Vohenstrauß
21.12.2018 - 10:15 Uhr

Pfarrer Dieter Schinke: Hektik der neue Adventsbrauch

Früher versammelten sich die Familien um den Adventskranz. Heute ziehen sie über Weihnachtsmärkte und durch Geschäfte, die immer länger öffnen. Bei der Feier der BRK-Hauskrankenpflege finden zwei Geistliche klare Worte.

Der Nikolaus beschenkt die Patienten der BRK-Hauskrankenpflege. Bild: dob
Der Nikolaus beschenkt die Patienten der BRK-Hauskrankenpflege.

„Mit Geld kann man sich vieles kaufen, aber nicht die Gesundheit“, sagte BRK-Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer bei der Adventsfeier der Hauskrankenpflege im Rotkreuzhaus. Das Team bereitete den Patienten einen besinnlichen Nachmittag. Für Galitzdörfer war die Feier eine Premiere, hatte er doch erst Anfang Januar das Amt von seinem Vorgänger Franz Rath übernommen. Mit dem 92-jährigen ehemaligen BRK-Vorstandsmitglied Philipp Gruber und dem ehemaligen Rettungssanitäter Josef Dierl waren zwei langjährige Weggefährten bei der Feier dabei, die Galitzdörfer besonders willkommen hieß. „Mittlerweile werden Menschen bereits ab Ende Oktober mit den verschiedensten Weihnachtseindrücken in den Geschäften konfrontiert", meinte Dekan Alexander Hösl. Durch die vielen Feiern und was in der Öffentlichkeit noch so alles geboten wird, werde der 24. Dezember lange vorweg genommen. Kranke kämpften oftmals mit Ängsten. Die sentimentalen Feiern und die Dauerberieselung im Radio und Fernsehen tun ein Übriges. „Gerade in einer Zeit, wenn ich mich mit körperlichen Gebrechen und Krankheiten auseinandersetzen muss, kommen Ängste hoch.“ Zu diesem Thema brachte der Geistliche den Patienten eine Geschichte mit, die den Titel trug „König, Bauer und Knecht“.

Die Menschlichkeit, die in der Weihnachtsgeschichte immer wieder vorkommt, sei der größte Schatz, den Menschen besitzen, meinte der evangelische Pfarrer Dieter Schinke. „Nicht das viele Geld oder das, was wir uns alles leisten können.“ Leider sei der neue Adventsbrauch seit dem letzten Jahrhundert die Hektik, bedauerte er. „Früher war es der Adventskranz, um den sich die Familien versammelten und miteinander sangen und die Zeit ruhig angingen. Heute ist es so, dass die Menschen durch die Geschäfte hetzen, die immer länger offen haben, durch die Glühweinstände schlendern und sich trotzdem eine immer größere Hektik einstellt.“ Für Bischof Nikolaus war die Station im Rotkreuzhaus bei den Senioren ein Höhepunkt seiner weiten Reise. Der heilige Mann forderte die Besucher auf, sich ein wenig Zeit zu nehmen, „um glücklich zu sein und die Sonne in das Herz zulassen.“ Er hatte auch für alle Besucher ein kleines Geschenk mitgebracht. Die Pflegekräfte Eva Putzer und Martha Grünauer bereicherten den Nachmittag noch mit Gedichten, „Einmal im Jahr“ und „Weihnacht ist ein schönes Fest“. Die Veeh-Harfen-Gruppe Moosbach gestaltete den besinnlichen Nachmittag musikalisch mit.

Der Nikolaus beschenkt die Patienten der BRK-Hauskrankenpflege. Bild: dob
Der Nikolaus beschenkt die Patienten der BRK-Hauskrankenpflege.
 
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