Das 14. Ernst-Mosch-Gedächtniskonzert der Schlossberger aus Eslarn, das am Freitag und Samstag die Stadthalle komplett mit Besuchern füllte, geriet zu zwei Abenden voller Emotionen, Leidenschaft und vielen Erfolgstiteln des beliebten Grandseigneurs der Blasmusik. Bis heute ist er vor allem in der Blasmusikszene unvergessen.
Vohenstrauß war am Wochenende unzweifelhaft das Zentrum der böhmischen Blasmusik. Die Autonummern der Fahrzeuge verrieten, dass die Zuhörer nicht nur aus der Region für diesen Abend anreisten. Es war ein dreistündiges musikalisches Mosch-Feuerwerk, das Publikum war schier aus dem Häuschen. Die Schlossberger unter dem Dirigat des musikalischen Leiters, Paul Windschüttl aus Straubing, lieferten eine energiegeladene Vorstellung ab. Das Publikum träumte sich durch den Abend und war wie verzaubert.
Raunen im Publikum
Immer wenn Moderator und Sänger Norbert Roßmann einen weiteren bekannten Erfolgshit ankündigte, ging ein hörbares Raunen der Vorfreude durch die Reihen. Ob beim wichtigsten Stück des Abends und dem Konzertmotto „Wir sind Kinder von der Eger“ über „Rauschende Birken“ oder „Mondschein an der Eger“ – es sind alles Lieder im typischen Egerländer-Klang.
„Immer da, wo gute Musik erklingt, ist Pfarrer Udo Klösel zu finden“, hieß Windschüttl den Moosbacher Geistlichen willkommen. Der langjährige Domorganist aus dem Hohen Dom zu Mainz, Professor Albert Schönberger mit seiner Lebenspartnerin Dr. Ilselore Günther, reiste gar aus Weimar zum Konzert an, das diesmal auch ein Jubiläumskonzert zu Ehren des bevorstehenden 100. Geburtstags von Ernst Mosch geriet. Freunde aus der Hallertau und natürlich viele Musikanten waren unter den Besuchern. Nicht zuletzt kamen auch Gäste aus Zwodau (Svatava) in Tschechien, dem Geburtstort des legendären Komponisten, Arrangeurs und Orchesterchefs, der über 40 Jahre lang mit seinen „Original Egerländer Musikanten“ und über 1000 Konzerten Menschen mit seiner Musik begeisterte.
Leidenschaft und Perfektion
Er ist und bleibt der „König der Blasmusik“, und die Schlossberger verkörpern diese hinterlassenen musikalischen Spuren des Erbes wie kaum ein anderes Orchester. Genau wie Ernst Mosch selbst, vermittelt auch Paul Windschüttl den Schlossbergern seine Leidenschaft, aber auch glaubwürdig den unbedingten Willen zur Perfektion. Über den Schlossbergern thronte auf einer großen Leinwand in wechselnder Bilderfolge Ernst Mosch in den unterschiedlichsten Stationen seines Lebens.
Der Regionalbezug zum Egerland war von Beginn an beim „Egerländer Marsch“, „Der Zwodauer“ und dem ersten Erfolgstitel der Egerländer aus dem Jahr 1956, der „Fuchsgraben“-Polka zu spüren. Zwischendurch informierte Roßmann über das Leben des großen Komponisten. Getragen von seiner Liebe zur Musik entstand die Polka „Ohne Liebe geht es nicht“. Genau wie das große Vorbild tragen auch die Musikanten Blasmusik in ihren Herzen. Ausgezeichnet, wie sie die Melodien voller Herz, Taktgefühl und Lebensfreude ins Publikum tragen. Ihre ansteckende Spielfreude, ihre Hingabe und ihr modernes Verständnis traditioneller Blasmusik bescheren den Schlossbergern eine beachtliche Fangemeinde, darunter auch viele junge Leute.
Einfühlsames Gesangsduo
Bei „Zwei Herzen und ein Schlag“, „Meine große Liebe“ oder „Liebe und Musik“ und vielen anderen Titeln steht das einfühlsame Gesangsduo Lisa Grießl und Norbert Roßmann im Mittelpunkt, die das Konzert mit ihren sanften Stimmen ungemein bereicherten. Thomas Brenner verkörperte bei der „Löffel“-Polka einen französischen Koch, der es charmant verstand, Spielwitz abzuliefern.
Als die lautstark geforderten Zugaben verklungen waren, summten die Besucher beim Verlassen der Stadthalle noch beschwingt und bestens gelaunt die Mosch-Melodien in die Nacht hinein. Sie alle erlebten einen fulminanten Abend beschwingter böhmischer Blasmusik.
Die Schlossberger aus Eslarn
- Gründer: Albert Grießl
- Gründungsjahr: 1978
- Musikalischer Leiter des Konzerts: Paul Windschüttl aus Straubing
- Gesangsduo: Lisa Grießl und Norbert Roßmann
- Alljährlicher Auftritt: Straubinger Gäubodenfest im Festzelt Reisinger "Zum Grafenwirt"
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