Eine kleine Delegation der Stadt und katholischen Pfarrgemeinde machte sich mit Bürgermeister Andreas Wutzlhofer und Dekan Alexander Hösl auf in die Partnerstadt Stříbro, um den ehemaligen Bischof von Pilsen František Radkovský zum 80. Geburtstag die besten Glückwünsche zu übermitteln. Zwar feierte der Bischof bereits am 3. Oktober dieses runde Jubiläum, aber die Vohenstraußer wollten es nicht versäumen, den goldenen Bürgermedaillenträger der Stadt persönlich die herzlichsten Glückwünsche zu überbringen.
In der Dekanalkirche feierten die Gäste mit der Pfarrgemeinde aus der Partnerstadt einen Gottesdienst, bei dem auch der frühere Pfarrer Jirí Hájek neben seinem Nachfolger Pfarrer Miroslav Martiš und „Außenministerin“ und Dolmetscherin Michaela Wolfinger anwesend waren. Die Bürgermedaille ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Vohenstrauß vergibt. Neunmal wurde sie bisher an Persönlichkeiten verliehen, darunter der frühere Pilsener Bischof, der sich als Brückenbauer zwischen den Ländern und beiden Städten enorme Verdienste erwarb.
Am 15. Juni 2007 wurde dem Bischof anlässlich eines Stadtfests in Stříbro diese Medaille vom damaligen Bürgermeister Josef Zilbauer verliehen. Dadurch wurde bei diesem Festakt im Rathaus auch die bis dahin 15-jährige Vertragsunterzeichnung der Partnerschaften beider Kommunen bestärkt. Dekan Alexander Hösl freute sich nach dem Gottesdienst im Namen der Pfarrgemeinde gratulieren zu dürfen und überreichte ihm ein Spendenkuvert. Er sei immer um Verständigung zwischen den beiden Völkern bemüht gewesen und setzte als Brückenbauer Akzente.
Pfarrer Hösl dankte für die gelebte Freundschaft in all den Jahren und erinnerte an Radkovskýs Mitfeier vor zehn Jahren bei der Pfarrheimsegnung in Waldau. „Bitte schließen Sie die Pfarrei Vohenstrauß weiter in Ihre Gebete ein.“ Bischof František Radkovský hob die Verbindungen beider Partnerstädte heraus, die beispielhaft gelungen sei. Nicht nur Grenzzäune müssten verschwinden sondern auch Grenzen in den Herzen, so lautete seine Prämisse als Bischof von Pilsen. Seit 1992 pflege Vohenstrauß die Partnerschaft zur tschechischen Stadt, angefangen bei der sportlichen Seite bis zur Kirche, hob Bürgermeister Wutzlhofer hervor.
Als Ehrenbürger der Stadt Stříbro war auch der frühere dritte Bürgermeister und stellvertretende Landrat a. D. Horst Frötschl mit ins Geschehen eingebunden und mit in seinen Geburtsort gefahren. Radkovskýs wacher Blick bei so manchen Anlaufschwierigkeiten zu Beginn der Partnerschaft, seine Fähigkeit und Bereitschaft sich vor allem im kirchlichen Bereich in die partnerschaftlichen Beziehungen einzubringen, kennzeichneten seinen unersetzbaren Einsatz. Ab der Partnerschaftsunterzeichnung war das Denken und Handeln des Bischofs vom Willen beseelt, Hilfestellung zu geben wo immer es möglich und nötig gewesen war. Pfarrer Jirí Hájek erinnerte sich bei dieser Feier an die spontane Zusage des Vohenstraußer Altbürgermeisters, als dieser nach einer Wallfahrt „Zur schmerzhaften Muttergottes“ in Stříbro das Versprechen gab, die Kosten für eine Heiligenfigur in der Dekanalkirche von städtischer Seite zu übernehmen. Daraufhin habe sich eine Art Dominoeffekt entwickelt und neben der Pfarrgemeinde in Vohenstrauß mit dem Stadtpfarrer Franz Winklmann und der Diözese in Regensburg übernahm auch der Bürgermeister von Stribro Kosten für weitere Heiligenrenovierungen in diesem Gotteshaus. Nach dem Gottesdienst schloss sich eine Feier mit dem Bischof in einer Gaststätte an.














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