Zu Beginn ließ sich der Erfolg nur erhoffen. „Für ein kleines Theater wie das LTO ist ein Vorhaben wie der Kulturherbst ein großes Wagnis“, hatte künstlerischer Leiter Till Rickelt vor dem Start der Veranstaltungsreihe gesagt. Sichtlich zufrieden ziehen er und Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer Bilanz. „Umso glücklicher sind wir, dass es geklappt hat. Unter diesen Umständen werden wir das im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen.
Das LTO hatte sich viel vorgenommen: 16 Vorstellungen und zwei Konzerte in sechs Wochen, zwei Wiederaufnahmen und ein großes Musical, das neu produziert wurde. Neben der organisatorischen Herausforderung auch ein finanzielles Wagnis, denn Musical-Produktionen sind aufwendig und teuer. „Der Versuch, Festspiele neben den Burgfestspielen zu etablieren, war ein Experiment“, erläutert Meidenbauer, „aber wir wollten zeigen, dass man in der nördlichen Oberpfalz nicht nur im Sommer Besucher ins Theater ziehen kann.“ Doch der Beginn gestaltete sich zunächst schwierig. Nach einem ausverkauften Haus bei Barbari Bavarii blieb der Kartenverkauf für die Raith-Schwestern deutlich hinter den Erwartungen.
Für Michel in der Suppenschüssel und Ladies Night – die bereits mit großem Erfolg in früheren Jahren gespielt wurden – verlief der Vorverkauf gut, aber „gerade Cabaret ließ anfangs stark zu wünschen übrig“, so Meidenbauer. „Da haben wir uns schon Sorgen gemacht.“ Cabaret war die aufwendigste und teuerste Produktion des Landestheaters in den letzten Jahren. Mehr als 40 Personen auf und hinter der Bühne waren bei den Proben und Vorstellungen im Einsatz: Solisten, Tänzer und Tänzerinnen, Musiker, Chor, Techniker. „Erfolg oder Misserfolg des Experiments Kulturherbst stiegen und fielen mit dieser Produktion“, erläuterte der Geschäftsführer. "Aber nach einem schwachen Start lief es blendend."
Insgesamt kamen rund 3.500 Besucher nach Vohenstrauß und "Cabaret" erlebte – wie auch Michel und Ladies Night – wahre Beifallsstürme begeisterter Zuschauer. „Letztlich ist es dem gesamten Team zu verdanken“, lobt Rickelt. „Die Ensembles haben alles gegeben, ebenso wie die Technik und alle anderen Beteiligten.“ Die Beteiligten, das waren nicht nur die Theaterleute, sondern auch der Vohenstraußer Faschingsverein, der mit dem angebotenen Buffet zu den Vorstellungen auf reges Interesse stieß. So konnten die Gäste rundum gelungene Theaterabende erleben.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt aber: „Erst durch großartige Kritiken und begeisterte Zuschauer, die das Stück gesehen hatten, ließ sich der Kartenverkauf spürbar steigern“, erzählt Rickelt. „Wir hoffen, das Publikum nun aber so überzeugt zu haben, dass bei der nächsten Produktion dieser Art die eine oder andere Kaufentscheidung schon früher getroffen wird.“ Trotzdem sind die Theatermacher vom Erfolg überzeugt: „Wir werden 2020 garantiert eine Neuauflage des Kulturherbsts erleben“, verspricht Meidenbauer. „Wir arbeiten bereits am Programm.“
Rickelt hat eine gute Nachricht für alle Musicalfans, die "Cabaret" noch nicht sehen konnten: „Nachdem ‚Cabaret‘ in den letzten Vorstellungen ausverkauft war, können wir jetzt schon sagen, dass wir es wiederaufnehmen werden.“ Bis es soweit ist, bietet das LTO aber auch im Frühjahr und Sommer ein vollgepacktes Programm: mit den Weihnachtsmärchen "Die Schneekönigin" und "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", der Wiederaufnahme von Kellnerin Anni und Resl unser sowie der Neuinszenierung von "Willkommen bei den Hartmanns" stehen weitere hochkarätige Inszenierungen an.













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