Vohenstrauß
13.11.2024 - 09:10 Uhr

Musikalische Bläsergrüße zum Vohenstraußer Stadtjubiläum

Vor 900 Jahren wurde der Grundstein für die heutige Simultankirche und damit auch für die Stadt Vohenstrauß gelegt. Zum Jubiläum gab der Bezirksposaunenchor des evangelischen Dekanats ein Bläserkonzert.

Mit einem beeindruckenden und zugleich abwechslungsreichen Bläserkonzert in der evangelischen Stadtkirche in Vohenstrauß, bei dem auch hin und wieder die Zuhörer gesanglich mit einstimmen durften, wurde musikalisch der Weg in die Zielgeraden des Jubiläumsjahres 900 Jahre St. Johannes der Täufer in Altenstadt und der Stadt Vohenstrauß geebnet.

Der Bezirksposaunenchor des evangelischen Dekanats setzte dazu die musikalischen Segel. Tanja Riedel, selbst Bläserin im prächtigen Chorgebilde, führte durch den Abend und lud alle Besucher ein, sich auf diese musikalische Reise zu begeben. „Segel setzen“ hieß dann auch gleich der Start mit einem Werk von Jens Uhlenhoff. Die rund 40 Akteure mit Posaunen, Trompeten, Tuba und Hörnern untermauerten sogleich ihre Stärke mit einer mutmachenden und in die Zukunft gerichteten Aufforderung.

Mit dem bunten Programm wolle der Bezirksposaunenchor zum Stadtjubiläum beitragen und zugleich die typische Arbeit des Ensembles vorstellen. Das erste Lied sei eines der beliebtesten des Deutschen Evangelischen Posaunentags, der dieses Jahr in Hamburg stattfand. „Vor 900 Jahren setzten auch hier Menschen Segel mit dem Bau der Simultankirche“, hob Riedel hervor. „Dadurch ermöglichen sie den Menschen bis heute ihre Fahrt durch das Leben mit Gott zu bestreiten.“ „Bewahre uns Gott“ mit einer schönen Bearbeitung von Ralf Grössler und das „Jungbläser-Halleluja“ von Claudia Huss begeisterten ebenso.

Proben in Wernfels

Auf der mittelfränkischen Burg Wernfels in der Nähe von Gunzenhausen proben jährlich bis zu 100 Bläser bei der Bläserrüstzeit für ein Neujahrskonzert. Von klassischen, christlichen Bläserstücken bis hin zu moderner Literatur werde der Bogen gespannt. Dabei sind auch die Jungbläser, die für den Fortbestand der Gruppe von enormer Bedeutung sind. Das fleißig erarbeitete Stück wurde deshalb auch besonders von den Zuhörern beklatscht. Danach folgten Henri Desmarets „Rigaudon“ und „Aria & Bourrèe“ vom bekannten deutschen Komponisten Philipp Telemann.

Bei der Erwachsenenfreizeit in Silberbach bei Selb mit Landesposaunenwart Ralf Tochtermann folgte der zweite größere Programmpunkt des Bezirksposaunenchors im Jahreskreis, informierte Tanja Riedel. Fehlen durfte auch das Motto des 3. Deutschen Evangelischen Posaunentags in Hamburg mit dem plattdeutschen „Mittenmang“ nicht, das so viel wie „Mittendrin“ bedeutet und der bei den Akteuren viele Erinnerungen an besondere Tage Anfang Mai hervorrief. Prächtig gespielt ebenso der Seemannslied-Titel „The Wellermann Song“ von Reinhard Gramm, ein Shanty das um die Welt ging. In das „Geh aus mein Herz“ von Paul Gerhard stimmten wieder alle Zuhörer ein und anschließend lauschten sie dem „Kommt atmet auf“ von Peter Strauch.

Über 50 Jungbläser

Die Dekanatszusammenführung, Mitgestaltung von Chorjubiläen, Teilnahme beim Posaunenchorverband in Nürnberg und der Jungbläser-Brass-Day in Neustadt/WN mit über 50 Jungbläsern aus den verschiedenen Chören begeisterten im Jahreskreislauf, berichtete Riedel. Mit dem Lied „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ wollten die Bläser der Kirche und der Stadt Vohenstrauß alles Gute zum Geburtstag wünschen und herzlich zu diesem historischen Ereignis gratulieren.

Zuvor informierte Pfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler zum Projekt „SimulToneum“, das zum zehnjährigen Jubiläum des Simultankirchenradwegs des Fördervereins 2025 veranstaltet werden soll. Katholische und evangelische Chöre und Musiker sind eingeladen in bis zu zwölf Konzerten evangelische und katholische Kirchenmusikliteratur zu spielen. „Wir wollen als Christen weiterhin aufeinander zugehen. Wir haben keine andere Chance in dieser Welt und wir müssen zusammenhalten“, appellierte er. Kirchenchöre und Bands sollen sich für dieses Projekt im ökumenischen Sinn zusammentun.

Zur Umsetzung brauche es jedoch Geld. Die heute für dieses Konzert eingelegten Spenden werden diesem Projekt zugeführt. Er dankte der evangelischen Stadtpfarrerin Carmen Riebl für das Aufgreifen dieser Idee, die Kollekte für diesen Zweck zu verwenden.

Stadtpfarrerin Riebl bedankte sich schließlich bei den Bläsern. „Ihr habt diesen düsteren Tag mit euren Klängen richtig schön gemacht.“ Vor allem den beiden souveränen Chorleiterinnen, Bezirkschorleiterin Andrea Rupprecht und deren Stellvertreterin Christiane Bayer, gebühre viel Dank für den Zusammenhalt der Gruppe. Den Tag legte die Pfarrerin mit einem Segensgebet zurück in Gottes Hand. Dazu passend das irische Segenslied „Mögen sich die Wege“.

Der Applaus forderte eine Zugabe heraus, die mit „Ukuthula“, was Frieden bedeutet, erfüllt wurde. Den Frieden sollen alle Besucher nach dieser facettenreichen Tonsprache mit kompaktem Klang der Bläser mit nach Hause nehmen.

Info:

Evangelischer Bezirksposaunenchor Weiden

  • Mitgestaltung bei Chorjubiläen
  • Teilnahme bei der Veranstaltung des Posaunenchorverbands in Nürnberg
  • Freiluftgottesdienst am "Kiesi-Beach" in Pressath
  • Teilnahme am 3. Deutschen Evangelischen Posaunentag in Hamburg mit insgesamt 17.500 Bläsern
  • Jungbläser-Brass-Day in Neustadt/WN
  • Mitgestaltung des Vohenstraußer Kirchen- und Stadtjubiläums
  • Neujahrskonzert am 11. Januar 2025 in St. Michael in Weiden
  • Die Bläser kommen aus allen Gemeinden des Dekanats
 
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