Wer am Nikolaustag offiziell in sein Amt eingeführt wird, braucht sich nicht zu wundern, wenn plötzlich ein hoher Gast in die Mensa der Mittelschule kommt und seine Aufwartung mit Lob und Tadel macht. Den Hit „Auf das, was da noch kommen mag“ des Sängers Max Giesinger studierte der Schulchor eigens für die Einführung des Rektors Hubert Reil ein. Dieser liegt mittlerweile 128 Tage zurück und alle zeigten sich froh, dass der Tännesberger die Nachfolge angetreten hat.
Neben dem Kollegium hieß Konrektor Richard Troglauer die Rektoren der Nachbarschulen und der Verbundschulen aus Pleystein, Eslarn und Waldthurn sowie die Bürgermeister aus den Gemeinden deren Schüler die Pfalzgraf-Friedrich-Mittelschule besuchen. Außerdem waren auch langjährige Wegbegleiter von Hubert Reil von den vorhergehenden Wirkungsstätten zur Feier gekommen. Seit 1. August ist Hubert Reil an der Schule und Troglauer stellte fest, dass er bei allen bestens ankommt. Ein guter Anfang sei gemacht, möge der Zauber noch lange wirken, wünschte er.
Schulrätin Margit Walter ging auf die verschiedenen Lebensstufen des gebürtigen Vohenstraußers ein, der in Untertresenfeld aufwuchs. Von einem Schulleiter werde erwartet, dass er ein „Rund-um-Perfektionist“ sei. Eine Führungspersönlichkeit also, die auf allen Ebenen und in allen Aufgabenfeldern besondere Leistungen erbringt, verdeutlichte Walter. So stehe er auch im Spannungsfeld unterschiedlicher Erwartungen. „Es gibt keine Veränderung ohne Widerstand.“ Reil sei mit vielen Erfahrungen und vielfältigen Kompetenzen als langjähriger Lehrer und Seminarleiter ausgestattet, so dass man ihm getrost die Leitung der Bildungsstätte anvertrauen könne.
Margit Walter blickte aber auch auf den Privatmann Reil, der mit seiner Ehefrau Evi in Tännesberg wohnt. Auch seinen Werdegang ließ sie Revue passieren. Schließlich verglich die Schulrätin die Leitungsübernahme mit Reils Leidenschaft, dem Bergsteigen. „Du wirst so manchen Gipfel im schulischen Gebirge erklimmen.“ Besonders schätze sie seine umgängliche und ausgleichende Art. Reil werde weiterhin maßgeblich eine positive Schulentwicklung bestimmen, war Walter überzeugt. Zum Glück sei er damit nicht allein, denn er habe starke Partner an der Seite. Vor allem Konrektor Richard Troglauer erntete von offizieller Seite ein dickes Lob für die professionelle Leitung während der Vakanz.
Sandro Reil aus der Klasse M 10 b überraschte mit einem Instrumentalstück, bevor sich der Vohenstraußer Bürgermeister mit einer Weihnachtsmannzipfelmütze verwandelte und „im Jahr des Schulleiterwechsels“ in der Pfalzgrafenstadt die Grüße überbrachte. Exakt 128 Tage sei der Rektor nun im Amt, und die Bildungseinrichtung könne auf einen idealen Schulleiter mit einem großen Erfahrungsschatz bauen. Mit großer Offenheit, Kommunikationsfähigkeit und einer Portion Gelassenheit sowie mit seiner ausgleichenden Art schaffe er ein gutes Klima. In der größten Mittelschule des Landkreises mit ausgezeichnetem Ruf finde er ausgezeichnete Lehr- und Lernbedingungen. Zudem treffe er auf eine Elternschaft die an einer konstruktiven Zusammenarbeit interessiert ist und weiter stehe ihm ein aktiver Förderverein zur Seite. „Der Schuh passt“, meinte Wutzlhofer angesichts der Nachfolge, bevor er eine Wein-Trilogie überreichte.
Gratulation in Form der beiden Kirchtürme überbrachte Dekan Alexander Hösl. Nachdem Reil der Religionsunterricht und die Wertevermittlung in einer wertloser werdenden Zeit ein großes Anliegen ist, wünschte sich der Geistliche, dass der Kontakt in bewährter Weise bestehen bleibt. Für die Nachbarschulen übernahm Realschuldirektor Andreas Meier den Willkommensgruß. Elternbeiratsvorsitzende Christine Enderlein bot dem neuen Schulleiter ebenfalls an, ihn mit offenen Armen zu begegnen. Schüler aus den unterschiedlichen Klassen machten sich Gedanken und wünschten dem neuen Rektor „viele schöne Glücksmomente, Gesundheit und viel Zeit für Dinge, die Sie gerne machen oder viel Energie.“ Dabei schmückten sie einen Reiserbesen mit Sternen.
Vieles wusste Bischof Nikolaus über den Neuen zu berichten: „Bei Konflikten verhält er sich sehr diplomatisch, das macht ihn bei allen sehr sympathisch. Nur unser Hausmeister hat ein Problem, die Vorlieben des neuen Chefs zu verstehen. Borussiafarben und auch Süßigkeiten sind für ihn Abscheulichkeiten. Neues versucht der Chef einzuführen, bekommt dadurch leichten Gegenwind zu spüren. Tagebuch und auch noch Wochenplan, kommen bei manchem nicht so gut an.“
Sehr beeindruckt zeigte sich Reil selbst, der sich für die vielen Beiträge bei allen bedankte. Seine Faszination für die Bergwelt übertrug auch er auf die Schullandschaft und wie bei einer Bergtour kommen jetzt an der Pfalzgraf-Friedrich-Mittelschule neue Herausforderungen auf ihn zu, für die es Durchhaltevermögen, Ausdauer und Geduld brauche. Die neue Expedition die er nun mit der Leitung dieser Bildungseinrichtung übernehme sei für ihn eine große Herzensangelegenheit, der er mit großem Respekt begegnen werde. Mit einem umgeschriebenen Nikolauslied überraschte schließlich der Lehrerchor den neuen Chef.
Du wirst so manchen Gipfel im schulischen Gebirge erklimmen.
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