Vohenstrauß
22.06.2022 - 12:25 Uhr

Neues Gewerbegebiet mit acht Grundstücken in Vohenstrauß

Vohenstrauß ist weiter auf Expansionskurs. Seit einiger Zeit graben sich Baggerschaufeln durch das erweiterte Gewerbegebiet in Richtung Braunetsrieth. Mit dem zweiten Bauabschnitt werden weitere acht Gewerbegrundstücke erschlossen.

In den Jahren 1995/96 wurde in Vohenstrauß der erste Bauabschnitt des Gewerbe- und Industriegebiets Ost erschlossen und die öffentlichen Flächenressourcen waren erschöpft, denn das Areal ist mittlerweile vollständig bebaut. Nachfragen von Unternehmen nach freien Gewerbeflächen gingen jedoch weiter im Rathaus ein. Frühzeitig bemühte sich deshalb die Verwaltung mit dem Stadtrat und Bürgermeister Andreas Wutzlhofer um eine Erweiterung. Seit 8. März führt nun die aus Girnitz bei Schwarzhofen stammende Baufirma Helmut Seebauer Tiefbau GmbH die Erschließungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt des neuen Gewerbe- und Industriegebiets aus.

Vorausgegangen war eine öffentliche Ausschreibung der Baumaßnahme, aus der die Tiefbaufirma mit einer Angebotssumme von gut einer Million Euro brutto als günstigster Bieter hervorging, berichtete Bauleiter Dietmar Hammerl von der Bamler Bauingenieur GmbH bei der Vorstellungen des rund vier Hektar großen Abschnitts. Dritter Bürgermeister Alfons Raab inspizierte mit Außendienstleiter Karl Frey das komplexe Gelände und ließ sich von Bauleiter Matthias Vogl die Maßnahme detailliert anhand der Pläne erklären. Mit dem zweiten Bauabschnitt werden weitere acht Gewerbegrundstücke erschlossen. Sämtliche Bereiche erhalten einen Schmutzwasser-, Regenwasser-, Wasserleitungs-, Strom- und Glasfaseranschluss. Die Energiekrise zeigt bereits Auswirkungen, denn für einen Gasanschluss zeigte keiner der späteren Unternehmer für diese Grundstücke Interesse.

Derzeit legen die Arbeiter zwei Gewerbestraßen mit einer Gesamtlänge von rund 390 Metern an, wobei die Gewerbestraße 1 von der bereits bestehenden Straße „Am Forst“, gegenüber des Postverteilerzentrums, abzweigt. Die Gewerbestraße 2 mündet dagegen in die Kreisstraße NEW 50 oder in die frühere Bundesstraße 14. Somit verfügt das neue Gewerbegebiet künftig über einen direkten überörtlichen Anschluss an das Straßennetz. Die Fahrbahnbreite beträgt 6,50 Meter zuzüglich beidseitiger Seitenstreifen zum Parken mit einer Breite von 1,50 Metern. Fahrbahnflächen erhalten eine Asphaltierung, die Seitenstreifen werden nur mit einer wassergebundenen Decke befestigt. Derzeit setzen die Bauarbeiter die Randeinfassungen entlang der Gewerbestraße ein.

Im neuen Industriegebiet errichteten die Tiefbauer 16 Straßensinkkästen mit einem Längsrekord von 300 mal 500 Millimetern. In den Straßenzügen sind Leerrohre für die spätere Glasfaseranbindung der einzelnen Parzellen durch die Telekom eingebaut worden. Die Mitarbeiter führen auch die Anbindung der Gewerbegrundstücke aus dem ersten Bauabschnitt an das Glasfasernetz durch, berichtete Dietmar Hammerl. Der Energieversorger Bayernwerk errichtet zehn neue Straßenlampen und zugleich die Strom-Hausanschlüsse der einzelnen Parzellen.

Vor den Straßenbauarbeiten buddelten die Tiefbauer insgesamt rund 480 Meter Regenwasserkanäle DN 400 bis 900 in Stahlbeton und rund 340 Schmutzwasserkanäle DN 200 aus Polypropylen sowie rund 280 Meter Abwasserdruckleitung in die Erde ein. Dazu kommt eine 400 Meter lange Hauptwasserleitung. Das Regenwasser wird dem bestehenden Regenrückhalteteich östlich des Gewerbegebiets, der bereits mit dem ersten Bauabschnitt errichtet wurde, zugeführt. Dieser muss allerdings nach Auflage des zuständigen Wasserwirtschaftsamtes Weiden im nächsten Jahr vergrößert und mit einem Bodenretentionsfilter versehen werden, sagte Dietmar Hammerl.

Die bestehende Abwasserhebeanlage, die im Bereich „Am Forst“ im ersten Bauabschnitt errichtet wurde, wird an dieser Stelle nicht mehr benötigt und kann abgebrochen werden. Aus diesem Grund wird am Tiefpunkt des Gewerbegebiets bei der Einmündung in die Kreisstraße NEW 50 eine neue Abwasserhebeanlage als unterirdische Fertigteilpumpstation mit zwei Abwasser-Tauchmotorpumpen errichtet, die dann für beide Bauabschnitte zuständig sein wird. Das Schmutzwasser kann aber weiterhin zum bestehenden Mischwasserkanal in der Straße „Am Forst“ fließen. Hammerl rechnet noch in dieser Woche mit der Lieferung der neuen Abwasserhebeanlage, jedoch vorerst noch ohne Steuerungsanlage. Diese treffe wegen der Chip-Krise erst verzögert ein.

Mitte August ist mit dem Abschluss der Baumaßnahmen zu rechnen. Dann besteht für das neue Gewerbeareal Baurecht und die Stadt kann in Verkaufsverhandlungen mit den Unternehmen eintreten.

Hintergrund:

Unternehmen im Gewerbegebiet

  • PSZ Electronic GmbH
  • Lukas Anlagenbau
  • Autohaus Widmann
  • Josef Reger Bau
 
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