Vohenstrauß
04.07.2023 - 10:40 Uhr

Neues Einsatzfahrzeug für Helfer vor Ort in Vohenstrauß

Zur Freude über die Segnung gesellt sich Kritik von Bürgermeister Andreas Wutzlhofer über den Rettungsstandort Lohma. Er hätte das BRK lieber in Vohenstrauß behalten.

Zwei neue BRK-Einsatzfahrzeuge erhielten am Samstagnachmittag den kirchlichen Segen. Doch bei all der Freude gab es nachhallende Kritik von Bürgermeister Andreas Wutzlhofer zum Rettungsstandort Lohma. Dekan Alexander Hösl und Ulrike Kießling, Vertrauensfrau des evangelischen Kirchenvorstands, erbaten den Segen. Bereitschaftsleiter Florian Ram hieß die Gäste dazu im Rotkreuzhausgarten willkommen.

Mit den Kennzeichen WEN – VOH 112 werden die Helfer vor Ort (HvO) mit dem Skoda-Allradfahrzeug ausrücken, der neue Mannschaftstransportwagen ist mit dem Kennzeichen WEN – KS 40 im Kreisverband Weiden/Neustadt/WN unterwegs. Christian Messer informierte über den HvO-Standort Vohenstrauß, den es seit 2016 gibt. Bisher wurden 3400 Einsätze im Altlandkreis und darüber hinaus bis nach Floß gefahren und über 60.000 Bereitschaftsstunden nur mit Ehrenamtlichen geleistet. Das HvO-Fahrzeug wurde hauptsächlich durch Spenden finanziert. Messer verhehlte aber auch nicht, dass dringend Nachwuchs für den Dienst gebraucht werde, denn 75 Prozent aller Einsätze fahre Heinrich Rewitzer. Nach 32 Jahren wurde der Mannschaftstransportwagen ersetzt.

Bürgermeister Wutzlhofer schlug trotz der positiven Stimmung um die neuen Fahrzeuge ein kritisches Wort bei der Feier an. Sein Blick ging zum Dezember 2015 zurück, als die Rettungswache in Lohma den Betrieb aufnahm. Der Standort war nicht nur innerhalb der Bevölkerung schwer umstritten. Schon damals sei er ein Gegner dieser Lösung gewesen, die sich für ihn einfach nicht richtig anfühlte. Die Helfer vor Ort seien damals als Lückenschluss geschaffen worden, um die längeren Anfahrtswege des Rettungsdienstes in Richtung Waldthurn oder Leuchtenberg zu überbrücken und eine möglichst schnelle Erstversorgung in Notfällen zu gewährleisten. Er habe stark um den BRK-Standort Vohenstrauß gekämpft, erinnerte er.

Von Lohma aus seien die Randbezirke auch nicht schneller zu erreichen, dies sei nun Fakt. Nachdem es im Oberviechtacher und Schönseer Bereich nach wie vor Probleme gebe, soll jetzt in Schönsee ein neuer Rettungswagenstandort geschaffen werden. Er sei damals sehr stark für einen Standort Eslarn eingetreten, so dass Vohenstrauß hätte bleiben können, bedauerte Wutzlhofer. „Glücklicherweise gibt es hier nach wie vor engagierte Rotkreuzler, die für unsere Sicherheit sorgen.“

Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer zog den Hut vor allen Ehrenamtlichen, vor allem auch vor den Helfern vor Ort, die an 365 Tagen rund um die Uhr zur Verfügung stünden. Noch dazu bekomme das BRK für die HvO keine Mittel von Krankenkassen und müsse diesen Dienst selbst durch Spenden finanzieren. Vor allem der Stadt Vohenstrauß und der Firma Töppel galt der Dank für großzügige Spenden im Vorfeld, denn „sonst könnten wir uns solche Fahrzeuge nicht leisten“.

 
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