Die eine, die Französin, tritt für Nazideutschland auf, die andere, die Deutsche, verlässt ihr Vaterland und geht für die Alliierten in die Truppenbetreuung. Der Bauchmensch Edith Piaf mit der mitreißenden Stimme und die Stilikone Marlene Dietrich, die kaum etwas ohne Kalkül tut - zwei Diven, die von Biografie, Talent und Charakter kaum unterschiedlicher sein könnten. Auch ihre tatsächlich existierende Beziehung zwischen Liebe und Freundschaft sehen beide durchaus unterschiedlich.
"Spatz und Engel" heißt das Erfolgsmusical, mit dem das Landestheater Oberpfalz (LTO) nun in den Kulturherbst startet. "Wir spielen hier das Original, das haben sie sich selbst an deutlich größeren Theatern nicht getraut. Die zweistimmigen Passagen sind mitunter wirklich schwierig." Thomas Basy, musikalischer Leiter des Stückes, ist bei der Matinee der Produktion im Restaurant "Friedrich" in Vohenstrauß begeistert. "Die Musikstücke sind wunderschön. Besonders die von Piaf sind emotional so tief. Alle passen perfekt auf die jeweilige Szene. Das hat sich jemand ausgedacht, der sehr musikalisch ist, aber auch dramaturgisch Bescheid weiß."
Mica Bara (Piaf) und Claudia Lohmann (Dietrich) geben als Verkörperung der Diven Kostproben der berühmten Lieder der Weltstars, die das spannende Kammermusical bestimmen werden, wie "Non, je ne regrette rien", "La vie en rose" oder "Sag mir, wo die Blumen sind". Und bereits bei den ersten Chansons sind keine weiteren Argumente nötig - jeder Besucher der Matinee wird sich das Stück ansehen. Und Taschentücher mitbringen.
Da sind die angedeuteten schauspielerischen und "logistischen" Leistungen von Jens-Uwe Seffen und Johannes Lukas in rund 30 Rollen, die bunte Geschichte des "Dietrich-Kleides", angefertigt als aufwendige Kopie des Originals, oder die Gespräche der Zuhörer mit den Darstellern an diesem Vormittag nur ein attraktiver Bonus.
Über das erfolgreiche Wiederbeleben der Matineen des LTO freut sich einer besonders: "Ich finde es toll, dass bereits zur ersten Matinee so viele Leute gekommen sind. Das zeigt ihre Verbundenheit mit dem Landestheater," sagt künstlerischer Leiter Christian Schnell und grinst: "Darauf können wir aufbauen. Und zu Anatevka haben wir dann volle Ränge auf der Burg Leuchtenberg."
Die nächste Matinée gibt es als Vorgeschmack auf die Komödie "Doppelt leben hält besser - Taxi, Taxi" am 22. Oktober im "Friedrich".
Mehr Infos und Karten: www.landestheater-oberpfalz.de













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