Der Stadtrat besprach die Umgestaltung des Parkplatzes vor dem städtischen Friedhof. Das Gremium will auch die vorbeiführende Pleysteiner Straße einbeziehen. Das Programm "Stadtumbau-West" soll für alles einen finanziellen Zuschuss beisteuern. Der gesamte Bereich ist fast vollständig asphaltiert. Die Oberfläche ist rissig und gebrochen, der Straßenkörper verbraucht. Die Pleysteiner Straße soll auf einer Länge von knapp 300 Metern ausgebaut werden, jedoch mit der Verringerung der Straßenbreite von 7 auf 5,5 bis 5,9 Meter. Dadurch soll die Geschwindigkeit der Autofahrer bei der Ortseinfahrt verringert werden. Im Gegenzug sind größere Parkplatzlängen und südlich der Straße ein breiterer Gehweg möglich.
Gehwege, Parkplätze und Zufahrtsbereiche zum Friedhof sollen neu gestaltet werden. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer machte deutlich, dass dafür Betonsteinpflaster bevorzugt. Für die Zufahrten zu den privaten Grundstücken werde eine anderen Pflasterfarbe empfohlen, um die Gehwegflächen zu unterscheiden. 4400 Quadratmeter befestigte Fläche ist von der Baumaßnahme betroffen. Das Stadtoberhaupt berichtet auch von der Neugestaltung der angrenzenden Grünfläche, um eine „erhebliche Aufwertung“ zu schaffen. So sei die Umwandlung einer Grasfläche zu einer Streuobstwiese geplant, sowie ein Insektengarten unter den großen Bäumen beim Friedhof. Bei dem Projekt will Wutzholfer Wert auf eine aufwertende Begrünung des gesamten Gebietes legen, was sich gleichfalls durch eine Baumallee bei der Einfahrt in die Stadt zeigt. „Zu dieser Maßnahme gibt es ganz aktuelle Infos, die erst heute eingegangen sind“, sagte er im Stadtrat.
Laut Kämmerer Rainer Dötsch handelt es sich um ein „rein städtebauliches Projekt“. Die Stadt plane mit Kosten von einer Million Euro. Allerdings seien die Ergebnisse eines geotechnischen Gutachtens ernüchternd ausgefallen: Die Qualität des Untergrunds unter Straßen und Parkplätzen sei mäßig. Die Asphaltstärke der Straße varriiere zwischen 8 und 18 Zentimetern. Das sei „gravierend“. Unmittelbar darunter befinde sich eine Kiesschicht mit hohen Feinanteilen, die als „wasserundurchlässig“ anzusehen wäre. Der Kämmerer schloss: „Also, an einem Vollausbau scheint kein Weg vorbei zu gehen“, und schätzte die Kosten nun auf rund 1,151 Millionen Euro. Die Stadt habe mit der Regierung der Oberpfalz über zusätzliche Fördermöglichkeiten gesprochen. Die Chancen hierfür stünden gut; jedoch nur mit der Einhaltung gewisser Standards. An den Stadtrat richtete Dötsch deshalb die Bitte, sich neben der Gestaltung zwischen einem Teil- oder Vollausbau zu entscheiden. Eine endgültige Entscheidung sei dies aber noch nicht: „Wenn es zu teuer wird, können wir die Maßnahme vor der Auftragsvergabe immer noch abblasen.“
„Wir hatten ja zunächst nur an ein Abfräsen der Straßendecke gedacht, aber dieses Ergebnis hat uns anderes gelehrt“, vervollständigte der Bürgermeister die Ausführungen des Kämmerers. Um einen finanziellen Anhaltspunkt für einen Vollausbau zu geben, erinnerte er an die 220 Meter lange Sanierung der Bahnhofstraße mit Kosten von damals rund 800 000 Euro. Nicht nur Gehwege und Randbereiche, sondern auch der Straßenraum selbst könnten noch gefördert werden. Wutzlhofer bat jedoch die Stadträte - allein aufgrund der Unwägbarkeiten einer unsicheren Zusatzförderung und der Kostensteigerung - nicht bereits jetzt von dem Projekt Abstand zu nehmen.
Sein Stellvertreter Uli Münchmeier (CSU) bat um eine Einschätzung, in welcher Höhe eine Förderung ausfallen könnte. Dötsch verwies in seiner Antwort auf die laufende Maßnahme des Hütbrunnenwegs, wofür der Zuschuss 420 000 Euro bei Kosten von über 700 000 Euro allein für die Straße ausfalle. „Wer baute denn die Straße damals?“, wollte Volker Wappmann (FDP/UW) aufgrund der vagen Qualität wissen. Antwort wusste Außendienstleiter Karl Frey: „Das war eine Kreisstraße, die einst der Landkreis baute.“ Heiner Rewitzer (SPD) befürchtete aufgrund der schon immer fehlenden Straßenausbausatzung eine geringere Förderung, was Dötsch weniger sah: „Das ist noch nicht entschieden.“ Einigkeit herrschte danach im gesamten Gremium, als die Verwaltung beauftragt wurde, das Förderverfahren für dieses neue Projekt einzuleiten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.