Als sich im April 1997 das Philipp-Neri-Werk gründete, wusste noch keiner, wie sich das geplante Vorhaben, in Vohenstrauß eine Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) zu eröffnen, praktisch umsetzen lässt. Doch das Projekt gewann schnell tatkräftige und visionäre Mitstreiter. In dieser Woche feiert die SVE 25-jähriges Bestehen. Dazu gibt es am Samstag, 28. Mai, einen großen Aktionstag, der mit einem Wortgottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche beginnt. Im Anschluss können im Haus an der Don Bosco Straße verschiedene Angebote genutzt werden. Bei Regen würde sich die Feier verkleinern und in der Einrichtung abgehalten werden.
Der frühere Rektor des Sonderpädagogischen Förderzentrums (SFZ), Gerhard Köppl, kann als einer der Väter der SVE bezeichnet werden. Er sprach damals von "einem Tag, der in die pädagogische Geschichte der Region eingehen wird". Hauptaufgabe der SVE sei es, zu verhindern, dass schwächere Kinder gleich zu Beginn ihrer Schullaufbahn scheitern. Zweck des Philipp-Neri-Werks ist die Förderung von Maßnahmen und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, die in ihrer geistigen, körperlichen und sozialen Entwicklung besondere Förderbedürfnisse haben.
Ulrike Kießling an der Spitze
Zum Vorsitzenden wurde bei der Gründung Josef Kreisl gewählt, der das Amt mittlerweile an Ulrike Kießling übergeben hat. Träger ist bis heute das St.-Michaels-Werk in Grafenwöhr. Gerhard Egerer war zur Gründungszeit Geschäftsführer in Grafenwöhr und unterstützte, wo er nur konnte. Neben Köppl darf er damit ruhig in einer Reihe als "zweiter Vater der SVE" genannt werden.
Tatsächlich dauerte es vom ersten Antrag am 15. Juli 1995 nur bis zum 3. März 1996, bis aus der Idee Wirklichkeit wurde. Das St.-Michaels-Werk finanzierte über eine halbe Million D-Mark vor. Zwar bekam es das Geld zu 100 Prozent vom Freistaat rückerstattet, aber dies dauerte eine Weile. Die Weichen zum Hauskauf in der Don-Bosco-Straße 6 wurden rasch gestellt. Der Caritas-Diözesanverband gab das Erbbaurecht noch im Frühjahr 1996 an die Katholische Kirchenstiftung zurück. Damit war der Weg frei für die Übernahme.
Die Führungsriege setzte sich aus Kreisl als Vorsitzendem mit Pfarrer Alfons Forster aus Michldorf (Stellvertreter), Josef Pflaum (Kassier), Willi Völkl (Schriftführer), Johann Bock und Elisabeth Wittmann (Beisitzer) zusammen. Dem Beirat gehörten neben den geborenen Mitgliedern Gerhard Köppl und dessen Konrektor Jochen Wolfrum auch Stadtpfarrer Franz Winklmann, Albert Kick, Dekan Hugo Wagner und Bürgermeister Josef Zilbauer an.
Kein reiner Vohenstraußer Verein
Rechnungsprüfer waren der frühere Flosser Bürgermeister Fred Lehner und der Vohenstraußer Sparkassendirektor Reiner Claußen. Delegierte zur Vertreterversammlung des Caritas-Diözesanverbands war Michaela Wolfinger. Wert wurde vor allem darauf gelegt, dass es sich bei dem Verein um keinen reinen Vohenstraußer Zusammenschluss handelt, sondern vielmehr um einen, der den gesamten Einzugsbereich der Förderschule abdeckt.
Bereits im August 1996 zog die ambulante Pflegestation der Caritas, die bis zu diesem Zeitpunkt in der Don-Bosco-Straße untergebracht war, aus dem kirchlichen Gebäude aus. Seither werden dort Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, mit Sprachstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten betreut.
Schulvorbereitende Einrichtung
- Altersgruppe: Kinder von drei bis sieben Jahren in kleinen Gruppen
- Förderung: individuelle Entwicklungsbesonderheiten wie auditive Wahrnehmungsstörungen, Sprachauffälligkeiten und Verhaltensstörungen sollen ausgeglichen werden
- Ziele: Gesamtpersönlichkeit der Kinder fördern, Schulfähigkeit und Schulbereitschaft entwickeln
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