Für den erkrankten Geschäftsführer Markus Schaller legte Förster Andreas Eiser Zahlen und Fakten über den Verkauf und Verbrauch des Hackschnitzelheizwerks vor. Das Werk der Tochterfirma Naturenergie Eslarn-Vohenstrauß erzeugte 4817 Megawattstunden (MWh) Energie, davon vom Biomasseheizkessel 3169 MWh, was einer Auslastung von 66 Prozent entspricht. „In 2018 war keine so große Auslastung“, informierte Eiser in der Jahreshauptversammlung der Waldbesitzervereinigung Eslarn-Vohenstrauß (WBV) in der Stadthalle. Dies habe auch mit dem großen Schaden des vorausgehenden Frühjahrs zu tun, als der Biomasseheizkessel mit Heizöl befeuert wurde. Außerdem war der Sommer so heiß, dass der Kessel oft gar nicht in Betrieb genommen wurde. „Auch dem Heizkraftwerk hat der Sommer nicht wirklich gut getan“, zog Eiser Parallelen zu den Problemen der WBV. Verkauft wurden 4020 MWh mit einem Verlust von 797 MWh oder 16,54 Prozent. Die Zahlen gleichen denen des Vorjahrs. Hackschnitzel wurden in der Größe 40 rund 854 Schüttraummeter (Srm) verkauft und in der Größe 80 rund 8400 Srm. Den Eigenverbrauch an Hackschnitzeln gab Eiser mit 5050 Srm oder 43 Prozent an. Der Rest wurde verkauft, unter anderem an das Heizwerk in Neustadt/WN. Dieser Exklusivvertrag wurde zwischenzeitlich auch schon wieder verlängert, gab Eiser bekannt. „Das ist eine gute und wichtige Geschichte für uns.“ Insgesamt wurden 11 700 Srm Hackschnitzel eingekauft.
Die Erlöse konnten gegenüber dem Vorjahr um 89 292,48 Euro beziehungsweise 22,52 Prozent gesteigert werden. „Wir befinden uns wieder im Aufwärtstrend“, sagte Eiser. Kritisch äußerte sich der WBV-Förster jedoch zu mancher Hackschnitzellieferung, in der sich ab und an mehr Dreck als Holzmaterial befinden. Dadurch werde die Schlackebildung in den Heizöfen gefördert. „Das kostet alles Geld.“ Oft könne man nicht einmal mehr erkennen, dass es sich um Holz handelt. Vielmehr vermute man dahinter eher einen Sandhaufen als Hackschnitzelmaterial. „Das ist keine Qualität und das werden wir zukünftig auch nicht mehr annehmen können.“ In diesem Jahr verlor die Naturenergie wegen der nachlassenden Qualität sogar schon einen Kunden. „Die Qualität muss passen, sonst wissen wir nicht mehr, wo wir eure Hackschnitzel vermarkten sollen.“ Wurzelwerk mit Dreck und Wasen, Gipfelhaufen nur mit Streu ohne Holz, alte Bretter mit Nägeln, Eisenbeschlägen oder Zimmererklammern – da koste das Hacken mehr als das was rauskommt. Zudem würde sich der Holzhacker freuen, wenn es in der Trommel klinge, meinte Eiser ironisch.
Tannennadeln sollten als Kompost im Wald belassen oder als Bodendecker verwendet werden, doch zum Verheizen tauge das Material nicht. „1A-Humus ist zum verschüren nicht geeignet.“ Die Waldbauern müssten in Zukunft unbedingt auf mehr Qualität achten. „Die meisten Waldbauern wissen sehr genau, was angeliefert werden kann, aber es wird immer wieder probiert.“ Falls sich die Einstellung nicht ändere, greifen die Verantwortlichen zu strengeren Mitteln und lassen die Haufen zukünftig umschichten. In erster Linie sollten die Anlieferer zuvor Kontakt mit dem Geschäftsführer aufnehmen, der das Material dann in Augenschein nimmt. Es gebe durchaus auch Lieferanten die viel Lob verdienen und bei denen es Spaß mache, die Anfuhr zu schreddern. In solchen Fällen werde auch gerne einmal mehr bezahlt, gab Eiser zu. Wenn Holz- und Baumabfälle für das Heizwerk im Wald geschichtet und gelagert werden, sollten die Besitzer unbedingt auf befahrbare und befestigte Wege achten. Im vergangenen Jahr wurde das bestehende Heizwerknetz um eine 20-KW-Anschlussstelle gegenüber der Pfalzgraf-Friedrich-Mittelschule erweitert und eine weitere Lücke zur Auslastung geschlossen.
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