auch durch das Krankenhaus am Heiligenabend geht und durch die Wohnungen und dass er dort gegenwärtig ist, wo man ihn braucht.
Bürgermeister Andreas Wutzlhofer der mit dem dritten Bürgermeister Johann Gollwitzer bei der Krebsselbsthilfegruppe vorbeischaute dankte für den unermüdlichen Einsatz von Lotte Hofmann. Durch sie werde es ein wenig heller im Leben der Kranken, denn sie bringe viele fröhliche Momente zu ihnen und bei ihr fühlen sich die Kranken geborgen. “Da habe ich jemand der mir in meiner Krankheit beiseite steht.“ Der Nikolausbesuch rundete die Feier ab. Auch dem weitgereisten Himmelsmann war zu Ohren gekommen wie umtriebig Lotte Hofmann die Gruppe leitet. Heuer verlor die Gruppe mit Frieda Mäckl nur ein Mitglied. Anna Baier bedankte sich im Namen der gesamten Gruppe bei Lotte Hofmann für alle ihre Mühen. „Bleib uns noch recht lange erhalten“, wünschten sich die Mitglieder.
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