Zum Reizthema Krankenhaus Vohenstrauß äußerte sich Landrat Andreas Meier bei der CSU-Abschlusskundgebung zum am Montag erschienen Presseartikel „Unterschriften für das Krankenhaus“ in der Regionalzeitung „Der neue Tag“. Wenn er lese, man müsse aufwachen, dann sage er, ja, es sei richtig. „Anscheinend sind jetzt einige aufgewacht.“ Er habe bereits im Sommer erfolgreich und vehement dafür gekämpft, dass das Krankenhaus, das schon auf der Streichliste des damaligen Vorstands Josef Götz stand, nicht geschlossen wurde. Auch das war damals in der Zeitung zu lesen.
Das heiße aber nicht, dass man mit diesem Krankenhaus noch einen langen Weg vor sich habe. „Kleine Häuser sind von der großen Gesundheitspolitik in dieser Form wie sie bestehen nicht mehr gewollt.“ Das sei Fakt. Entweder man setze die Scheuklappen auf und wolle nur mehr bewahren und nichts verändern, „dann werden wir auf der Treppe nach unten irgendwann am Boden ankommen oder wir gehen das Ganze proaktiv an und suchen nach neuen Modellen“. Es sei nicht zuletzt eine Frage der Finanzierbarkeit, sagte der Landrat. „Am Ende des Tages muss es jemand bezahlen und die drei Träger können nicht alle paar Jahre 50 Millionen in das Unternehmen stecken.“
„Das Krankenhaus muss keinen Gewinn erwirtschaften“, betonte er. Ziel müsse es demnach sein, die AG so aufzustellen, dass die Defizite erträglich bleiben. Bereits vor zwei Wochen wies er den Kämmerer des Landkreises an, in den laufenden Haushalt zusätzlich eine Million für das Krankenhaus in Vohenstrauß einzustellen, um Defizite abzudecken und die Zeit zu erkaufen, um sich zukunftsfit aufzustellen. Weitere 500 000 Euro waren bereits im Haushalt vorhanden, um weitere Eventualitäten abzudecken. „Das ist ein greifbares und fassbares Zeichen dafür, dass wir das Krankenhaus noch nicht abgeschrieben haben und wir es weiterentwickeln wollen für die Zukunft und nicht nur dicke Backen machen“, setzte der Landrat eine Spitze an die neugegründete Interessengemeinschaft. Allerdings müssten die Leute das Krankenhaus auch annehmen und nicht nur den Erhalt fordern.
Eigentlich wollte sich Bürgermeister Andreas Wutzlhofer nicht mehr zu diesem Thema äußern. Aber die Aktualität des Artikels mache es notwendig. „Ich persönlich finde es sehr schade, dass man von einer Aktion der Interessengemeinschaft aus der Zeitung erfahren muss. Bei unserem Krankenhaus geht es doch um die Interessen aller in Vohenstrauß, und auch mir ist es besonders wichtig, dass die medizinische Versorgung vor Ort nachhaltig gesichert bleibt.“ Sehr befremdlich erschien es ihm, dass dies ausnahmslos zum Wahlkampfthema gemacht wurde. Anders sei es nicht zu erklären, dass Kommunalpolitiker aus Georgenberg, Waidhaus oder Eslarn über den Termin informiert wurden, wie es in der Zeitung zu lesen war, der Vohenstraußer Bürgermeister jedoch außen vorgelassen wurde. „Das ist schlechter politischer Stil“, wetterte Wutzlhofer. Er wünsche sich für die Zeit nach der Wahl, "dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen, denn auch ich und die CSU stehen hinter dem Krankenhaus. Ich hoffe auf mehr Solidarität uns gegenüber, denn Parteipolitik hat hier nichts zu suchen, liebe Genossen."
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