Vereinsvorsitzender Hannes Gilch hieß die Teilnehmer an den Bildschirmen willkommen und betonte, dass er lieber alle persönlich in einem "gescheiten Vohenstraußer Wirtshaus" begrüßt hätte. Die Corona-Pandemie hätte dies jedoch wie so vieles im Vereinsjahr der Musikinitiative Vohenstrauß schlichtweg unmöglich gemacht.
So fielen 2020 zwei Ausgaben der Serie "Live im Friedrich", die Sommerserenade im Generationenpark, die Austauschfahrt nach Moncoutant (Frankreich), die Kulturnacht, das Open Sound Festival, das Weinfest und die beiden Rathauskonzerte aus. Außerdem konnte des Projekt "Young Talents" nicht den geplanten Gang nehmen. Das Musikzentrum Vohenstrauß, für dessen Betrieb über den Sommer hinweg ein Hygienekonzept erarbeitet wurde, ist aktuell zum zweiten Mal gesperrt. Des Weiteren berichten viele Musiker über zahlreiche ausgefallene Konzerte.
Dennoch einige Highlights
Andererseits gab es zehn Mal "Live im Friedrich" vor ausverkauftem Haus. Besonders hob Gilch das Konzert von "Wooden Waves" im Oktober hervor, da es sich um eine im Vereinsnetzwerk neu gegründete Band handelt, die ihre Live-Premiere feierte. Im Sommer beteiligte sich der Verein bei drei Veranstaltungen der Schaltlücke Vohenstrauß. Es handelte sich um eine Open-Air-Kinoreihe im Schlossgarten der Friedrichsburg, bei der man jeweils vor der Filmvorführung einen Musik-Act produzierte. Alle Veranstaltungen waren ausverkauft.
"Wir haben trotz Corona in diesem Jahr viel geschafft und können stolz auf eine erfolgreiche Zeit zurückschauen", betonte Gilch. Auch der Verband für Popkultur in Bayern sei auf den Vohenstraußer Verein aufmerksam geworden und möchte künftig mit der Musikinitiative kooperieren - erste Gespräche hätten bereits stattgefunden.
Minus mit gutem Gewissen
Kassier Thomas Meyer berichtete, dass der Verein in diesem Jahr ein Minus von knapp 3000 Euro zu verzeichnen habe, was vor allem technischen Investitionen für das Musikzentrum und die Anschaffung von professioneller Ausrüstung für Livekonzerte als Ursachen habe. Meyer relativierte die Zahlen: "Wir haben in den letzten Jahren vorausschauend gewirtschaftet und konnten diese Investitionen auch im Corona-Jahr guten Gewissens tätigen."
Keine Neuwahlen möglich
Leider nahmen nur 30 von 79 Vereinsmitgliedern nahmen an der Versammlung teil. Damit wurde die obligatorische Hürde von 50 Prozent plus eine Person nicht erreicht, was für eine Beschlussfähigkeit bei einer Online-Versammlung erforderlich gewesen wäre. Somit konnte der Vorstand nicht formell entlastet werden und die eigentlich anstehenden Neuwahlen konnten nicht durchgeführt werden. Beides ist nachzuholen, sobald Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind - solange bleibt die bisherige Vorstandschaft im Amt.
Großes Lob erhielt die Musikinitiative vom Zweiten Bürgermeister Uli Münchmeier. "Ihr seid sehr wichtig für das kulturelle Leben in Vohenstrauß und der ganzen Region, vielen Dank für euer Engagement", sparte der Jugendbeauftragte nicht mit Wertschätzung. Es bleibe zu wünschen, dass es bald wieder losgeht. Auch weitere Mitglieder nutzten - sehr diszipliniert - die Chance, sich in der Online-Konferenz zu Wort zu melden. Paul Hüttl berichtete detailliert zum Projekt "Young Talents", bei dem es darum geht, einzelne Musikschüler als Bandformation aufzubauen. Dominik Pesamonsca bat darum zu prüfen, solche Versammlungen auch künftig zumindest zum Mitverfolgen für weiter entfernt lebende Mitglieder als Stream anzubieten.













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