Besinnliche Töne im Advent wollten die Realschüler beim Konzert in der katholischen Stadtpfarrkirche anschlagen und dem schulischen Vorweihnachtstermin einen würdevollen Charakter verleihen. „Bleib einmal stehn und haste nicht und schau das kleine stille Licht. Hab einmal Zeit für dich allein zum reinen Unbekümmertsein.“ Die Besucherzahl die durchaus größer hätte sein können, ließ sich im Schein der zweiten Adventskerze über dem Volksaltar inspirieren und konnte die Veranstaltung als Ruhepol im Gotteshaus genießen. Das Weihnachtsfest rückt mit großen Schritten näher, die Adventszeit ist in vollem Gang. Zeit, sich eine Auszeit bei wunderschöner Musik zu nehmen.
Die Musikanten und Sänger der Realschule schlossen sich dafür mit den Lehrkräften Stephanie Ebner-Rebl und Ramona Reisinger zusammen. Die Bläserband übernahm den Auftakt mit einer festlichen Adventsintrada. Kaplan Ulrich Eigendorf hieß die Zuhörer als Religionslehrer an der Realschule und als Vertreter der katholischen Pfarrei willkommen. „Es tut gut im Advent innezuhalten, zur Ruhe zu kommen.“ In dieser Stunde habe jeder der Anwesenden die Möglichkeit seinen eigenen Gedanken bei wundervoller Musik nachzuhängen. „Lassen Sie diese wunderbare Stimmung der Musik, Lieder und Texte auf sich wirken.“ Das Konzert biete eine gute Gelegenheit, sich von innen heraus auf Weihnachten vorzubereiten. Der Spendenerlös sei je zur Hälfte für die Kinderkrebshilfe und „Hilfe für Renate gedacht, gab der Geistliche noch bekannt.
„O Herr, wenn du kommst“, stimmte der Chor an und Fabian Klotz schickte mit seiner Steirischen „A staade Weis“ hinterher. „Maria durch den Dornwald ging“, intonierte Lena Bartmann an der Kubak-Orgel. Das alte lateinische Lied „Dona nobis pacem“ war von der Bläserband ein musikalisches Gebet an Gott. Wer im Konzert war, weiß nun auch die Gebrauchsanleitung für „Fünf Minuten echten Advent“ zu schätzen. Zwischendurch lockerten Geschichten die musikalischen Beiträge auf. So erfuhren die Zuhörer, dass Engel nicht immer Flügel haben und rettende Engel oft ganz nah sind oder die traurige Geschichte von einer Kerze, die nicht mehr brennen wollte.
Die Lehrkräfte Simone Hauer-Näger übernahm diesen Part mit Christina Weiß, Maria Schönberger und Sandra Hablawetz. Fiona Müllner und Christina Scheibl traten im Querflöten-Duett auf und beschenkten die Besucher mit dem ruhigen Lied „Morning has broken“. Dass der Advent nicht nur eine Zeit des Ankommens ist sondern ebenso eine des Aufwachens wurde mit dem Lied „Glory hallelujah“ deutlich. Die Schüler setzten dies in vorbildlicher Weise um.
Das Konzert war ein gut geschnürtes Gesamtpaket, das manchmal still und manchmal eindringlich von der Empore herab bei den Zuhörern ankam. Die Besetzungen variierten in den verschiedenen Ensembles und wurden hin und wieder von wunderbaren klassischen Orgel- oder Klavierklängen durch Stephanie Ebner-Rebl begleitet. Mit kleinen Teelichtern suchten sich die Mitwirkenden schließlich den Weg durch das Gotteshaus zu den Altarstufen, nachdem sie zuvor als krönenden Abschluss mit „Heal the world“ von Michael Jackson ein musikalisches Glanzlicht setzten.
Den Applaus hatten sich die Schüler wie Lehrkräfte redlich verdient. Längst war zu diesem Zeitpunkt auch der kleine Stern, der zuvor keine Lust mehr hatte zu leuchten, zu den anderen Sternen zurückgekehrt und strahlte wieder mit all seiner Kraft vom nächtlichen Adventshimmel. Realschuldirektor Andreas Meier lobte schließlich die perfekte Inszenierung: „Wenn man die Augen schließt, kann man die Engel fliegen sehen.“
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