Vohenstrauß
22.07.2018 - 17:53 Uhr

Fundament für die Zukunft

Noch nie wurden so wenige Schüler von der Schule entlassen wie am Ende dieses Schuljahrs. Doch nicht nur die Schüler gehen sondern auch Rektor Manfred Böhm tritt seinen Ruhestand an.

Noch einmal stellen sich die vier Abschluss-Schüler Leonie Reil (Lückenrieth), Julia Kirchberger (Tännesberg), René Urban (Altenstadt) und Leon Stärk (Vohenstrauß) mit ihrem Klassleiter Christian Strasser (Mitte) zu einem Erinnerungsfoto nach der Abschlussfeier am Sonderpädagogischen Förderzentrum zusammen. dob
Noch einmal stellen sich die vier Abschluss-Schüler Leonie Reil (Lückenrieth), Julia Kirchberger (Tännesberg), René Urban (Altenstadt) und Leon Stärk (Vohenstrauß) mit ihrem Klassleiter Christian Strasser (Mitte) zu einem Erinnerungsfoto nach der Abschlussfeier am Sonderpädagogischen Förderzentrum zusammen.

(dob) Novum am Sonderpädagogischen Förderzentrum: Erstmals verlassen nur vier Abschluss-Schüler die Einrichtung. Bei den vier Schülern, zwei Jungen und zwei Mädchen, handelt es sich aber um Persönlichkeiten, die Rektor Manfred Böhm gerne noch behalten hätte. Für Leon Stärk aus Vohenstrauß, René Urban aus Altenstadt/Voh., Leonie Reil aus Lückenrieth und Julia Kirchberger aus Tännesberg war es an der Zeit sich von ihrer Schule zu verabschieden. Die Pädagogin Maria Montessori tätigte einmal einen interessanten Ausspruch: „Schule ist jenes Exil, in dem der Erwachsene das Kind so lange hält, bis es imstande ist, in der Erwachsenenwelt zu leben, ohne zu stören“, zitierte Böhm. „Aus diesem Exil werdet ihr vier heute entlassen.“ Genau wie er selbst am Ende dieses Monats die Bildungsstätte verlasse, verabschiedet sich jetzt schon das Quartett. „Wir haben dann wieder eine Etappe in unserem Leben geschafft“, lächelte er den Schülern zu. Wie die Eltern versuchten auch die Lehrkräfte den Schülern das nötige Rüstzeug für das zukünftige Berufsleben zu geben. Das sei sehr gut gelungen, meinte der Schulleiter. Böhm gab den Entlass-Schülern einen Spruch von Johann Wolfgang von Goethe mit auf den Weg, den dieser schon vor 200 Jahren prägte und der noch heute gilt: „Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.“ Daran sollten sie sich immer wieder im Leben erinnern. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer meinte: „Endlich hat das Büffeln und Lernen ein Ende, die Zeit des gemeinsamen Schulwegs ist vorbei.“ Eltern und Lehrer haben in den vergangenen Jahren das Fundament und den Rohbau für die Zukunft der jungen Leute gelegt. „Heute feiert ihr euer persönliches Richtfest.“ Er hoffe, dass die Jugendlichen nicht im Rohbauzustand stehen bleiben und zielstrebig am Haus des Lebens weiterbauen. Sinnbildlich zog der Bürgermeister den Vergleich zur Fußballweltmeisterschaft. „Das Trainingslager Schule ist beendet. Ihr dürft auf das Spielfeld, ihr seid am Ball. Stürmt vor, aber nicht zu unbedacht und nicht um jeden Preis. Schaut nach links und nach rechts, damit ihr nicht im Abseits steht und verliert eure Mitspieler nicht aus den Blickwinkeln. Spielt fair und ohne grobe Fouls damit es keine gelbe oder rote Karte gibt. Und wenn sich der Torerfolg nicht gleich einstellt, der nächste Angriff kommt bestimmt. Das ist dann eure nächste Chance.“ Die Absolventen sollten optimistisch, lebensbejahend und leistungsbereit sein. Elternbeiratsvorsitzende Irene Hammerl-Meier verglich die Jugendlichen mit einem Fisch, der ihr in den Sinn gekommen war, weil die Schüler dieses Mal ihre Abschlussfahrt auf Sylt verbrachten. Allerdings sollten sie sich nicht die stumme Eigenschaft der Fische als Vorbild nehmen sondern vielmehr miteinander reden. „Sprecht miteinander“, appellierte sie eindringlich an die jungen Leute. Der Achtklässlerin Samantha Schareck blieb es vorbehalten, die vier Abschluss-Schüler den Gästen persönlich vorzustellen und deren Hobbys und Besonderheiten zu verraten. „Eine Rückschau oder der lange Weg zum Abschluss“, überschrieb Klassleiter Christian Strasser seine Rede. Er durfte die Schüler in den vergangenen drei Jahren zum Ziel begleiten. „Ganz leer lässt der liebe Gott keinen ausgehen. Die Eltern und Erzieher müssen nur ausfindig machen, wo die Spezialbegabungen liegen“, wusste schon Theodor Fontane. Die Schüler hätten mit ihren Talenten die zurückliegenden Schuljahre bereichert. Dafür galt es nun danke zu sagen. Er wünschte den Schülern aber auch Mut und Ausdauer. „Niemals aufgeben.“ Jeder noch so lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt, versicherte der Klassleiter, der die Zeugnisse mit kleinen Geschenken überreichte. Josef Kirchberger aus Tännesberg und Marion Stärk aus Vohenstrauß erhielten von der Elternbeiratsvorsitzenden noch Geschenke für die stets tatkräftige Mithilfe. Leider scheiden sie nun aus dem Gremium aus. Im Garten baute der Elternbeirat zudem ein tolles Büffet auf, das den Zusammenhalt und das fröhliche Beisammensein zum Abschluss stärkte.

Die vier Abschluss-Schüler Leonie Reil (Lückenrieth), Julia Kirchberger (Tännesberg), René Urban (Altenstadt) und Leon Stärk (Vohenstrauß) scharen viele Gäste um sich. Klassleiter Christian Strasser (Zweiter von rechts), Konrektor Michael Raab (rechts) und Rektor Manfred Böhm (Mitte) lassen die vier Jugendlichen nur ungern ziehen. dob
Die vier Abschluss-Schüler Leonie Reil (Lückenrieth), Julia Kirchberger (Tännesberg), René Urban (Altenstadt) und Leon Stärk (Vohenstrauß) scharen viele Gäste um sich. Klassleiter Christian Strasser (Zweiter von rechts), Konrektor Michael Raab (rechts) und Rektor Manfred Böhm (Mitte) lassen die vier Jugendlichen nur ungern ziehen.
 
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