Der Blick geht zurück und nach vorn. Diese Besonderheit zeichnet die Silvestergottesdienste aus. „Jedes unserer Jahre hat seine ganz eigene Identität, jedes unserer Jahre trägt sich mit Positivem und Negativem in die Annalen der Geschichtsschreibung ein. Nicht anders wird es mit 2024 sein, das wir verunsichert, neugierig, wohlwollend, fragend, optimistisch, zurückhaltend, verzweifelt, freudig oder wie auch immer beginnen werden. Es liegt wie ein Geschichtsbuch mit 366 leeren und dann von uns zu beschreibenden Seiten offen vor uns.“ So beschrieb Dekan Alexander Hösl beim Jahresabschlussgottesdienst in Vohenstrauß die nahende Schwelle zum neuen Jahr.
Wie in Vohenstrauß feierten auch die Christen in Böhmischbruck diesen letzten Gottesdienst im Jahr 2023. "Die Sakramente und Sakramentalien sind Perlen aus dem kostbaren Gottesschatz, der nicht mehr im Acker ruht, sondern uns mit seinem Glanz bereichert." 34 Kinder wurden in der Pfarrgemeinde in den vergangenen zwölf Monaten getauft, 36 Mädchen und Buben feierten Erstkommunion. Dazu kommen 64 Firmlinge, 9 Paare haben kirchlich geheiratet, 58 Gemeindemitglieder starben.
„Diese 58 Kerzen hier vor dem Altar, auf dem wir immer wieder den Tod und die Auferstehung des Herrn feiern und für unsere Verstorbenen beten, funkeln den himmlischen Schatz und unsere liebende Erinnerung an sie wider“, betonte Hösl. „Lassen Sie uns ab der Stunde null mit dem zentralen Wort Hoffnung das neue Jahr begrüßen. Gott ist Mensch geworden, um uns durch Jesus zu zeigen, dass er auf Seiten des Menschen steht. Die Erfahrung dieser Nähe ist mein Wunsch im kommenden Jahr für uns alle“, sagte der Dekan. Mit dem Segen, den brasilianische Christen formuliert hatten, endete der festliche Gottesdienst: „Wir wollen annehmen, was uns das neue Jahr schenkt und nimmt. Gesegnet die vier Jahreszeiten: Sie sollen blühen, wachsen, Reife und Ernte bringen. Gesegnet die zwölf Monate: Sie sind Verkünder des Lebens in Fülle. Gesegnet die 52 Sonntage: Sie sind ein Vorgeschmack des Himmels. Gesegnet die 366 Tage, damit sie uns nicht mehr auflasten, als wir tragen können.“
In der Pfarrkirche St. Erhard in Roggenstein erinnerte Pfarrer Gerhard Schmidt an die wichtigsten Stationen des pfarreilichen Lebens. Sechs Kinder wurden durch die Taufe in die Gemeinschaft aufgenommen. Erstkommunion feierten am 14. Mai 2023 fünf junge Christinnen und Christen. Bei der Firmung in Vohenstrauß stammten sechs Kinder aus der Pfarrei Roggenstein, ein Kind bekam in Weiden das Sakrament gespendet. 14 Verstorbene verzeichnete der Geistliche.
In der Stadtpfarrkirche gestalteten Kristin Mack (Saxofon), Emily Eckl und Regina Plödt (Gesang) sowie Organist Hans-Josef Völkl den Gottesdienst mit. "Mad World" begleitete der zehnjährige Sebastian Plödt souverän am Keyboard. Vor allem beim Titel "Das ewige Lied" von Haindling lauschten die Gottesdienstbesucher aufmerksam.
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