Vohenstrauß
10.12.2019 - 10:14 Uhr

Containerstadt kommt bei den Kindern an

Die Buben und Mädchen, die täglich in den Containerbau auf das Areal des Evangelischen Haus für Kinder Gottfried Sperl kommen, sind von ihrem neuen Domizil begeistert. Hausaufgaben werden jetzt zum Kinderspiel.

Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Der evangelische Stadtpfarrer Dieter Schinke segnete die Räume. Bild: dob
Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Der evangelische Stadtpfarrer Dieter Schinke segnete die Räume.

Die kleine Containerstadt auf dem Areal des Haus für Kinder Gottfried Sperl ist seit Wochen mit Leben erfüllt und die Kinder sind begeistert. Jetzt erhielt der Neubau den kirchlichen Segen durch den evangelischen Stadtpfarrer Dieter Schinke. Zu dieser Feierstunde haben sich Stadt- und Schulvertreter, Firmen, Mitarbeiter, Vertreter der evangelischen Kirche und des Hilfsvereins in den Räumen versammelt, um den Containertrakt einzusegnen und gleichzeitig zu besichtigen. Der evangelische Posaunenchor unter Leitung von Erwin Scholz stimmte „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ an, das passender nicht hätte sein können. Der Bedarf an Betreuungsplätzen steigt in Vohenstrauß stetig, deshalb entstand die Idee die prekäre Situation durch den Bau dieser Containerräume etwas zu entzerren. Man habe damit auf die steigenden Kinderzahlen in Rekordzeit reagiert, unterstrich Pfarrer Schinke bei der Begrüßung.

Die vormals auf dem Areal stehende „Villa“, die längst keinem Landhaus mehr entsprach, wurde abgerissen und Platz für den Neubau geschaffen. Normalerweise dauern Genehmigungen weitaus länger, als es in diesem Fall geschehen ist. „Die Container sind nicht für die Ewigkeit bestimmt, aber sie üben auf die Buben und Mädchen einen besonderen Reiz aus.“ Die Kinder hätten gestaunt wie toll sich die Räume präsentieren und sie alle fühlten sich unheimlich wohl darin. Pfarrer Schinke verglich die Containerstadt mit einer Forschungsstation am Süd- oder Nordpol oder in Wüsten und Steppen. Vielleicht könne dieses Domizil nun ein Forschungsprojekt für die Kindergarten- und Hortkinder sein. Nach dem Segen, der vor allem die Kinder, Eltern und Mitarbeiter behüten solle, die hier ein- und ausgehen, überreichte Pfarrer Schinke ein buntes Kreuz, das in den Räumen einen würdigen Platz finden wird.

Uli Münchmeier vom Evangelischen Hilfsverein erinnerte an die Idee für die altersgeöffnete Kindergartengruppe mit 17 Plätzen und für den Hort mit 15 zusätzlichen Plätzen, Sorge dafür zu tragen, dass Kinder Betreuungsplätze bekommen. Brandschutz, das Flucht- und Rettungswegekonzept, Abstandsflächen, Kanal-, Gas-, Wasser- und Stromanschlüsse sowie die Einzäunung des Areals oder aber auch die Umgestaltung des Horts, der Küche, Konzeption für das Jugendamt oder nicht zuletzt die Personalplanung mit Blick auf die Einhaltung des Betreuungsschlüssels, waren zu berücksichtigen und nahmen viel Zeit in Anspruch. Baubeginn war im März und der Einzug im November. „Das war eine Spitzenleistung aller Beteiligten“, lobte Münchmeier. Allen voran erhielt das Bauhofteam mit Außendienstleiter Karl Frey einen Sonderapplaus für die mustergültige und exakte Vorbereitung des Areals. Der Vertreter der Firma Containex Rüb Stiller aus Bayreuth war von der Ausführung dieser Arbeiten schier begeistert. So eine professionelle und millimetergenaue Ausführung finde er beileibe nicht überall vor wie dies in Vohenstrauß der Fall war.

„Das war eine Spitzenarbeit“, freute sich auch Bürgermeister Andreas Wutzlhofer über die fachkundige Arbeit seines Teams. Nicht im Stich ließen die Bauherren zudem die ausgewählten Handwerksbetriebe, auf die trotz voller Auftragsbücher Verlass war. Die Mitarbeiter vollbrachten im laufenden Betrieb und angesichts krankheitsbedingter Ausfälle ebenfalls Höchstleistungen, würdigte Münchmeier. Wohlwollend wurde das Projekt ebenso vom Stadtrat begleitet. „Es ist die Aufgabe von Kommune, Kindergärten samt Trägern und den Schulen, sich auf den Wandel in der Gesellschaft und auf die neuen Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung oder in der Schule und Bildungslandschaft einzustellen und gemeinsam mit dem Staat Antworten darauf zu finden“, fand Münchmeier. In Vohenstrauß sei man auf einem guten Weg, das habe man bei dieser Umsetzung wieder bewiesen. „Es wurde von allen Seiten nicht in Problemen sondern in Lösungen gedacht“, war Münchmeier überzeugt. Diese bestausgestatteten Räume hätten keineswegs Containercharakter, darüber waren sich alle an diesem Abend sicher.

Die Umsetzung sei ein sehr, sehr sportliches Ziel gewesen, hob Bürgermeister Andreas Wutzlhofer hervor. „Den Kindern gefällt es.“ Die Verantwortlichen der Stadt hatten zu Beginn 350 000 Euro für die Umsetzung im Blick. Das sei aber sehr kurzsichtig gewesen, gestand das Stadtoberhaupt. Derzeit sei man bei einer Investitionssumme von 492 000 Euro angelangt und sicher sei, man bleibe nicht unter der Grenze von einer halben Millionen Euro. Doch mit dem Neubau habe man eine optimale Lösung gefunden. „Hätten wir einen neuen Kindergarten gebaut, wären wir mit den Kosten mindestens dreimal so hoch gekommen“, versicherte der Bürgermeister. Allerdings gebe es doch auch einen kleinen Wermutstropfen: „Derzeit stehen keine freien Plätze mehr zur Verfügung.“ Erst am Einweihungstag habe er eine Absage treffen müssen. Als Trostpflaster gab er jedoch an seine Bediensteten und Stadträte aus: „Wir wissen jetzt, wie schnell man einen Neubau umsetzen kann.“

Ilona Schlesinger als Leiterin des Haus für Kinder, konnte sich nur bei allen bedanken, die hier so effizient mitgewirkt haben. Sie sei anfangs wegen der Containerlösung äußerst skeptisch gewesen, musste sich aber schnell eines Besseren überzeugen lassen. Die Ausstattung sei kein Vergleich zu den vorherigen Räumen des Horts im Altbau. „Jeder Schüler hat jetzt seinen Platz für die Hausaufgaben.“ Täglich kommen die Kinder strahlend ins Haus. Die Stimmung der Schüler untereinander sei hier wesentlich besser als im alten und beengten Gebäude vormals. Im vorderen Neubau werden in der altersgeöffneten Gruppe Kinder im Alter von 2 bis 4 Jahren betreut. „Alle haben sich sofort pudelwohl gefühlt.“ Angesichts der knappen Betreuungsplätze meinte sie: Wir sind noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt.“ Bisher sei jedenfalls keine Entspannung zu erkennen. Schlesinger meinte, man müsse jetzt gespannt die Einschreibung am 25. Januar abwarten, dann wisse man mehr.

Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Der evangelische Stadtpfarrer Dieter Schinke segnete die Räume. Bild: dob
Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Der evangelische Stadtpfarrer Dieter Schinke segnete die Räume.
Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Ein buntes Kreuz brachte der evangelische Stadtpfarrer als Geschenk für die neuen Räume mit. Bild: dob
Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Ein buntes Kreuz brachte der evangelische Stadtpfarrer als Geschenk für die neuen Räume mit.
Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Auf den gelungenen Bau innerhalb kürzester Zeit stießen von links Uli Münchmeier, Anke Mittelmeier, Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, Ilona Schlesinger, Stadtpfarrer Dieter Schinke und Außendienstleiter Karl Frey an. Letzerer erhielt viel Lob für die Spitzenleistung mit seinem Bauhofteam. Bild: dob
Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Auf den gelungenen Bau innerhalb kürzester Zeit stießen von links Uli Münchmeier, Anke Mittelmeier, Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, Ilona Schlesinger, Stadtpfarrer Dieter Schinke und Außendienstleiter Karl Frey an. Letzerer erhielt viel Lob für die Spitzenleistung mit seinem Bauhofteam.
Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Auf den gelungenen Bau innerhalb kürzester Zeit stießen von links Uli Münchmeier, Anke Mittelmeier, Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, Ilona Schlesinger, Stadtpfarrer Dieter Schinke und Außendienstleiter Karl Frey an. Letzerer erhielt viel Lob für die Spitzenleistung mit seinem Bauhofteam. Bild: dob
Die neue Containeranlage auf dem Areal des Evangelischen Haus für Kinder wurde nun offiziell eröffnet. Auf den gelungenen Bau innerhalb kürzester Zeit stießen von links Uli Münchmeier, Anke Mittelmeier, Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, Ilona Schlesinger, Stadtpfarrer Dieter Schinke und Außendienstleiter Karl Frey an. Letzerer erhielt viel Lob für die Spitzenleistung mit seinem Bauhofteam.
 
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