Trotzdem verlangt sie den Betreuungseinrichtungen zukünftig mehr Kreativität ab. Auf Einladung von Landtagsabgeordnetem Stephan Oetzinger, der seit November in ihrem Ressort im zuständigen Fachausschuss mitarbeitet, war Schreyer in die Pfalzgrafenstadt gekommen und hat sich in der evangelischen Vorzeigeeinrichtung die Sorgen und Nöte der Erzieherinnen angehört. Schnell sei klar gewesen, mit dem Besuch nach Vohenstrauß zu gehen, da es sich dabei um eine repräsentative Einrichtung handelt mit Vorbildcharakter und der großen Vielfalt mit Kindergarten, Kinderkrippe und Hort. Zudem werden hier Alleinerziehende mit entsprechenden Angeboten bedient, war Oetzinger begeistert.
Anke Mittelmeier verlangte nach mehr Anerkennung und Attraktivität für die Ausbildungskitas. „Sie müssen aber selbst hohes Interesse haben, gute Leute auszubilden“, entgegnete Schreyer. Das koste natürlich Zeit und Geld. „Die Kräfte, die bereit sind in diese Berufe zu gehen, brauchen jede Unterstützung“, ließ die Ministerin keine Zweifel aufkommen. Mit Bürgermeister Andreas Wutzlhofer könnten die Einrichtungen auf einen großen Unterstützer bauen, versicherte Uli Münchmeier.
„Heute sind Eltern ganz anders aufgestellt, als das noch zur Generation meiner Mutter gewesen ist. Deswegen haben sie heute auch eine ganz andere harte Arbeit“, zeigte Schreyer Verständnis für den nicht einfachen Erzieherberuf. Sie fände es klug, wenn die Verwaltung zentral gelöst werden würde. „Wir müssen gut aufpassen, wenn wir über die ganzen Kindergarteneinrichtungsfragen diskutieren, dass wir nicht nur über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie reden, sondern insbesondere auch, was Kinder brauchen. Kinder brauchen keinen längeren Arbeitstag als ihre Eltern.“
Mittelmeier bat die Ministerin weiter, an der fünfjährigen Ausbildungszeit der Erzieherinnen festzuhalten. „Erzieher ist nicht nur Wissen.“ Vom Vorpraktikanten bis zum Erzieherberuf machten die jungen Leute einen großen Wandel mit persönlicher Reife durch. Bei diesem Thema sei sie noch gespalten, gab Schreyer zu, denn man müsse auch andere Kreise erschließen, um Fachkräfte zu bekommen und um keine exorbitanten Wartelisten für freie Kita-Plätze zu produzieren. „Ich werde die Ausbildung jedoch keinesfalls pädagogisch heruntersenken.“ Bürgermeister Wutzlhofer hatte auch das Goldene Buch der Stadt mitgebracht, in das sich die Ministerin eintrug.
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