Im großen Rathaussaal in Vohenstrauß war am Samstagnachmittag geschäftiges Treiben angesagt, denn Ute und Albert Sommer von der Musikwerkstatt Vohenstrauß (MWV) hatten Interessierte zu einer wundervollen Vorstellung eingeladen. Wenn die Jüngsten ihre musikalische Karriere starten, gehört es auch dazu, hin und wieder eine offizielle Musizierstunde einzulegen, um vor die Öffentlichkeit zu treten.
Insgesamt 25 Musikschüler zeigten im Rathaussaal ihr Können. Von Kinderliedern über Pop-Dance bis hin zu Carl Czernys Etüde Nr. 6 C-Dur, Allegro oder Antonio Vivaldis „Der Frühling“ aus dem Violinkonzert „Die Vier Jahreszeiten“, ohne die kaum ein Sommer ins Land zieht, versuchten die engagierten Musiklehrer, alle Genres abzudecken. Sie gehen mit viel Liebe und Herzblut an ihre Aufgaben heran und leiten die Kinder der Musikwerkstatt bestimmt, aber nicht streng an.
Im Jahr 2021 war es, als Ute und Albert Sommer in Vohenstrauß die Musikwerkstatt ins Leben gerufen haben. Beide sind in der Pfalzgrafenstadt seit mehreren Jahrzehnten – genauer gesagt, seit der Etablierung der Rathauskonzerte im Jahr 1989 – den musikinteressierten Menschen in Vohenstrauß und der Region bestens bekannt.
Ute und Albert Sommer, beide an Musikhochschulen unter anderem in München, Frankfurt, Lübeck und Salzburg ausgebildet und mit renommierten Orchestern und Kammermusikensembles weltweit unterwegs, hatten seit ihrem Umzug nach Vohenstrauß den Wunsch, ihre musikalisch-instrumentalen Kenntnisse an die Jugend vor Ort weiter zu vermitteln. So entstand die Idee der MWV.
Das ursprünglich vorgesehene Fächerangebot entwickelte sich etwas anders als zuerst geplant. So findet heute Unterricht vor allem in Flöte, Gitarre, Violoncello, Klavier und Zither statt. Ute Sommer hat sich darüber hinaus ein breites Wirkungsfeld mit den „Musikalischen Sing-Rhythmusspielen“ aufgebaut, unter anderem auch mit projektweisen Kursen in der Volkshochschule Vohenstrauß.
Fordern und fördern im Einklang
Das Ehepaar und die Musiklehrer fordern und fördern die noch jungen Talente, zu denen als Jüngste Yannik Borowski mit dem Violoncello und Kristin Norgauer mit der Blockflöte gehören. Erst sechs Jahre alt, treten beide nacheinander beherzt vor das große Publikum im Rathaussaal. Konstantin Wittmann setzt sich selbstbewusst ans Klavier und spielt mehr als nur das „Kleine Kunststück“ und „Die Drescher“.
Dass durchaus auch Erwachsene noch zur Musikwerkstatt kommen, zeigte Manuela Hinkel am Wochenende an der Zither, die neben einem Walzer und Landler auch Franz Schuberts „Deutscher Tanz C-Dur“ im Duo mit Albert Sommer erklingen ließ. Lena Karl präsentierte mit ihrer Lehrerin Lilly Würschinger an der Gitarre ihr Einstudiertes, genauso wie Hendrik Scheinkönig, Viktoria Hölzl-Kölbl, Viola Demjan, Hannah Würth, Alexander Schwarz und Josepha Bodensteiner am Klavier. Querflötenstücke präsentierten die Schüler der Musiklehrerin Sybille Wagner. Alle Musiker erhielten sehr viel Beifall für ihr Können.
Bodensteiner trat noch einmal im Duo mit Jeremias Wittmann am Violoncello auf und zeigte, dass es in der Musikwerkstatt auch ganz außergewöhnliche Momente gibt. Nicht minder sind Blockflöten im Musikunterricht gefragt, wie Anna und Max Koller mit ihrer Lehrerin Sophia Koller bewiesen. Auch Emil Landgraf, Emma Putzer und Theresa Bauer überzeugten an diesem Musikinstrument.
Im Duett traten Amelie Demjan und Alexander Schwarz mit Klavier und Violoncello mit einem Ländler und einem Wiegenlied auf und sammelten den Beifall der Zuhörer ein. Von Louis Drouet aus der Sonate a-Moll „Cantabile“ führten schließlich Teresa Bauer (Flöte) und Judith Bauer (Klavier) stimmig auf, bevor Judith Bauer solistisch mit dem Violoncello von Joseph Boismortier die Sonate C-Dur op. 14 Nr. 6 – „Légérement“ zeigte, was in der Musikwerkstatt geleistet wird.
Gehobene Musikausbildung
Die Musizierstunden bei öffentlichen Auftritten zeigen das große Interesse und Bedürfnis von Kindern und deren Eltern an gehobener musikalischer Ausbildung. „Mittlerweile ist es bekannt und wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Erlernen von musikalischen Fähigkeiten die Entwicklung des Intellekts fördert und durch gemeinsames Musizieren besonders auch das Sozialverhalten positiv beeinflusst“, sind sich die Experten einig. Diesen Auftrag versucht die Musikwerkstatt nicht zuletzt durch die Teilnahme an vielfältigen Veranstaltungen wie beim Kinderferienprogramm der Stadt oder im Evangelischen Haus für Kinder Gottfried Sperl zu erfüllen.
Die Musikwerkstatt Vohenstrauß
- Gründung: 2021 durch die Berufsmusiker Ute und Albert Sommer
- Unterricht: Gesang, Violoncello, Klavier, Querflöte, Violine, Klarinette, Kontrabass und Zither
- Weiteres Angebot: Sing- und Rhythmusgruppe für Vorschulkinder
- Kontakt: Albert Sommer, Telefon 09651/2388
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