Vohenstrauß
30.11.2018 - 14:54 Uhr

Schloss Friedrichsburg sucht Prinz oder Prinzessin

Die Touristinfo in der Friedrichsburg ist geschlossen. Daran erinnert Tourismusleiter Christoph Maier in der Sitzung des Jugend-, Tourismus-, und Kulturausschusses. Der Weggang einer Mitarbeiterin stellt die Stadt vor Probleme.

Ein Ausschnitt aus dem neuen Vohenstraußer Flyer. Bild: exb
Ein Ausschnitt aus dem neuen Vohenstraußer Flyer.

"Da oben ist unsere Geschäftsstelle für das Naturparkland", sagte Bürgermeister Andreas Wutzlhofer. Kurzfristig ist Claudia Rieß von der Gemeinde Moosbach eingesprungen. Bis Ende Februar bezahlen diese Arbeit die "elf Freunde". "Wir haben Versuche gestartet, da etwas gefördert zu bekommen", erläuterte Wutzlhofer, "aber das wird schwierig. Wenn es nicht klappen sollte, dann müssen wir uns etwas einfallen lassen." Der Rathauschef möchte verhindern, dass das Schloss Friedrichsburg wieder in einen "Dornröschenschlaf" verfällt, weil keiner da ist, der Besuchern die Tür öffnen kann.

Doch ansonsten gibt es beim Tourismus fast nur gute Nachrichten: Die Auslastung der acht Beherbergungsbetriebe mit 215 Betten ist um 1,5 Prozent auf 27,6 Prozent gestiegen. Die Wohnmobilstellplätze sind gut belegt. Auf Nachfrage von Ulrike Kießling wies Wutzlhofer darauf hin, dass Vohenstrauß kein klassischer Urlaubsort ist. Die durchschnittliche Zahl der Übernachtungen von 1,9 ergebe sich etwa aus den Besuchen der Geschäftsreisenden, Übernachtungen wegen Hochzeiten oder wegen des Oldtimertreffens. Auch das Kasino in Rozvadov könnte eine Rolle spielen.

Tourismusleiter Maier berichtete weiterhin von den Veranstaltungen in Schloss Friedrichsburg. Hier sei vor allem das Yoga im Schlossgarten von Kerstin Birkner für alle Beteiligten überraschend gut angenommen worden. Zum Vohenstraußer Bauernmarkt am 3. Juni kamen rund 15.000 Besucher. 40 Vereine und 57 Aussteller waren im Einsatz. Die 15 Meter lange Sommerrodelbahn hätte den Kindern sehr gut gefallen. Wutzlhofer ergänzte, eine Zertifizierung des Glasschleifererwegs sei geplant, für die es noch einmal zusätzlich 15 Prozent Förderung geben könnte. Dafür müsste die Beschilderung überarbeitet werden. Die Ortsverbände des OWV und die Wegemarkierer werden um Hilfe gebeten. Sie sollen fehlende Schilder und gute Plätze für Ruhebänke bis 21. Dezember an das Naturparkland melden.

Volker Wappmann machte sich Sorgen um den Veranstaltungskalender von Vohenstrauß. Die Vereine würden ihre Termine nicht rechtzeitig melden. Zweiter Bürgermeister Uli Münchmeier sagte, das Programm "ET4" mit dem am Computer Veranstaltungen eingetragen werden können, sei einfach sehr unübersichtlich und schrecke viele Vereine von der Nutzung ab. Wutzlhofer schlug vor, doch erneut eine E-Mail an die Vereine mit der Bitte zu schicken, anstehende Termine zu melden.

Kämmerer Rainer Dötsch legte dem Ausschuss den Vorschlag vor, die Jugendgruppen gemäß geltender Regelungen mit insgesamt knapp 2000 Euro im Jahr 2018 zu Bezuschussen. Er wies auch darauf hin, dass in diesem Topf insgesamt 3000 Euro seien, die von den Vereinen nicht vollständig abgerufen worden sind. Die Feuerwehr-Jugendarbeit soll mit insgesamt 5000 Euro gefördert werden. Beiden Beschlussvorlagen erteilten die Räte ihr Einvernehmen.

Münchmeier stellte einen Entwurf eines neuen Flyers vor. Auf einer Karte sind die markanten Orte der Pfalzgrafenstadt abgebildet. "Aber wir haben auch die umliegenden Orte aufgenommen und zu jedem ein Bild gestellt." Die Karte bildet das Naturparkland Nördlicher Oberpfälzer Wald mit seinen Sehenswürdigkeiten ab. "Vohenstrauß ist ja schon der Mittelpunkt, aber es ist alles drauf, was man rundherum machen kann." Zunächst sollen 1000 Flyer gedruckt werden, wofür der Rathauschef seine Zustimmung gab. Münchmeier regte an, den Flyer öffentlich und regengeschützt bereitzulegen.

Ein weiteres Thema war die Stadtbücherei: Martha Bauer wollte wissen, ob noch geplant sei, sich am Vorbild anderer Gemeinden zu orientieren. Maier merkte an, zwischenzeitlich sei einiges geschehen. Es gebe neue Möbel und die Bücherei sei gestrichen worden. Allerdings wüssten viele Vohenstraußer nichts von der Existenz der Bücherei. Er schlug vor, zumindest ein Schild anzubringen, um Abhilfe zu schaffen. Der Bürgermeister wunderte sich über diese Behauptung und spekulierte über eine Lösung im Zusammenhang mit dem Gebäude "Marktplatz 3".

Lotte Hofmann berichtete von den Aktionen der Senioren. Diese beinhalteten Vorträge, den Faschingsnachmittag, einen Besuch des Gesundheitszentrums in Waldthurn, einen Erste-Hilfe-Kurs und ein Referat in Weiden über Demenz von Jörg Oppitz. "Den habe ich damals angesprochen, er hat dann einen Vortrag in Vohenstrauß gehalten", sagt die Seniorenbeauftragte. Bei der Muttertagsfahrt nach Neualbenreuth hätten die Senioren "getanzt wie die Wilden". Weitere Aktionen waren eine Fahrt nach Dresden mit dem Besuch der Universität, eine Schiffsreise auf der Donau sowie ein Tagesausflug nach Pottenstein. "Auf den Vortrag über Fahrverhalten im Alter bin ich so oft angesprochen worden", meint Hofmann. "Ihr könnt euch da nicht so reindenken. Das weiß ich, weil ich weiß, wie ich früher gedacht habe." Heute sei vieles anders: "Die Augen sind nicht mehr so gut, also überlegst du, wie fährst du jetzt."

Schließlich kündigte die Seniorenbeauftragte den nächsten Termine an: Am Donnerstag, 20. Dezember, ist Weihnachtsfeier. "Jeder bekommt Socken als Geschenk, ich habe schon 150 Paar."

 
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