Die Bildungsstätte präsentierte sich den Besuchern zum Tag der offenen Tür in einer launigen Verfassung, und das Schulhaus glich einem Bienenstock. Die Schulfamilie hatte sich viele Besonderheiten für diesen Tag einfallen lassen, um den Realschülern den Schulalltag schmackhaft zu machen. Direktor Andreas Meier und Konrektor Kilian Graber setzten ein strahlendes Lächeln auf und hießen die Besucher willkommen. Viele ehemalige Realschüler nutzten diesen Tag, um an ihrer alten Lernstätte vorbeizuschauen und die ehemaligen Lehrkräfte zu begrüßen.
Mit Pauken und Trompeten eröffnete die Bigband in der Aula den Nachmittag und auch der Schulchor gab eine Kostprobe. Während sich im Untergeschoß Fachoberlehrerin Gabriele Bulenda mit Schülern bei einem Werk- und Kunstflohmarkt in Szene setzte, standen beim Süßigkeiten-Jahrmarkt die Besucher Schlange. Ähnlich eines Volksfestes stellten die Realschüler Popcorn und Waffeln her oder drehten Zuckerwatte. Ein Klassenzimmer weiter gab es Fairtrade Schokolade oder Kaffee. Dort machten sich die Kinder für gerechte Bezahlung, Ökologie, Soziales und gegen Kinderarbeit stark. Religiöses Wissen war bei der Reli-Rallye gefragt. Auch eine Theateraufführung und ein Filmquiz von der Schulspielgruppe begeisterte die Zuschauer.
Studienrätin Annelie Meinelt-Möbius zeigte Experimente aus der Raumfahrt. Sollte eine digitale Küchenuhr nicht mehr funktionieren, braucht es nur zwei Apfelhälften. Werden die Kontakte jeweils in den Apfel gesteckt funktioniert der Ionenaustausch und es fließt Strom und sogleich leuchten die Ziffern wieder auf. Da staunten nicht nur die Kinder, sondern auch so mancher erwachsener Gast. Die Lehrerin führte auch vor, wie Blüten eingefärbt und wunderbare Grußkarten damit entstehen oder wie aus einem Blaukraut per Säurezugabe Rotkraut entsteht. Einen Hühnchenknochen weichte die Säure auf, dass er nur so zerfiel.
Die Kenntnisse aus der Raumfahrt nutzte die Biologielehrerin, um zu zeigen, wie mit einem nährstoffgesättigten Gel Pflanzen wachsen. „So können die Astronauten auf frischen Salat zurückgreifen.“ Meinelt-Möbius brachte zur Vorführung gelfrisch eingesetztes Basilikum in den verschiedenen Wachstumsstadien mit. „Die Pflanze braucht kein Wasser.“ So können auch Tomaten oder Sonnenblumen heranreifen.
Unter dem Mikroskop betrachteten die Besucher das Mundwerkzeug der Stubenfliege oder das Sammelbein einer Honigbiene, mit der sie den Blütenstaub in die Waben trägt. Ebenso zu inspizieren waren Planktonkrebse, Wasserfloh und Hüpferling. Wer sich noch an einem Schnelldurchgang in Tschechisch beweisen wollte, war bei Renáta Burcsak im Klassenzimmer genau richtig, in dem Plakate gebastelt wurden und so ganz nebenbei die wichtigsten Wörter auf Tschechisch gelehrt wurden, ohne gleich als Experte zu zählen. Dazu gehörten etwa „Prosim" (Bitte), "Děkuju" (Danke), „Špatné" (schlecht) oder „Jak se máš" (wie geht es dir?).
Wer den Nachmittag etwas ruhiger gestalten wollte, ließ sich im Café Francais nieder oder tauchte in die Schokoladenwelt ab. Schmökern war bei einem Bücherflohmarkt in der Bücherei angesagt und Windsocks basteln lehrte Englischpädagogin Kerstin Brunnhuber. Im Chemiesaal gab die Robotik-Gruppe einen Einblick in die Arbeit und vermittelte den Besuchern fundierte Kenntnisse. Immerhin haben die Realschüler auf diesem Gebiet schon mächtig Wettbewerbspreise vorzuweisen. Karibische Gefühle kamen beim Cocktail „Sun on the Beach“ oder „Kiba“ und „Solero“ auf, auch wenn an diesem Nachmittag alles andere als karibische Temperaturen vor dem Schulgebäude herrschten. In der Dreifachturnhalle sorgten Parcours, Spiele, Badminton oder Jumpstyle mächtig für Bewegung.
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