Die städtische Friedhofsanlage wurde in den vergangenen Wochen gehörig aufgehübscht und verändert. Neben der Anlage eines kreisförmigen Urnenfeldes mit insgesamt 73 Grabstellen, wurde außerdem ein Platz für 30 Wiesengräber geschaffen. Diese Maßnahmen kosteten 31 089 Euro. Vor allem Leute die keine Angehörigen haben die Grabstellen pflegen können, werden sich dort vermutlich einmieten. Die neue Grabform kann nur für Erdbestattungen genutzt werden. Nach der Beerdigung wächst im wahrsten Sinne des Wortes schnell Gras darüber.
Damit trägt die Stadt dem nicht mehr übersehbaren Wandel der Bestattungskultur Rechnung. Lediglich Namensplatten an der Friedhofsmauer könnten später noch an die dort beerdigten Verstorbenen erinnern, versicherte Bürgermeister Andreas Wutzlhofer bei den Bürgerversammlungen als er die Projekte vorstellte. Die Gräber sind besonders pflegeleicht und werden aus diesem Grund bestimmt gerne angenommen. Weil sie auf dem bestehenden Friedhofsareal angelegt wurden, sind es trotzdem friedliche Orte in der Verstorbene ansprechend ihre letzte Ruhe finden. Immer mehr aufgelassene Familiengräber werden mittlerweile auch in den ländlichen Kommunen nicht mehr belegt.
Der Wunsch nach einer größeren Aussegnungshalle wurde ebenfalls mittlerweile erfüllt und die Arbeiten abgeschlossen. Ein nicht mehr benötigter Raum konnte in die bestehende Leichenhalle integriert werden und bietet nun auch Platz, um Menschen dort entsprechend und ohne Kirchenbesuch zu verabschieden. Dieser baulichen Veränderung schloss sich eine umfangreiche Sanierung an, die nun eine würdevolle Atmosphäre schafft. Eingangstüren, Fenster, Trennwände, Fußböden, Farbanstrich und Elektroinstallation kosten um die 100 000 Euro. In den vergangenen Tagen wurde auch die Ausleuchtung des Vorplatzes am Leichenhaus und am Hauptgehweg zur Aussegnungshalle verbessert. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten stolperten die Teilnehmer vermehrt über die Granitrandsteine. Obwohl man den Auftrag bereits am 1. März diesen Jahres an das Bayernwerk erteilte, war es bis Oktober aufgrund der enormen Auftragslage noch nicht umgesetzt, erklärte der Bürgermeister. Außendienstleiter Karl Frey wusste sich zu helfen und schickte seinen eigenen Bautrupp, um die nötigen Arbeiten auszuführen.
Die drei neuen Lampen schlagen zusätzlich mit 10 500 Euro zu Buche. Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass ähnlich wie beim Wasser und Abwasser die Friedhofsgebühren neu kalkuliert werden müssen, die letztmalig im Jahr 2005 neu festgesetzt wurden. Das Defizit im Bestattungswesen bezifferte Wutzlhofer im Jahr 2017 mit rund 43 000 Euro. „Eine Anhebung der Friedhofsgebühren ist unumgänglich.“
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